Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Hälfte)

Vergleichende Entwicklungsgeschichte der Pflanzenorgane. 
buches). Die keimende Spore entwickelt sich hier zunächst zu einem keulen- 
fôrmigen Zellkôrper, (FALKENBERG, a. a. O. Fig. 8, VIL) an welchem später 
seitliche flache Aeste entstehen, welche ein ganz anderes Wachsthum zeigen, 
  
(B. 336.) Fig. 15. 
Funaria hygrometrica, aus Sporenkeimung hervorgegangenes Protonema (nach MÜLLER- 
THURGAU A, B, C junges, D älteres Stadium, ab Bodenoberfläche. Kn sind zwei 
Anlagen beblütterter Moossstámmchen, welche sich am Protonema gebildet haben. 
(kriechende Flachsprosse sind) als der die Geschlechtsorgane tragende Thallus, 
dessen Entwicklung aus den Flachsprossen hier noch nicht bekannt ist. Ueber- 
gangsformen zwischen direkter und indirekter Keimung werden vor Allem dann 
auftreten, wenn aus der keimenden Fortpflanzungszelle ein Gebilde hervorgeht, 
das zwar anders organisirt ist, als der definitive Vegetationskórper, aber allmáh- 
lich in denselben übergeht. Dies findet z. B. statt bei den beblätterten (foliosen) 
Lebermoosen, deren Spore zunächst zu einem gegliederten Zelifaden auswüchst, 
in dessen Endzelle die Anlage des beblütterten Sprosses gebildet wird, der aber 
zunáchst nur zwei seitliche Blattreihen, und auch diese nur von sehr einfachem 
Baue besitzt, erst allmáhlich gewinnt er seine definitive Form (vergl. Bd. IL, 
pag. 359) Und in noch einfacherer Weise findet derselbe Vorgang statt bei 
einigen thallosen Formen z. B. Z4zeura, wo aus der Sporenkeimung zunächst ein 
Schlauch hervorgeht, der sich durch Querwünde füchert, nach einiger Zeit tritt 
in der Endzelle der Zellreihe eine zur Làngsachse derselben geneigte Wand auf, 
der sich eine zweite, entgegengesetzt geneigte aufsetzt, und damit ist die Scheitel- 
     
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
    
  
   
     
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
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(B. 337.) 
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