Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Hälfte)

   
   
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
   
  
   
  
  
  
   
   
    
   
  
  
  
  
   
  
  
     
     
  
   
    
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
    
   
  
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Die Spaltpilze. 
Glycerinäthylbacterie ausser der Stäbchen- und Fadenform die Coccenform con- 
statirt. Für die Zeptothrix buccalis wies MILLER!) gleichfalls Coccen, Stäbchen 
und Schrauben nach. 
Die Umwandlung der einen Spaltpilzform in die andere ist, wie 
NAGELI?) zuerst betonte, im Allgemeinen abhüángig von den Nührverliültnissen. 
Den Spaltpilzen durchaus analog verhalten sich, wie neuerdings vom Verfasser?) 
gezeigt wurde, in diesem Punkte die Spaltalgen. Ihre den Spaltpilzformen ent- 
sprechenden Entwicklungsstadien (Coccen-, Stübchen-, Faden- und Schrauben- 
formen) sind gleichfalls ein Product veränderter Ernährungsbedingungen. 
Zum Zweck der Auffindung der verschiedenen Entwicklungsformen eines 
Spaltpilzes hat man den letzteren unter möglichst verschiedenen Er- 
nährungsbedingungen (verschiedenen Nährmedien, verschiedenen Tempera- 
turen etc.) zu cultiviren. 
Der Entwicklungsgang der einfacher organisirten Spaltpilze, wie z. B. 
des Essigpilzes (Bacterium 
acefj ist im Allgemeinen 
der, dass aus der. Coccen- 
form Kurzstäbchen, aus die- 
sen Langstäbchen sich ent- 
wickeln. Bleiben letztere 
'bei fortgesetzter Theilung 
an einander gereiht, so ent- 
stehen  Fáden (Lepothrix- 
9000000005008905 00009 c0090000809090 form) (Fig. 2, 1). Die Lang- 
7 stábchen derselben(Fig.2, 2) 
theilen sich spáter wieder in 
Kurzstübchen (Fig. 2, 3.) und 
diese in Coccen (Fig. 2, 4). 
  
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(B. 289.) Fig. 2. Letztere erscheinen als End- 
700:1. Fadenzustände. eines in Schlammaufgüssen lebenden roducte fort etzter Zwei- 
Spaltpilzes (Bacterium Merismopedioïdes ZOPF) auf verschiedenen p da Ses We 
Stufen der Gliederung. 1. Scheinbar ungegliedert, 2. in Lang- theilung und werden da- 
stábchen (Bacillen) 3. in Kurzstübchen (Bacteriumform), 4. in her auch als Gonidien 
Coccen, 5. in Langstübchen, Kurzstübchen und Coccen gegliedert. bezeichnet 
Bemerkenswerth ist, dass die Fadenzustünde häufig und meistens grade im 
Zustande kräftigster Vegetation, keine Spur von Gliederung (in Stäbchen 
resp. Coccen) zeigen, also scheinbar einzellig sind (Fig. 1, g—0.) (Fig. 2, 1). Doch 
wird in solchen Fällen die Structur nur undeutlich in Folge der Zartheit, sowie 
des geringen Lichtbrechungsvermôgens und der gallertartigen Beschaffenheit der 
Scheidewände und überdies oft verdeckt durch eine zarte, weiter unten erwähnte 
Gallerthülle der Zellen. Anwendung von schwachen Säuren, Fuchsinlösung, Jod- 
tinctur, Alkohol etc. macht indessen die Sfäbchen- resp. Coccen-Gliederung der 
Fäden meist leicht sichtbar; ein- bis mehrtägige Cultur in Wasser führt gewöhnlich 
zu demselben Resultat. 
Häufig lassen sich an ein und demselben Faden Coccen, Kurzstäbchen 
und Langstäbchen nachweisen (Fig. 2, 5); gewöhnlich weisen die Fäden aber nur 
TD Der Einfiuss der Microorganismen auf die Caries der menschlichen Zàühne. (Archiv für 
experimentelle Pathologie. Bd. XVI. 1882). 
?) Niedere Pilze. München 1877. 
?) Zur Morphologie der Spaltpflanzen, Abschnitt II: Zur Morphologie der Spaltalgen. 
     
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