Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Hälfte)

      
   
  
  
  
  
    
    
    
  
  
  
   
  
  
   
   
  
    
    
   
   
    
    
  
     
    
  
  
    
    
       
   
80 Die Spaltpilze. 
Wie bei Beggiatoa alba konnen auch bei vorliegender Species unter gewissen vegetit 
Ernährungsbedingungen die Fäden partielle oder totale Schraubenbildung zeigen, dessen 
sowie die Schrauben sich -abgliedern und schwärmfähig werden. Sie stellen in ihnen 
diesem Zustande die Ophidomonas sanguinea EHRENBERG's dar. werdei 
Physiologisch ist B. rosea-persicina durch die Bildung ihres rothen, im Inhalt (Carie: 
befindlichen Farbstoffes, des Bacteriopurpurins bekannt.!) findet 
sich n 
3. Beggiatoa mirabilis Conuw.?) 
E 
Sie lebt im Meerwasser wo ihre hyalinen Fáden den Schlamm sowohl als Oft si 
faulende Algen, Seegras und faulende Thierkórper mit einem weissen Ueberzuge gesetz 
versehen. An den dänischen und norwegischen Küsten ist sie nach WARMING bunde 
eine ganz gemeine Erscheinung. Haufe 
Ueber ihren Entwicklungsgang herrscht noch vollständige Unkenntniss. Von letzter 
allen anderen Beggiatoen durch den bedeutenden Querdurchmesser bis etwa E 
30 mikr.) unterschieden zeigen die Fäden zunächst Gliederung in nahezu isodia- Fäden 
metrische Stücke, dann in niedrige Cylinderscheiben. Da, wo Scheidewände weise] 
nicht deutlich wahrzunehmen sind, deutet schon die Gruppirung der Schwefel- natürl 
körnchen solche an. Wie Coun und WARMING wohl ganz richtig vermuthen, lisirt 
dürften die kugeligen rundlichen, oft in Zweitheilung begriffenen Zellen, welche an, U 
man zwischen den Beggiatoenfiden umherrollen sieht und die genau denselben Spir: 
Inhalt haben, wie letztere, anzusprechen seien als isolirte Glieder der Beggiatoa, und « 
als Macrococcen (Monas Mülleri Warm). Ob Spiralschwärmer vorkommen ist wurde 
noch nicht festgestellt. V 
bestel 
Genus III. Phragmidiothrix. ENGLER.?) Zahn 
1. Phragmidiothrix multiseptata ENGLER. masse 
Dieser. Meeres-Spaltpilz, von ENGLER in der Kieler Bucht entdeckt, siedelt durch: 
sich auf Gammarus Locusta an. Seine 3—6 mikr. dicken Fäden erscheinen durch trum 
Querwände in sehr niedrige Cylinderscheiben gegliedert, deren Hôhe 4—6 mal incrus 
geringer ist, als der Querdurchmesser. In diesen Scheiben können nun Längs- welch: 
theilungen nach 2 und mehreren Richtungen auftreten, durch welche sie zunächst schen 
in Halbscheiben, dann in Scheiben-Quadranten und endlich in noch kleinere briller 
Stücke verlegt werden, die sich schliesslich abrunden, Coccen darstellend, deren (L E), 
wahrscheinliche Isolirung noch nicht beobachtet wurde. Offenbar gehen aus diesen Schicl 
Coccen wieder zunáchst sehr dünne, dann immer breiter werdende Fáden hervor. schen 
Ausser durch die weitgehenden Theilungen charakterisirt sich Phragmidio- welch 
thrix den Beggiatoen gegenüber durch den Schwefelmangel, Crenothrix gegen- und a 
über durch den Mangel einer Scheide. Jedenfalls hat man es mit einem hóchst N 
eigenartigen Spaltpilze zu thun, dessen Entwicklung eingehend studirt zu werden Eind 
verdiente. und ; 
Genus IV. Leptothrix. sich 1 
1. Leptothrix buccalis RopIN = Pilz der Zahncaries.4) oder : 
Bewohnt die Mundhôhle des Menschen und carnivorer, seltener phytophager sich 
Säugethiere, woselbst er als Saprophyt auf der Schleimhaut und im Zahnbelag zähne 
5 vaut das auf pag. 14 nnter »Farbstoffe« Gesagte. SO WC 
?) Hedwigia, 1865, pag. 81. — Beitráge zur Physiologie Phycochromaceen und Florideen auch 
(MAX SCHULTZE’s Archiv, III. — WARMING, Om nogle ved Danmarks Kyster levende Bacterier. Unterst 
Resumé, pag. 15. I LA: 
3) Ueber die Pilzvegetation des weissen oder todten Grundes in der Kieler Bucht. mensch 
^) Literatur: ROBIN, Histoire nat. des végét. parasit. pag. 345. — LEBER u. ROTTENSTEIN, Sch 
  
	        
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