Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
   
   
  
  
   
  
  
    
   
   
   
  
  
    
   
   
    
   
  
  
   
  
   
  
  
   
  
     
    
   
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
    
   
  
  
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
658 Die physiologischen Leistungen der Pflanzengewebe. 
  
sondern mit wässerigem Safte erfüllt seien. Sie führen nicht nur Nachts diesen 
Inhalt, was auch HónwEr zugab (l. c. pag. 121) und zur Erklärung des negativen 
Luftdrucks in den Gefässen heranzog, sondern die älteren Gefässe sind auch 
bei Tage, zur Zeit der lebhaften Transpiration safthaltig. Nur die jüngsten Ge- 
fässe enthalten tagsüber Luft von geringer Tension. Hier wird nämlich das Nachts in 
Folge des Wurzeldruckes eingetretene Wasser bei Tage wieder verdunstet und 
derart erfolgt eine theilweise Entleeruug der Gefüsse; da statt des verbrauchten 
Wassers Luft nicht in genügender Quantität eindringen kann, so muss die Gefäss- 
luft wieder verdünnt werden. So erklärt HÖHNEL die geringe Tension der Luft 
in den jungen Gefässen. Dem gegenüber ist nun auf die von Bômm gefundene und 
bereits vorhin erwähnte Thatsache Gewicht zu legen, dass alle älteren Gefässe 
auch während des Tages Saft führen; ihre Function. als wasserleitende Röhren 
erfährt keine Unterbrechung. Das Erfülltsein der Gefässe mit Wasser kann sowol 
auf mikroskopischem wie auch auf experimentellem Wege demonstrirt werden. 
Von BôHM wurde zu diesem Behufe folgender einfache Versuch angestellt. 
Zweige von Acer, Aesculus, Betula, Tilia etc., welche 1—2 Centim. dick und 
gegen 5o Centim. lang sind, werden von einem Ende aus unter Quecksilberdruck 
mit Luft injicirt. Es erweisen sich hierbei entweder alle Gefässe des Quer- 
schnittes oder doch die des peripheren Holzes bei einem Ueberdrucke von einer 
Atmosphäre als impermeabel; oft wird aus denselben eine bald versiegende 
zuckerhaltige Flüssigkeit ausgetrieben. Daraus folgt, dass die Gefässe wasser- 
haltig sind, wenn auch damit noch nicht gesagt ist, dass das Wasser continuirliche 
Fäden bildet, und die Gefässe auf grosse Strecken hin erfüllt; dass letzteres aber 
wirklich der Fall ist, geht aus dem Umstande hervor, dass frisch abgeschnittene 
Zweige für Wasser schon bei.sehr geringem Drucke durchlässig sind. Wenn 
man auf die obere Schnittfliche eines solchen vertikal gehaltenen Zweiges, 
welcher selbst mehr als meterlang sein kann, einen Wassertropfen setzt, so dringt 
alsbald aus der abwärts gekehrten Schnittfläche ein Wassertropfen hervor. 
BOHM folgert aus diesem Versuche mit Recht das Vorhandensein von continuir- 
lichen Wasserfäden im saftleitenden Holze. Dagegen schloss SacHs!) aus demselben 
Versuche, welchen er mit frischem Tannenholze anstellte, auf die grosse Leitungs- 
fihigkeit der verholzten Zellwandungen, welche in diesem Ausmaasse allerdings 
staunenerregend wire. Dass der erwähnte Versuch auch mit frischem Wasser- 
reichen Tannenholze gelingt, welches doch gefässlos ist, erklärt sich wol einfacher 
und natürlicher aus dem Vorhandensein von gefässartig zusammenhängenden 
Tracheidenstrángen, welche so wie die echten Gefässe ein System von ununter- 
brochenen Róhren bilden, und in welchen continuirliche Wasserfáüden auftreten. 
Wenn. also als feststehend zu betrachten ist, dass die Gefüsse — mit Aus- 
nahme der jüngsten — keineswegs Luft enthalten, sondern auch zur Zeit der 
lebhaftesten Transpiration Wasser führen, so ist damit schon gesagt, dass diese 
Röhren das Wasser zugleich auch leiten. Denn dass bei der fortdauernden 
raschen Erneuerung des im Holze vorhandenen Wassers der in den Gefässen 
enthaltene "Theil desselben keine Ausnahme machen wird, ist selbstverständlich. 
der Agrikulturphysik I. Bd.; und in der Bot. Zeitung unter dem Titel: Ueber die Function der 
vegetabilischen Gefüsse, Jahrg. 1879. pag. 227 ff.; vergl. auch die Abhandlung desselben Autors 
»Ueber. die Ursache der .Wasserbewegung und der geringeren Lufttension in transpirirenden 
Pflanzen«. Bot. Ztg. 1881. Nr. 49 und 50. 
!) Ueber die Porosität des Holzes, Arbeiten des Würzburger bot. Instituts. II. Bd. I. Heft. 
pag. 296. 
   
   
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