Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

    
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Nach- 
Abschnitt II. Systematik. 129 
dem sich das Plasma etwas von der Wandung zurückgezogen, zerfällt es in einige 
hundert Schwärmer, die birnförmige Gestalt und eine dicke Cilie erhalten. Sie 
gehen in den Amoebenzustand über und können in diesem zu Plasmodien 
verschmelzen. Letztere erlangen unter Umständen relativ beträchtliche Grösse 
(o,5—1 Millim. im Diam.) und sind dann schon dem blossen Auge als orangerothe 
kleine Flecke wahrnehmbar. Ihre Pseudopodien kónnen sich vielfach verzweigen 
und mit einander anastomosiren, sodass das Ganze netzartige Configura- 
tion zeigt. Man erhält in diesem Falle ein Bild, wie es ganz ähnlich die Plas- 
modien der höheren Mycetozoen darbieten. Amoeben und Plasmodien ziehen 
in den Plasmakörper Diatomeen und Peridinien hinein, um sie auszusaugen. 
Zerschneidet man grössere Plasmodien in Stücke, so bilden sich letztere zu selbst- 
ständigen Plasmodien aus. Unter Einziehung der Pseudopodien runden sich die 
Plasmodien schliesslich zu Kugeln ab, welche wiederum zu Zoocysten werden. 
Fam. 3. Plasmodiophoreen. 
Ihre Repräsentanten schmarotzen in phanerogamischen Land- und Süsswasser- 
pflanzen, auf das Gewebe derselben hypertrophirende, zu auffälligen Geschwulst- 
bildungen führende Wirkungen äussernd. Von vegetativen Zuständen besitzen sie 
die Schwärmer-, Amoeben- und Plasmodienform. Die Sporenfructification erfolgt 
in Soris; Zoocystenbildung fehlt. 
Gattung ı. Zasmodiophora Wor. 
1. Plasmodiophora Brassicae WORONIN. 
Sie siedelt sich an in den Wurzeln gewisser Cruciferen und zwar insbesondere 
der verschiedensten Kohlarten (Brassica), (minder häufig der /beris umbellata 
und der Zevkoje) und ruft die sogenannte Hernie-Krankheit (auch Kohl- 
kropf genannt) hervor, die sowohl in allen Ländern Europas, als auch aus 
Amerika bekannt ist und dem Kohlbau unter Umständen erheblichen Schaden 
zufügen kann, wie z. B. aus der WoroNnin’schen Angabe hervorgeht, dass im 
Jahre 1869 in Russland fast die Hälfte der gesammten, daselbst bedeutenden 
Kohlernte vernichtet wurde. Die Symptome dieser Krankheit äussern sich in sehr 
auffälliger Weise, denn es treten an den unterirdischen Theilen sehr unregel- 
mässige und meist unförmliche Anschwellungen auf, die an der Pfahlwurzel 
bisweilen Faustgrösse erlangen, an den Seitenwurzeln meist entsprechend kleiner 
ausfallen (Fig. 49, E). Infolge dieser Wucherungen gelangen die Kohlköpfe ent- 
weder gar nicht oder doch nur mangelhaft zur Ausbildung. 
Der Entwicklungsgang stellt sich nach WoroNIN folgendermaassen dar: Aus 
der Haut der winzigen, kugeligen (etwa 1,6 mikr. im Maximum messenden), zart- 
‘wandigen, farblosen Spore schlüpft bei der Keimung in feuchter Erde ein win- 
ziger Schwürmer heraus (Fig. 49, C), dessen Plasmakórper eine contractile Vacuole 
besitzt und am vorderen zugespitzten Ende eine Cilie trágt. Dieser Schwármer 
nimmt durch Bildung von Pseudopodien amoeboiden Charakter an (Fig. 49, D), 
kriecht nun zu den Wurzelhaaren und Oberhautzellen junger Kohlwurzeln hin und 
dringt in dieselben ein (Fig. 49, A a). Hier, sowie in dem darunter liegenden 
Rindenparenchym entwickelt er sich zu einem Plasmod, welches den Inhalt der 
Zellen aufzehrt. Ob ein solches Plasmod durch blosse Vergrósserung der 
Amoebe oder durch Verschmelzung mehrerer entsteht, konnte nicht festgestellt 
1) WorONIN, Plasmodiophora Brassicae, Urheber der Kohlpflanzen-Hernie (PRINGSH. Jahr- 
bücher XI. pag. 548). Vergl. auch Kny, Bot. Zeit. 1879, pag. 538. 
ScHENK, Handbuch der Botanik, Bd, III 2. 
  
  
    
   
  
  
    
   
  
   
   
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
   
  
    
   
   
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
    
   
   
   
    
      
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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