Full text: Handbuch der Botanik (Dritter Band, erste Hälfte)

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(IV. Bd. 
3. Kapitel. Entwicklung der Anhangsgebilde. 335 
blattloser Achsen, dessen Theile mit einander so vereinigt werden, dass sie dann 
später aus der Aussenfläche einer Cupula (die nach hinten offen ist) ganz ähnlich 
entspringen wie die Stacheln aus einer Caszazea-Cupula. Und bei einem andern 
Grase wird die vierarmige eine Theilinflorescenz umgebende Cupula durch »Ver- 
wachsung« der Glumae von vier Aehrchen gebildet (Antephora elegans), bei Coix 
ist es ein verwachsenes, spáter zu einer steinharten Bildung werdendes Deckblatt, 
welches die weiblichen Inflorescenzen umschliesst. Also selbst bei Pflanzen ein 
und derselben Familie sehen wir, wie schon oben hervorgehoben wurde, diese 
Umhüllungen der Inflorescenzen auf die verschiedenste Weise gebildet, auf 
welche, das muss eben die Entwicklungsgeschichte zeigen. 
Drittes Kapitel. 
Entwicklung der Anhangsgebilde.!) 
Die Entwicklungsgeschichte der Anhangsgebilde (der Haare, Stacheln etc.) 
mag hier im Anschluss an die des Sprosses kurz besprochen werden, obwohl 
dieselben keineswegs auf den Spross beschrünkt sind. Wir finden sie vielmehr 
auch auf der Wurzel, allein doch nicht in so mannigfacher Form und Ausbildung 
wie auf dem Sprosse. 
Uebrigens ist die Einleitung betreffs der Abgrenzung des Begriffs der hier 
behandelten Gebilde zu vergleichen und hier nur noch zu betonen, dass von 
der Besprechung selbstverstándlich diejenigen Dornen, Stacheln etc. ausgeschlossen 
sind, welche umgebildete Sprosse, Blütter, Nebenbláütter oder Blattzühne sind. 
Dass hier wie überall Fálle sich finden, welche zweifelhafter Natur sind, ist nicht 
zu verwundern. Dahin gehóren z. B. die Stacheln, welche auf der Aussenseite 
der Receptacula der Agrimonia-Arten stehen. Die ersten fünf Stacheln alterniren 
mit den Kelchbláttern, nehmen also die Stellung ein, welche bei verwandten 
Formen der »stipulare Aussenkelch« hat, d. h. die fünf mit den Kelchbláttern 
alternirenden Blüttchen, welche die vergleichende Morphologie als aus je zwei 
Nebenblättern verwachsen betrachtet.) Würde bei Agrimonia nur ein einziger, 
fünfzähliger Borstenkreis vorhanden sein, so würde derselbe sicherlich dieselbe 
Deutung erfahren, wie der Calyculus der Potentilleen. Da aber ausser jenen 
ersten fünf Borsten noch eine ganze Anzahl ihnen vollständig gleicher gegen den 
Grund des Receptaculums hin entstehen, so begnügt man sich, auch die ersten 
einfach als »Emergenzen« zu bezeichnen, welche aber trotzdem phylogenetisch 
einen andern Ursprung haben können (d. h. aus einem Calyculus hervorgegangen 
sind), als die unteren, die vielleicht erst später sich entwickelten, und jedenfalls 
für die Aussäung der Früchte von Nutzen sind. 
Die Anhangsgebilde sind nach ihrer Entwicklungsgeschichte in zwei Kate- 
  
') Literatur: Die ältere Literatur ist in ausgedehnter Weise zusammengestellt in der Ab- 
handlung von Wzrss, Die Pflanzenhaare in KARSTEN, botan. Untersuchungen, Berlin 1867, ebenso 
bei DELBROUCK, Die Pflanzenstacheln (HaNsTEIN, botan. Abhandl. IL Bd. 4. Heft). Vergl. 
ausserdem RAUTER, Zur Entwicklungsgeschichte einiger Trichomgebilde. Wien 1870. WARMING, 
sur la différence entre les trichomes et les épiblastemes d'un ordre plus élevé (»Videnskabelige 
Meddelelser« No. 10—12) 1872; UHLLWORM, Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Trichome. 
1873; SUCKOW, Ueber Pflanzenstacheln. 1873; DE BARY, vergl. Anatomie. 1877, pag. 58 ff. 
?) Correcter wäre der Ausdruck, dass die zwei Nebenblätter durch ein, von Anfang ein- 
faches Organ ersetzt sind, wie bei Galium palustre s. O. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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