Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Hälfte)

   
  
   
  
  
   
   
  
    
   
   
   
   
  
   
  
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
   
  
  
    
  
   
  
  
  
  
   
    
  
   
  
  
  
    
   
  
  
  
  
   
   
     
   
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Abschnitt IV. Entwickelungsgeschichte und Systematik. 83 
(VIII) des Zahnes überzeugen. Endlich werden die Wucherungen so gross, dass 
sie mit anderen sich berühren und verschmelzen (VIII a) Auf diesem Wege 
werden immer gróssere Lücken im Zahnbein gebildet, und dasselbe erscheint 
nunmehr morsch, cariós. 
Die Fibrillen der Dentinekanülchen sowie die Pulpa werden in starke Fáulniss 
versetzt, die sich in den bekannten üblen Gerüchen kundgiebt. 
Die oben für Bacterium Pastorianum (HANSEN), Clostridium butyricum und 
Polymyxa angegebene Blaufirbung durch Jod kommt auch bei vorliegendem Pilze 
der Regel nach, wenn auch nicht immer vor. 1) 
Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, dass der ursprüngliche Vegetations- 
heerd des Pilzes ausserhalb der Mundhóhle zu suchen ist. Vielleicht führen wir 
ihn mit dem Wasser und mit den thierischen oder pflanzlichen Nahrungs- 
mitteln ein. 
IV. Cladothricheen. 
Genus I. Cladothrix. 
1. Cladothrix dichotoma Couw.?) Zweighaar. 
Dieser gemeinste aller Wasserspaltpilze lebt in allen stehenden und fliessenden 
Gewässern, welche mehr oder minder reich an organischen Substanzen sind, und 
findet sich fast stets in Gesellschaft von Beggiatoen. In den Abwässern von 
Fabriken (besonders Zuckerfabriken), Gerbereien kommt er oft zu massenhafter 
Entwickelung, verunreinigt auch nicht selten die Wasserleitungen (namentlich in 
Russland) und füllt Báche an stagnirenden Stellen oft total aus. Besonders auf- 
fallend für das Auge wird seine Vegetation, wenn die fádigen Zustände durch 
Eisenoxydhydrat Rostfarbe annehmen. 
Künstlich erzieht man ihn in Aufgüssen von faulenden Algen und anderen 
Pflanzen, stinkenden Schlammmassen, Fischeiern, Fleisch, Insekten etc., die mit 
Fluss- oder Sumpfwasser angestellt werden. 
Der Spaltpilz tritt an Algen und thierischen Substraten in Form kleiner 
:—3 Millimeter hoher Rischen, sonst auch in schwimmenden Flóckchen auf. 
Seine Entwickelung führt von der Coccenform aus zur Stübchenform, von 
dieser zu feinen Fäden. Letztere sind anfangs einfach und wurden früher als 
besondere Art (Zeptothrix parasitica KÜTzING oder (wenn sie durch Eisenoxyd- 
hydrat gefirbt sind) als Leptothrix ochracea KUTZING) beschrieben. Später gehen 
sie nach Art gewisser Spaltalgen (TolypotArix) Pseudoverzweigungen ein (Fig. 3), 
indem einzelne Stibchen seitwärts ausbiegen (Fig. 3, a b c) und durch fortgesetzte 
Theilung sich zu Fäden verlängern. Bei ungestörter Vegetation erlangen die 
Zweigsysteme, die weder bei der Gruppe der Bacteriaceen, noch bei den 
Leptothricheen zu finden sind, ziemlich bedeutende Ausdehnung. Zunächst 
erscheinen die Fäden in Langstäbchen, später in Kurzstäbchen und endlich in 
Coccen gegliedert; doch hat man bisweilen zur Sichtbarmachung dieser Structur 
zu den früher erwähnten Abtödtungsmitteln zu greifen, besonders dann, wenn 
die in bekannter Weise sich bildende Scheide ziemliche Dicke erreicht und dabei 
  
1) Bisweilen bahnt nach MILLER dem Zahnpilze ein Saccharomyces Mycoderma-artiger Spross- 
pilz den Weg, indem er, sich in das Zahngewebe einbohrend dasselbe entkalkt und durchlóchert. 
2) Con, Untersuchungen über Bacterien, in Beitr. z. Biol. Bd. I. Heft III. pag. 185. 
CIENKOWSKI, Zur Morphologie der Bacterien. Petersburg 1876. W. Zorr, Zur Morphologie der 
Spaltpflanzen. I. Zur Morphologie der Spaltpilze. pag. 1 u. ff. 
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