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4. Das Ernührungssystem. 687
Öffnungen auf der Blattoberseite eine ziemlich vertiefte Lage (Fig. 27 A); die
áusseren Athemhóhlen sind in Form seichter Trichter ausgebildet. Auf der Blatt-
unterseite ist die Einsenkung der Spaltóffnungen kaum angedeutet (Fig. 27 A4). Bei
Llantago major fand ich auf der Blattoberseite die Vorhófe meistens beträchtlich
weiter, als auf der Blattunterseite (Fig. 27 B und B,) Man sieht also, dass auf
jener Blattseite, auf welcher erhóhte Beleuchtung und Erwármung die Transpi-
ration anselinlich steigern, die diesbezüglichen Schutzeinrichtungen der Spalt-
Öffnungen sich viel entschiedener ausprägen. Uebrigens sind diese Unterschiede
nicht bei allen Pflanzen deutlich wahrnehmbar, welche auf beiden Blattseiten
Spaltóffnungen aufweisen. Auch bei den vorhin genannten Arten gilt der er-
wähnte Unterschied bloss für die Mehrzahl der Spaltóffnungen.
Es sind jetzt noch einige Bemerkungen über die innere Athemhóhle bei-
zufügen. Dieselbe stellt ein Luftreservoir vor, in welches die Durchlüftungskanäle
allseits einmünden; damit dieser Hohlraum bei etwaigen Biegungen des Organs
nicht eingedrückt werde, sind nicht selten mechanische Einrichtungen vorhanden,
welche die Athemhöhle in dieser Beziehung sichern sollen. Wenn die Spalt-
ôffnungen in Längsreihen angeordnet sind, wie dies bei den meisten Grasblättern,
bei Coniferennadeln etc. der Fall Ist, so zeigt sich gewöhnlich eine ganz auffällige
Ueberwólbung der meist zu Kanälen verschmolzenen Athemhóhlen seitens der
angrenzenden Zellen. Dieselbe besteht darin, dass sich unter jeder Spaltöffnung
wel gestreckte Chlorophyllzellen zu einem Bogen vereinigen, welcher den Athem-
kanal quer überspannt (Vig. 28 A, A,, Fir. 26 B) Bei /rzs germanica, auf deren
Blüttern die Spaltófinungen unregelmässig zerstreut sind, wird jede Athemhóhle
von 3—4 gekrümmten Chlorophyllzellen rngfórmig umfasst (Fis. 28 B, B.)
Eine mehr als localmechanische Bedeutung kommt, wie WESTERMAIER !) ge-
zeigt hat, den aus dickwandigen Zellen bestehenden festen Rinnen zu, welche die
zu längskanälen verschmolzenen Athemhóhlen im Halme von Scirpus caespitosus,
Eriophorum alpinum etc. überwôlben (Fig. 28 D). In Folge des reihenweisen
Auftretens von Spaltóffinungen findet nämlich eine empfindliche Schwächung des
tangentialen Verbandes der Bastträger statt. Indem nun die an den Athemkanal
grenzenden Zellen die vorhin erwähnte feste Rinne bilden, welche durch dicke
Radialwände von Epidermiszellen bald rechts, bald links an die starre Epidermis
förmlich »festgenagelt« wird, so ist die Entstehung einer empfindlichen Lücke im
tangentialen Trägerverbande vollkommen vermieden. Zur Herstellung der Communi-
cation zwischen den Durchlüftungsräumen des angrenzenden Gewebes und dem
Athemkanale lassen die dickwandigen Zellen jener Rinne stellenweise Intercellular-
räume zwischen sich frei (Fig. 28 D 1).
Als eine merkwiirdige Schutzeinrichtung gegen zu grosse Transpiration ist die
Auskleidung der Athemhóhle mit eigenthümlich geformten mechanischen Zellen
oder Zellfortsätzen zu betrachten, welche von TsSCHIRCH?) in den Blättern von
Kingia australis und Xanthorrhoea hastilis beobachtet wurde. Bei der ersteren
Pflanze ist die Athemhöhle durch eine vielfach gewundene, höckerige Zelle mit
stark verdickten Wandungen vom Pallisadengewebe abgeschlossen. Mit ihren
seitlichen Fortsátzen ist diese »Schutzzelle« mit den beiderseitigen subepidermalen
Bastzellen fest verwachsen. Der auf diese Weise erzielte Verschluss der Athem-
©
') Beiträge zur Kenntniss des mechanischen Gewebesystems. III. Anatomische Einrichtungen
zur Erhaltung der Querschnittsform biegungsfester Organe. Monatsberichte d. k. Akademie der
Wissenschaften in Berlin. 1881.
?) Der anatomische Bau des Blattes von Kingia australis. pag. 11 des Separatabdrucks.