Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Hälfte)

     
  
    
  
  
   
   
  
  
  
   
  
   
     
   
   
   
   
  
  
  
  
    
    
  
   
   
  
   
   
  
   
   
  
  
    
   
   
  
   
    
  
   
  
  
  
   
   
   
   
  
    
  
r Gefäss- 
n anderer 
ptogamen 
einzelner 
npflanzen 
lenheiten 
rangiaten 
ylosseen), 
das Auf- 
orangien. 
Zeitpunkt 
. Schon 
zweierlei 
1 denken 
rie, ein 
vird. 
ı (vergl. 
Vorgang 
psel sich 
andungs- 
ist (asp 
ite: die 
‚och ein- 
gen von 
en Inhalt 
1 Zellen- 
eris sind 
tenzellen 
d durch 
so dass 
illenden 
r aufge- 
s sporo- 
lie Aus- 
ranz all- 
_ Ganz 
n, auch 
iliaceen. 
yrangien 
hier von 
gelangt 
geht bei 
irnen aus 
bei den 
ht selten 
87 
o3 
I. Kapitel. Entwicklungsgeschichte der Sporangien. 
Dass die Entstehung der Sporangien aus Oberflichenzellen des Blattes keine 
Berechtigung dazu giebt, ihnen den »morphologischen Werth« von »Trichomenc 
zuzuschreiben, ist oben schon mehrfach betont worden. Hier sei im Anschluss 
an das über die Stellung der Samenknospen Mitgetheilte nur noch einmal daran 
erinnert, dass auch die Farnsporangien sehr verschiedene Stellungsverhältnisse 
zeigen. Sie entspringen auf der Blattunterseite bei den Polypodiaceen u. a.; bei 
den Schizaeaceen sind sie ursprünglich randstándig (ohne dass man sie aber 
etwa als metamorphe Fiederblüttchen auffassen kónnte) bei Sa/vzmia stehen sie 
an einem Blattzipfel ringsum vertheilt, ebenso bei den Hymenophylleen auf einer 
Blattnervenverlängerung. Bei Osmunda regalis stehen die Sporangien auf der 
Oberseite und Unterseite der fertilen Blattfedern; ausserdem ist auch das Ende 
der fertilen Fiedern von einem (in Ausnahmefällen zwei) Sporangium einge- 
nommen; sind auf einem wenig modificirten Laubblattheile (vergl. pag. 112) nur 
eine relativ kleine Anzahl von Sporangien vorhanden, so sitzen sie auf der Unter- 
seite desselben). 
Die (auch von SADEBECK reproducirten vergl. Bd.‘I. pag. 326c) Angaben PRaNTUs?) 
entsprechen dem Sachverhalt nicht. Nach PRANTL sollen die Sori das Ende gewisser fiedrig 
angeordneten Nerven einnehmen, ähnlich wie das bei den Hymenophyllaceen der Fall 
ist. »Der Unterschied liegt aber darin, dass hier das Indusium vollständig fehlt, sowie 
dass stets ein den Scheitel des Receptaculums einnehmendes Sporangium vorhanden ist, das 
bei den Hymenophyllaceen nur selten zur Entwicklung gelangt.« In der That handelt es sich 
aber keineswegs um ein Receptaculum, und die Sporangien sitzen auch nicht auf »fiederig 
angeordneten Nerven«, sondern ein Receptaculum ist gar nicht vorhanden. Was PRANTL fiir 
dasselbe gehalten hat, ist vielmehr ein Fiederblüttchen; die Verzweigung der fertilen Blattheile 
ist ganz wie bei AoZrychium eine reichere als die der sterilen, die Entwicklungsgeschichte zeigt 
deutlich, dass aus den (im sterilen Blatttheil einfach bleibenden) fertilen Fiederblättchen die An- 
lagen von Blattfiedern hóherer Ordnung hervortreten, welche aber in Folge des Auftretens der 
Sporangien zu nur sehr geringer Entwicklung gelangen, und wenn man nur die fertigen Zustünde 
vor Augen hat, zu der PRANTL'schen Hypothese führen kónnen, da sie mit Sporangien voll- 
ständig bedeckt sind. Es geht aus dem Gesagten hervor, dass die Analogie mit den Hymeno- 
phylleen fallen zu lassen ist, ein Sorus existirt bei Oszmuda überhaupt nicht. 
Bezüglich der Sporangienentwicklung sei auf die Fig. verwiesen. Fig. 103 zeigt, dass ein 
dem der andern Filicineen gleichgestaltetes Archespor vorhanden ist?) Es fragt sich, ob das 
Sporangium auch hier aus einer Zelle hervorgeht; die jüngsten von mir untersuchten Stadien 
lassen eine sichere Entscheidung darüber nicht zu (vergl. Fig. 103 A. u. B.), da sie auch einen 
mehrzelligen Ursprung anzunehmen gestatten. Wäre das Letztere der Fall, so würden die Osmunda- 
ceen den Uebergang bilden zwischen den »leptosporangiaten« und den »eusporangiaten« Farnen; 
aus Analogiegründen mit den übrigen Farnen liegt es nüher auch für Oszzzda einen einzelligen 
Ursprung der Sporangien zu vermuthen. 
T) Es sei hier daran erinnert, dass auch bei den Angiospermen die Makrosporangien 
(Samenknospen) bald auf dem Fruchtblattrand, bald auf dessen Fläche stehen. Die Stellung 
auf der Fruchtblattunterseite ist der Natur der Sache nach ausgeschlossen. 
?) Bemerkungen über die Verwandtschaftsverhältnisse der Gefässkryptogamen und den 
Ursprung der Phanerogamen. Verh. der physikal.-med. Gesellsch. zu Würzburg. Bd. X. S.-A. — 
PRANTL’s Auffassung mag dadurch veranlasst sein, dass die rudimentären Fiederblättchen von 
einem einfach bleibenden oder wiederholt gegabelten Nerven durchzogen. sind. 
?) Wie schon PRANTL in einer kurzen Notiz angegeben hat (Bot. Zeit. 1877, pag. 64.) — 
Die Anlegung der Sporangien erfolgt gegen Ende des Sommers, vor der Entfaltung, noch im 
September trifft man übrigens sehr jugendliche Stadien. Da nach der citirten Notiz PRANTL 
später eine ausführliche Darstellung der Sporangienentwicklung von Osmunda zu geben beab- 
sichtigt, so wurde oben ein Eingehen in die Details unterlassen. 
25* 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.