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2. Kapitel. Entwicklungsgeschichte des Sexualsprosses (der Blüthen). 331
von Sexualorganen, entfremden. Sehen wir dabei ab von den sterilen Rand-
blüthen mancher Viburnum-Arten etc., von den bei Kulturpflanzen auftretenden
Monstrositäten, so kônnen vielleicht als umgebildete Blüthenanlagen, wenigstens
in phylogenetischem Sinne die Zwiebelchen betrachtet werden, welche sich in
der Inflorescenz mancher Alium-Arten finden.
Dagegen sind sicher umgebildete Bliithen vorhanden bei Zrifolium sub-
terraneum.J) Der Blüthenstand dieser Pflanze dringt in den Boden ein. Um ihn
gegen Losreissen aus diesem zu schützen, bilden die schon wührend des Blühens
der normalen Blüthen vorhandenen oberen Blüthenanlagen sich zu eigenthüm-
lichen hackenfórmigen Organen um, die als Widerhacken den Blüthenstand im
Boden festhalten. An den untersten dieser metamorphosirten Blüthen existiren
noch alle fünf Kelchzipfel, wáhrend alle übrigen Bliithentheile verkiimmert sind.
Je weiter nach oben die Blüthen stehen, desto weniger werden auch die Kelch-
zipfel ausgebildet und desto kürzer werden sie, die obersten Blüthen stellen nur
kurze, dicke, kegelfórmige, etwas gekrümmte Kórper ohne Spur von Bláttern
vor. Wührend die normalen Blüthen fast keine Stielbildung besitzen, ist der
Stiel bei den umgebildeten Blüthen 2—4 Millim. lang. Es liegt hier ein ganz
áhnlicher Fall vor, wie er oben für die Blattbildung nachgewiesen wurde:
Hemmung der Organanlage auf verschiedenem Entwicklungsstadium und dann
Umbildung nach einer andern Richtung hin. Es zàáhlt der Fall von Z7ifolium
subterraneum gewiss zu den interessantesten Umbildungen, welche wir kennen.
Als metamorphe Blüthen können wir auch die sogenannten »gefüllten«?) be-
trachten, die selten bei freiwachsenden, háufig bei Gartenpflanzen auftreten. Dass
nicht alle als »gefüllt« von den Gártnern bezeichnete Blüthen im botanischen Sinne
dies sind, braucht kaum hervorgehoben zu werden. Als »gefüllte« bezeichnen
die Gärtner z. B. auch die Inflorescenzen der Compositen (Abtheilung der
Corymbiferen), bei welchen sich Róhrenblüthen unter dem Einflusse der Cultur in
Strahlen- (Zungen-) blüthen verwandelt haben. Dies ist der Fall z. B. bei 7e-
lLianthus annuus, Zinnia elegans, Bellis perennis, Calendula, Dahlia u. a. Es
geschieht diese Umwandlung der Blumenkrone auch hier wie bei den normal
vorhandenen Strahlbliithen auf Kosten der männlichen Sexualorgane: bei Unter-
suchung »gefiillter« Inflorescenzen von Bellis perennis fand ich nicht einmal mehr
Spuren von Staubbldttern. Es giebt übrigens auch Compositen, bei denen die
Füllung nur auf Vergrösserung der die Rohrenform beibehaltenden Scheiben-
blüthen beruht; derartige Varietiten werden z. B. von Bellis perennis kultivirt.
Die Vergrósserung der Corolle erfolgt auch hier auf Kosten der Staubblätter, wie
wir ja umgekehrt eine Verminderung der Laubblattsubstanz beim Auftreten von
Sporangien (Pollensäcken etc.) eintreten sehen. Es beruht die Füllung der
Blüthen auf verschiedenen Vorgängen, von denen einige hier hervorgehoben sein
mögen.
ı. Umbildung der Kelchblätter zu Kronenblättern findet sich z. B. bei den
Gartenbalsaminen, oft mit allen Uebergangsstufen und verbunden mit an-
deren Fiillungserscheinungen.
2. Ein ungemein häufiger Fall ist, dass sich die Staubblätter zu Kronen-
1) WARMING, Botan. Centralblatt. Bd. XIV. pag. 157.
2) Im Folgenden gebe ich nur einen kurzen Ueberblick über die bisher von mir unter-
suchten Formen und verweise im Uebrigen auf eine ausführliche mit Abbildungen versehene
spüter erscheinende Abhandlung.
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