Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Hälfte)

    
   
   
  
   
   
   
  
  
   
  
   
   
  
   
  
  
    
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
58 Die Spaltpilze. 
und ihrerseits Zweitheilung eingehen u. s. f. Bald bleiben die Theilungsprodukte 
vereinigt zu kürzeren oder längeren Fäden (B, C), bald trennen sie sich theilweise, 
zickzackartig gebrochene Ketten darstellend, bald finden vollständige Trennungen 
Statt. Man sieht den Fäden und gebrochenen Ketten oft noch lange die leere 
Haut der Spore anhängen, aus der ‚sie hervorgingen. 
In dem Zustande, wo der Pilz intensive Zersetzungswirkungen im Substrat 
äussert, kommt es theils gar nicht, theils vorübergehend zur Bildung langer 
Fäden. Möglichste Fragmentirung in längere mehrzellige Stücke oder gar ein- 
zellige Glieder ist hier die Regel. Es hängt dies zu einem wesentlichen Theile 
mit dem Umstande zusammen, dass die Stäbchenreihen und einzelnen Stäbchen 
den Schwärmzustand eingehen, der sich morphologisch in der Bildung von 
Cilien ausspricht. An kürzeren, gebrochenen oder nicht gebrochenen Zellreihen 
besitzen die Endstäbchen am freien Pole je eine Cilie (A); freie Stäbchen sind 
an jedem Pole mit einer Cilie ausgerüstet (A). Ob die schwärmenden Zustände 
nur bei der Stäbchenform auftreten, oder auch der Coccenform zukommen, ist 
noch nicht festgestellt. 
Die Gegenwart von Schwärmstadien ist schon makroscopisch und zwar 
an der Trübung der Nährlösung zu erkennen. Die darauf folgende Klärung 
ist ein Anzeichen, dass die Stäbchen sich an der Oberfläche der Flüssigkeit 
ansammeln. Hier unmittelbar mit der Luft in Berührung kommen sie zur Ruhe 
und bilden durch fortgesetzte Theilung Fäden, welche sich in einer Ebene neben 
einander lagern, vergallerten und so eine kahmhautartige Zoogloea dar- 
stellen (G). 
Die längern stäbchenförmigen Glieder gliedern sich in der Kahmhaut in 
kürzere Stäbchen und sodann, wie BUCHNER zeigte und ich selbst sah, in Coccen 
(Fig. 20, B u. C). Um letztere recht deutlich zu machen hat man sich der Rea- 
gentien (alkoholische Fuchsinlósung, Jodlósung etc.) zu bedienen. 
In der Zoogloeahaut tritt bald die Bildung von Dauersporen auf, und 
zwar, soweit die bisherigen Untersuchungen reichen, nur in den längeren Stäbchen 
(D). Sie schreitet von den oberen Schichten der Haut nach den unteren hin vor. 
Der Modus der Sporenbildung ist der bekannte (siehe das Kapitel über Sporen- 
bildung. Nach der Ausbildung der Sporen schrumpft die Haut der Mutter- 
stábchen, um zuletzt allmáhlich zu vergallerten (E). Die Kahmhaut sinkt jetzt in 
ihrer ganzen Ausdehnung oder in Fetzen zerreissend zu Boden. 
Unter gewissen Bedingungen (s. weiter unten) erfolgt das Auftreten von ab- 
norm gestalteten Zellen. Sie zeichnen sich entweder durch stürkere Rundung 
der Pole aus oder durch unregelmässige Ausbauchungen; bald erscheinen sie kurz- 
bald lang-ellipsoidisch, bald kugelig, bald im Aequator stark eingeschnürt oder 
besitzen ganz regellose Contouren. Dabei verdickt sich ihre Membran und ihr 
Inhalt nimmt einen fettartigen Glanz an. 
Unter den Nährstoffen ist nach BUCHNER in erster Linie Eiweiss resp. 
Pepton zu nennen. Der Pilz producirt ein Ferment, welches coagulirtes 
Eiweiss zu lósen und in Pepton überzuführen im Stande ist. Wirft 
man Stücke gekochten Hühner-Eiweisses in eine Heupilzcultur, so werden die- 
selben nach einiger Zeit durchsichtig und zerfallen schliesslich vollständig. Die 
Zersetzung von Eiweiss durch Bacterium subtile hat Aehnlichkeit mit der 
eigentlichen Fäulniss, ist jedoch nicht mit ihr identisch, wie schon daraus 
hervorgeht, dass keine eigenthümlich-widrigen, sondern nur rein ammoniakalische 
  
   
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