Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

120 Die Pilzthiere oder " Schleimpilze. 
dieselben wird der anfangs auch ohne Fürbungsmittel deutliche Kern g 
verdeckt. Die Grósse der ganzen Sporocyste ist sehr schwankend. 
Grósse der Spore wechselt innerhalb weiterer Grenzen. 
gänzlich 
Auch die 
3. Pseudospora Bacillariacearum Zopr. 
Diesem Parasiten gehôren jene mit gelbem oder braunem Ingestaballen ver- 
sehenen Kugelcysten zu, welche man nicht selten im Innern der Bacillarien 
findet. Sie kommen fast ausschliesslich in grôsseren und weitlumigeren 
Arten, wie Synedren, Cocconemeen, Stauroneis Phoe enicentron, Navi- 
culen, Pinnularien etc. vor und üben auf diese Wirthe die nämlichen zerstôrenden 
Wirkungen aus, wie andere Pseudosporeen. Diese Wirkungen sind erstens: Con- 
traction und Verfärbung der Endochromplatten, von denen nur geringe 
braune Reste übrig bleiben, welche man schliesslich zu einer kleinen dunkel- 
braunen Masse im Innern der Cysten zusammengeballt findet; zweitens: Auf- 
zehrung des Plasmas, des Zellkernes und der Fottmassen, 
Von Entwicklungsgliedern fand ich die Schwürmerform, die Amoeben- 
form und die schwármerbildenden Zoocysten. Letztere, von Kugelgestalt 
(in schmäleren Bacillarien bisweilen von Ellipsoïd- oder Eiform), haben die 
wechselnde Grösse derer von Psendospora parasitica (die grössten, die ich fand, 
massen 20 mikr.) und produciren je nach ihren Dimensionen 3—12, selten mehr 
Schwirmer, welche in Grösse, Form, Cilienzahl, denen der genannten Art gleichen 
und an verschiedenen Stellen der Zoocystenhaut ausschlüpfen. Die Zahl der 
Zoocysten schwankt, meist je nach der Grósse der Wirthsbacillarie 
I und r5. Donors lorenfructdficaqdon bisher unbekannt. 
In Gräben bei Berlin beobachtet, wahrscheinlich überall zu finden, 
bisher übersehen.t) 
zwischen 
aber 
4. Pseudosbora maligna Zopr. 
Sie zerstórt die Protonemata wasser- und landbewohnender Moose z. B. der Z/v^za. 
y 
Von Entwicklungsformen wurden bisher nur die Zoocysten beobachtet, welche kleine 
kugelige, nur wenige (wohl nur selten über 12) Schwärmer producirende Behälter 
darstellen und zu mehreren bis vielen in den Protonemen-Zellen gefunden werden. 
Die Schwärmer sind lebhaft amoeboid, im Stadium lebhaften Schwärmens gestreckt, 
spindelfórmig, etwa 7 mikr. messend und mit einer Cilie versehen. Schon in 
diesem Stadium erfolgt die Nahrungsaufnahme. Später geht der Schwärmer in 
den Amoebenzustand über, der den gewöhnlichen Charakter der Pseudospora- 
Amoeben trägt, die Inhaltstheile der Protonemata-Zellen, besonders Chlorophyll- 
kórner, reichlich aufnimmt und letztere zu einem kleinen Ballen verarbeitet. 
Aus diesen Amoeben gehen dann nach bekanntem Modus wieder Zoocysten 
hervor. Die Dauersporenbildung bleibt noch zu ermitteln.?) 
Gattung 3. Protomonas. 
Von den vorhergehenden Genera im wesentlichen nur durch die Bildung 
von Fusionsplasmodien unterschieden. 
5 Wahrscheinlich hat auch schon Fock Pseudospora Bacillariacearum vor 
(Physiologische Studien. Heft II, pag. 43. Tab. VI, Fig. 24—30). Er 
pflanzungszellen der Bacillarien. Mit PRITZERS Cymbanche 
sich gehabt 
hielt sie fiir Fort- 
Locked, einer Saprolegniacee, hat meine 
Lseudospora selbstverstindlich nichts zu thun. Man hüte sich übrigens 25. 
verwechseln mit Gymnococcus Fockei Zorr, einem gleichfalls in Bacil 
Bacillariacearum zu 
larien lebenden Mycetozoum. 
?) Abhildungen und hähere Beschreibung werden an anderer Stelle folgen. 
      
      
   
    
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
      
   
    
   
    
  
  
   
     
    
        
    
   
      
   
       
    
      
  
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