Full text: Handbuch der Botanik (Dritter Band, erste Hälfte)

Die Spaltpilze. 
13. Micrococcus violaceus SCHRÔTER.!) 
Findet sich bisweilen auf gekochten Kartoffelscheiben, wo er Schleim- 
kliimpchen von violetter Färbung hervorruft, die schliesslich zusammenfliessen. 
14. Micrococcus luteus SCHROTER.?) 
Lebt gleichfalls auf gekochten Kartoffelstücken und tritt hier in Form hell- 
gelber Trópfchen auf. Der gelbe Farbstoff ist in Wasser unlóslich. Schwefel- 
säure und Alkalien verándern die Farbe nicht. (Vielleicht stellt dieser Spaltpilz 
die Coccenform von Bacterium synxanthum dar.) 
C. Spaltpilze, von denen man nur die Stábchenform kennt. 
1. Bacterium synxanthum FEHRENBERG.*) Pilz der gelben Milch. 
Bewirkt das Gelbwerden gekochter Milch, findet sich aber auch auf festen 
Pflanzentheilen, z. B. gekochten Kartoffel-, Mohrrüben-, Kohlrübenscheiben etc., 
wo er kleine citronengelbe Zoogloeen bildet. 
Von Entwickelungsstadien kennt man bisher nur die Stübchenfoxm. 
Die anfangs neutrale Milch zeigt bald nach dem Einbringen des Pilzes 
schwach saure, spiter bei eintretender Gelbfirbung alkalische Reaction. Der 
gelbe Farbstoff findet sich ausserhalb der Spaltpilzzellen und wird durch Säuren 
entfärbt, durch Alkalien nicht, letztere rufen wieder eine Gelbfärbung des ent- 
färbten Materials hervor. Eingetrocknet lässt sich das Pigment nicht in Alkohol 
und Aether, wohl aber in Wasser lösen. Nach SCHRÖTER dürfte der Farbstoff 
Aehnlichkeit mit gewissen gelben Anilinfarben besitzen, sowohl nach seinen 
spectroscopischen, als seinen gewöhnlichen Reactionen. 
2. Bacillus ruber. FRANK.?) 
Wurde auf gekochtem Reis beobachtet in Stábchenform. Die Form bildet 
auf jenem Substrat ein ziegelrothes Pigment. 
3. Bacillus erythrosporus CoHN.”) 
Wurde in Fleischextrakt-Lósung, in faulender Eiweiss-Flüssigkeit und faulendem 
Fleischwasser aufgefunden, wo an der Oberfläche vom Pilze eine aus Stäbchen 
bestehende Kahmhaut gebildet wird. In den Stäbchen entstehen Sporen, die 
durch schmutzig rothe Färbung ausgezeichnet sind. 
4. Bacillus Leprae HANSEN.) 
Dieser Pilz wird, und gewiss mit Recht, als das Contagium des Aussatzes 
angesehen. Er tritt in den Zellen der Aussatzknoten auf, und sind daselbst nach 
HANSEN Coccen, Stäbchen und Fadenzustünde vorhanden, die wahrscheinlich in 
genetischem Zusammenhang stehen. In den Stübchen werden Sporen gebildet. 
1) Ueber einige von Bacterien gebildete Pigmente. Beitr. z. Biol. Bd. I. HeftIL pag. 124. 
lc peg IH 
3) Literatur: EHRENBERG in Bericht über die Verhandlungen der Berliner Akademie. 1840. 
pag. 202. —  FucHs, Magazin für die gesammte Thierheilkunde. Bd. VIL pag. 194. — 
ScHROTER, Ueber einige durch Bacterien gebildete Pigmente. Beiträge zur Biologie. Bd. I. 
Heft II. pag. 120 und 126. 
4) ComnN, Beitr. z. Biol. Bd. I. Heft 3. pag. 181. 
5 Le Bd Hl. Hefi I. pag. 128 
8) Bacillus Leprae, in VIRCHOW's Archiv. Bd. 79. 
    
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
   
  
  
    
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