Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
einem 
hr un- 
ert die 
ônnen 
schluss 
zellen 
Bei 
1yll- 
latte 
1yll- 
em- 
CH). 
den 
lar- 
ichen 
Um- 
iume 
ohne 
ellen 
dass 
' ein 
eber 
halb 
chen 
aber 
'ans- 
palt- 
der 
pro 
igen 
4. Das Ernährungssystem. 689 
in Beziehung zu der Transpirationsgrösse der betreffenden Pflanzen, beziehungs- 
weise zu ihren Standorten, allein diese Beziehungen sind, wie neuerlich von 
TsCHIRCH!) hervorgehoben wurde, offenbar weit verwickelter, als es auf den ersten 
Blick erscheinen móchte. Es ist eben nicht zu vergessen, dass die Spaltóffnungen 
bei den verschiedenen Pflanzen sehr verschieden gebaut sind. Die Weite der Central- 
spalte ist grossen Schwankungen unterworfen, die Einsenkung unter das Niveau 
der Epidermis ist ungleich gross u. s. w So kann es kommen, dass 1 Spalt- 
óffnung der einen Pflanze in Bezug auf den Gasaustausch eben so viel leistet, 
als wie 2—3 Spaltóffnungen einer anderen Pflanze; damit ist auch schon gesagt, 
dass ein weitergehender Parallelismus zwischen der Menge Spaltóffnungen und den 
Feuchtigkeitsverháltnissen der jeweiligen Standorte nicht zu erwarten ist. Bloss im 
Allgemeinen lässt sich der Satz aufstellen, dass mit der wachsenden Trockenheit 
des Standortes die Zahl der Spaltöffnungen abnimmt. Einer von TSCHIRCH zu- 
sammengestellten Tabelle entnehme ich folgende, den angeführten Satz illustrirende 
Zahlen: 
Blattoberseite ^ Blattunterseite 
Nymphea alba 60 o 
pop i E: Wasser 4 
» terminalis. f 625 o 
Quercus Robur o 6 
e \ feuchte Wälder 34 
p pedunculata | o 288—438 
Prunus domestica | Oo 253 
: tgart 
Lirus Malus f Cbhsigärten 246 
Triticum sativum 32 
: \ Felder 47 9 
Avena sativa f 40 27 
Sedum acre | steinige, 21 14 
Sempervivum tectorumf trockene Stellen 11 14 
Begreiflicherweise erhält man um so vergleichbarere Zahlen, je näher die 
betreffenden Pflanzenformen einander verwandt sind. Von ZINGELER, Welcher ver- 
schiedene Carex-Arten verglich und PriTZER, welcher seine Untersuchungen auf 
die Gräser beschränkte, sind desshalb verhältnissmässig sehr übereinstimmende 
Zahlen ermittelt worden. 
An dorsiventral gebauten Blättern treten die Spaltöffnungen in der Regel 
auf der Blattunterseite auf, d. i. auf. derselben Seite, welche das Transpirations- 
gewebe des Blattes zur Ausbildung bringt. Vertikal stehende Blätter, welche 
beiderseits gleich gebaut sind, führen auch eine gleiche Anzahl von Spaltöffnungen 
auf beiden Seiten. Dass auf dem Wasser schwimmende Blätter die Stomata aus- 
schliesslich auf der Oberseite ausbilden, bedarf keiner Erläuterung. Auch die 
Keimblätter verschiedener Pflanzen, welche das Erdreich verlassend zu den ersten 
Laubblättern des jungen Pflänzchens werden, führen hauptächlich auf der Ober- 
seite Spaltóffnungen;?) vermuthlich deshalb, weil die transpirirende Oberfláche in 
diesem Entwicklungsstadium noch nicht gross genug ist, um (bei gewöhnlicher 
Vertheilungsweise der Stomata) dem gewiss nicht kleinen Transpirationsbedürfnisse 
des Keimlings zu genügen. 
Die Spaltóffnungen sind über die mit ihnen versehene Epidermis entweder 
gleichmiássig vertheilt, oder in Gruppen und Lángsstreifen angeordnet. Diese 
Làngsstreifen werden bei Pflanzen, welche trockenen Standorten angepasst sind, 
!) Linnaea, Neue Folge. Bd. IX. Heft 3 und 4 pag. 176. 
?) Vergl. meine Schrift über die Schutzeinrichtungen in der Entwickelung der Keimpflanze. 
Wien 1876, pag. 88 ff. 
    
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
  
   
   
     
    
  
   
  
  
  
   
  
    
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.