Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
    
   
  
    
   
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
  
  
    
   
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688 Die physiologischen Leistungen der Pflanzengewebe. 
höhle ist übrigens kein fester, er ist vielmehr, wie TSCHIRCH sagt, etwa mit einem 
Verschlusse vergleichbar, den ein auf eine Oeffnung gewälzter Stein von sehr un- 
regelmässiger Gestalt bewirkt: er verschliesst wol die Oeffnung und erschwert die 
Communication, hebt sich jedoch nicht auf; zwischen den Protuberanzen können 
die Gase frei circuliren. Bei Xanthorrhoea hastilis erfolgt der theilweise Verschluss 
der Athemhöhle durch wulstartige Fortsätze, welche die benachbarten Bastzellen 
der subepidermalen Versteifungsröhre in die Athemhöhle hineinsenden. Bei 
   
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(B. 287.) Fig. 28. 
Bau der inneren Athemhöhle. AA, Ueberwólbung der Athemhóhle mit chlorophyll- 
führenden Parenchymzellen. A im Laubblatte von Llymus canadensis. A, im Laubblatte 
von Z/ym. arenarius. BB, ringfórmige Umfassung der Athemhóhle mittelst chlorophyll- 
führender Parenchymzellen im Laubblatte von Zris vermania. C Verengerung der Athem- 
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hóhle mittelst starkverdickter mechanischer Zellen (m) bei XazzAorrAoea hastilis (nach TSCHIRCH). 
D Querschnitt durch einen Athemkanal des Halmes von Lriophorum alpinum, die den 
Kanal begrenzenden Zellen bilden eine feste Rinne, welche bei i von einem Intercellular- 
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raum durchbrochen wird (nach WESTERMAIER) 
Llegia nude und anderen Restiaceen fand Pritzer cine offenbar dem gleichen 
Zwecke dienende Auskleidung der Athemhóhlen mit cuticularisirten Zellen. 
4. Vorkommen und Vertheilung der Spaltóffnungen. Aus dem Um- 
stande, dass die Spaltóffnungen die offene Communication der Durchlüftungsriume 
der Pflanze mit der äusseren Atmosphäre herzustellen haben, erklärt sich ohne 
Weiteres, dass diese Apparate bloss an den von Luft umgebenen Pflanzentheilen 
vorkommen, den Wurzeln dagegen und den submersen Theilen fehlen, und dass 
die Epidermis bloss dort von Spaltöffnungen durchbrochen wird, wo dieselbe ein 
an Intercellularräumen zum mindesten nicht armes Gewebe überdeckt. Ueber 
subepidermalen Bastrippen, Bastringen, Collenchymsträngen etc. werden desshalb 
keine Spaltöffnungen ausgebildet. 
Abgesehen von den Wurzeln giebt es wol keine Pflanzenorgane, an welchen 
man noch keine Spaltöffnungen gefunden hätte. Am reichlichsten kommen aber 
dieselben an den Laubblättern vor, den Assimilations- und zugleich auch Trans- 
pirationsorganen der Pflanze. Hier kommen durchschnittlich 100—300 Spalt- 
óffnungen auf den Quadratmillimeter. Im Maximum wurden von Weiss auf der 
Blattunterseite von Ola europaea 675, von UNGER bei Brassica Rapa 716 pro 
0 Millim. gefunden. Wie der Bau so steht auch die Menge der Spaltóffnungen 
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