34 Die Spaltpilze.
tur erreicht ist und werden schon bei geringer Ueberschreitung desselben sistirt.
Dieses Maximum liegt, wie auch NàckL: besonders betont, für jeden Spalt
pilz und für jede Function (bei übrigens gleichen Bedingungen) bei einem anderen
Temperaturgrad.!) Sie schwankt ferner bei demselben Pilz und derselben Function
je nach der chemischen Zusammensetzung, der Consistenz und sonstigen Be:
schaffenheit des Substrats, nach dem Mangel oder der Anwesenheit von Sauer-
stoff etc.?) Geht die Temperatur weiter und weiter über das Maximum hinaus,
so werden die Lebensvorgünge schwücher und schwücher und erlóschen sodann
(Würmestarre); endlich werden die vegetativen Zellen gánzlich abgetódtet, und
zwar im feuchten Zustande schneller als im trocknen.
Aus dem Zustande der Wármestarre unter günstige Ernáhrungsbedingungen
versetzt, erwachen sie wieder zu neuem Leben, und die vegetativen Zustánde des
Milzbrandpilzes behalten nach BucHwER in neutralen oder schwach alkalischen
Lôsungen von 0,52 Fleischextrakt selbst bei 75—80? C. in der Dauer von rj St.
gehalten noch immer ihre infectiósen Eigenschaften. Bei 90° C. wurden sie je-
doch nach kurzer Einwirkung getódtet.
Mit dem Sinken der Temperatur werden die Lebensvorgánge gleichfalls all-
máühlich schwächer und hören zuletzt auf (Kàltestarre).) Bei Jac. Termo tritt
nach ErpAM die Kàáltestarre bei gewisser Ernährung von + 5°C. abwärts ein
Nach HomvarH kann die genannte Spaltpilzform bis — 18? C. ertragen. KEinge-
frorene Spirillen begannen bei allmáühlicher Steigerung der Temperatur wieder
ihre charakteristische Bewegungen anzunehmen. Nach eigenen Versuchen ver-
tragen mit Gallertscheiden versehene Crenothrix-Fiden eine mehrwóchentliche
Temperatur von — 8?R. gleichfalls ohne Schaden. Aehnliches gilt fiir den Pilz
der blauen Milch (Bacterium cyanogenum) nach Fuchs und HAUBNER. Ja nach
FriscH halten manche Spaltpilze selbst eine kurz dauernde Abkühlung bis auf
— 110? C. ausl
Veründerungen der Temperatur kónnen bei manchen Spaltpilzen wesentliche
Veränderungen in den physiologischen Eigenschaften bewirken. Als
Beispiel móge der Milzbrandpilz dienen. Cultivirt man ihn nach BUCHNER in
Fleischextrakt bei 25? C., so bleibt bei beliebig lange fortgesetzter Cultur die infec-
tióse Wirksamkeit die nàmliche, die sie anfangs war. Züchtet man ihn aber in Fleisch-
extrakt bei 36? C. (und gleichzeitig im Schüttelapparat) so wird eine allmähliche
Abnahme der Infectionskraft herbeigeführt, die mit jeder Generation wichst.
(Wenn auch hierbei jedenfalls die durch Schiitteln bewirkte Sauerstoffzufuhr mit
wirksam ist, so hängt doch ohne Zweifel jene Wirkung wesentlich von der Tem-
peratur ab.) Veränderungen in der Temperatur bedingen auch vielfach Aenderungen
in der Gestaltung der Zellen. So weiss man durch BucHNER, dass die Er-
niedrigung der Temperatur bei gewissen Milzbrandculturen von 36° C. auf Zimmer-
1) So gedeibt z. B. der Pilz der blauen Milch in Milch am besten bei ca. 159 C.; der
Essigpilz auf bóhmischem Bier dagegen am besten bei ca. 339 C.; die Glycerinüthylbacterie in
29 Fleischextrakt mit 5{ Glycerin am besten bei 369 C. u. s. w. Ueberlässt man nach DEL-
BRUCK eine Maische von 200 Grm. Trockenmalz auf 1000 Centim. Wasser einer Temperatur von
409 C., so entwickelt sich üppig der Buttersáurepilz; überlisst man sie einer Temperatur von
509, der Milchsáurepilz.
2) Bei den meisten Temperaturangaben der Literatur sind diese Momente nicht berück-
sichtigt und die Angaben daher werthlos.
3) Man kann sich diese Eigenschaft zu Nutze machen, wenn es darauf ankommt, die Spalt-
pilze in Culturen anderer Pflanzen (z. B. Algen) in Nührlósungen oder Aufgüssen niederzuhalten.
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