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A. Allgemeiner Theil. 115
Durch die ganze Periode, von der wir hier sprechen, bis auf den heutigen
Tag geht der Gegensatz der entwicklungsgeschichtlichen Untersuchungsmethode
zu ‚einer anderen, der teratologischen, d. h. derjenigen, welche ihre Schlüsse
gründet auf das Auftreten von Missbildungen. Es ist unsere Aufgabe hier die
Berechtigung. dieser »teratologischen Methode« zu diskutiren.
Was ist eine Missbildung? Es lässt sich das eben so wenig in einer scharfen
Definition aussprechen, wie die Charakteristik jeder organischen Bildung über-
haupt. Denn wir können nicht angeben, wo das Normale aufhört, das Anormale
anfängt, beide sind oft durch die sanftesten Uebergänge mit einander verbunden,
und zudem wissen wir, dass das, was wir «normal« nennen, keineswegs eine
konstante, sondern eine variable und deshalb nicht scharf fassbare Grosse ist.
Wir befinden uns also zunächst der Schwierigkeit gegenüber, zu constatiren, was
eine Missbildung, was eine Varietät ist, welch letztere man doch gewöhnlich nicht
unter den ersteren Begriff rechnet. Man wird wohl die Differenz beider darin
suchen müssen, dass man unter einer Missbildung eine starke Organveränderung,
die sehr häufig, aber keineswegs immer, mit einer Funktionsstörung verbunden ist,
versteht. So definirt z. B. DARwın:!) »unter einer Missbildung versteht man nach
meiner Meinung irgend eine betrüchtliche Abweichung der Struktur, welche der
Art meistens nachtheilig oder doch nicht nützlich ist.« — MoquiN TANDON, der
Verfasser eines der besten Bücher, das meiner Ansicht nach über Missbildungen
im Pflanzenreich bis jetzt geschrieben wurde,?) sagt (a. a. O. pag. 18) »l'anomalie
est toute modification extraordinaire dans la formation ou le développement des
organes, indépendamment de toute influence sur la santé.« Es ist aber ganz
unmóglich, Missbildungen und Krankheitserscheinungen auseinanderzuhalten, von
Krankheit sprechen wir eben meist dann, wenn wir die Ursache der Missbildung
kennen; die durch Ceres Abietis, eine Laus, verursachten Missbildungen der
Fichtenknospen z. B. sind eine entschiedene Missbildung, zugleich aber auch eine
krankhafte Erscheinung, welche aber auf die Gesundheit des Baumes nur dann
von nachtheiligem Einfluss ist, wenn sie in grósserer Anzahl auftritt. Und eben-
so kann es keinem Zweifel unterliegen, dass die Vergrünungen der Blüthen,
diese Lieblingsdomäne der Teratologen, krankhafte Erscheinungen, Missgeburten
sind, deren Entstehungsursachen wir aber in den allermeisten Fällen nicht kennen.
Was bei der einen Pflanze das Normale ist, werden wir bei einer andern
als anormal zu bezeichnen oft nicht anstehen. Bei Vicia Faba kommt es ge-
legentlich vor, dass die Blätter fehlschlagen, die Stipulae aber (und zwar, wie
ich gezeigt habe, in Folge dieses Fehlschlagens) sich sehr stark entwickeln.
Kein Zweifel, dass das eine Missbildung ist. Sie ist aber der normale Zustand
bei Zathyrus Aphaca, einer andern Papilionacee, bei welcher die fehlgeschlagenen
Laubblätter im obern Stengeltheil zu Ranken umgebildet sind. Gelegentlich be-
obachtet man aber auch hier Pflanzen, die statt der verkümmerten ausgebildete
Laubblätter besitzen (>Zatkyrus Aphaca unifoliatus«). Es ist die letztgenannte
Erscheinung gewiss als eine Rückschlagsbildung zu bezeichnen, die aber, wenn
man von unserem heutigen, »normalen« Zathyrus Aphaca ausgeht, ebenso eine
Missbildung ist, wie z. B. die Ausbildung von Aehrchen auf den sterilen, zu
Borsten umgebildeten Zweigen von Panicum ttalicum.?) Eine Missbildung ist es
1) Entstehung der Arten. Deutsche Uebersetzung. 6. Aufl. pag. 63.
2) Éléments de tératologie végétale. Paris. 1841.
3) Das Vorkommen von »Panieum italicum setis inflorescentiae spiculiferise ist öfters be-
schrieben worden. Man vergl. A. BRAUN, Monatsber. der Berl. Akad. 1875. pag. 258.
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