Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
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V. Série, 
L 1878, 
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4. Das Ernührungssystem. 663 
D. Bau und Anordnung des Leitungssystems. 
Nachdem wir in den bisherigen Abschnitten die verschiedenen Elementar- 
organe der Stoffleitung kennen gelernt, wollen wir jetzt einen kurzen Ueberblick 
auf die verschiedenen Arten ihrer Vereinigung zu stoffleitenden Gewebecomplexen 
zu gewinnen suchen. Es soll dabei zunächst bloss auf die primäre Anordnung 
der Gewebe Rücksicht genommen werden. Den Holzkörper der Dicotylen 
wollen wir einer gesonderten Betrachtung unterziehen. 
Den einfachsten Bau zeigen jene Bündel des Leitungssystems, welche ent- 
weder bloss aus wasserleitenden, aus eiweissleitenden oder aus Kohlehydrate leiten- 
den Elementen bestehen. So setzen sich die feinen Gefässbündelanastomosen in 
Blättern und Stengelorganen häufig bloss aus einigen Tracheïden zusammen, 
welche zarte Wasseradern vorstellen. Dieselben sind allerdings meistens von 
glykoseleitenden Gefässbündelscheiden umgeben, in diesem Falle also nicht hier- 
her gehörig. Allein es kommt auch vor, dass diese Wasseradern in Baströhren 
verlaufen, wie z. B. in derben Monocotylenblüttern (/Aapis, Vanda fulva) oder 
in den flügelartigen Deckbláttern des Fruchtstandes der Linde. 
Viel háufiger sind zarte Leitbündel, welche bloss aus eiweissleitenden Ele- 
menten, aus Cambiformzellen und Siebróhren bestehen. In allen Organen durch 
welche ein ausgiebiger Eiweisstransport stattfindet, vor Allem in Blüthenschäften, 
kommen neben den gewóhnlichen Gefüssbündeln solche eiweissleitende Leptom- 
stránge nicht selten vor. Im Blüthenschaft von Z/antago lanceolata verlaufen 
zwischen den grósseren und kleineren Gefüssbündeln, welche sich innen an den 
Bastring anlehnen, zahlreiche solcher ganz kleiner Leptombiütndelchen, deren Quer- 
schnittscontouren meist dem Umrisse einzelner Parenchymzellen gleichkommen. 
Endlich kónnen auch jene glykoseleitenden Zellenzüge, welche gewoóhnlich die 
zarten Gefässbündel der Laubblätter umscheiden, zu selbständigen zarten Leit- 
parenchymsträngen zusammentreten; ich habe dieselben im Blatte von Kicus 
elastica. beobachtet, wo sie häufige Anastomosen zwischen den gewöhnlichen 
Leitbündeln herstellen. 
In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle vereinigen sich die im Vorstehenden 
als isolirt geschilderten Leitungsstränge zu gemeinschaftlich verlaufenden Bündeln. 
Ein vollständiges Leitbündel im anatomisch-physiologischen Sinne setzt sich 
demnach aus drei verschiedenen Arten von Gewebesträngen zusammen. Die 
eiweissleitenden Elemente bilden den zarten Leptomtheil des Bündels; die 
wasserleitenden Gefässe und Tracheiden, zu welchen sich auch häufig Holz- 
parenchym gesellt, bilden den derben Hadromtheil. Diese zusammen als 
Gefässbündel bezeichneten Theile werden noch von den die Hauptmenge 
Kohlehydrate leitenden Parenchymscheiden umschlossen. 
Da jede dieser drei stoffleitenden. Gewebearten in ihrer Function von den 
sie begleitenden Strängen unabhängig ist, so darf die Frage nicht als überflüssig 
bezeichnet werden, aus welchen Gründen die Pflanze in weitaus den meisten 
Fálen die Vereinigung dieser Stránge zu gemeinschaftlichen Leitbündeln dem 
isolirten Verlaufe jener Stränge entschieden vorzieht? Diese Gründe sind derzeit 
noch nicht klar zu übersehen. Sie scheinen u. A. in der individuellen und 
über »die physiologische Bedeutung des Milchsaftes von ZwpAorbia Lathyris L.« von J. SCHULLERUS 
zu, welche in den Abhandlungen des Vereins der Provinz Brandenburg XXIV. erschienen ist. 
SCHULLERUS gelangte u. A. zu dem Ergebnisse, dass der Miichsaft der genannten Pflanze ein 
Bildungssaft ist, und dass die Milchsaftschlàuche ausschliesslich als Leitungsróhren und nicht 
als Reservestoff behilter fungiren. 
   
   
  
  
   
  
   
   
  
    
  
  
  
   
   
   
    
    
  
   
   
   
   
   
  
  
    
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
    
  
  
  
    
   
       
  
   
   
 
	        
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