Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

   
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Abschnitt III. Systematik, 133 
Weise aus, dass der gesammte Inhalt in Form einer einzigen grossen Amoebe 
durch ein selbstgebohrtes Loch seitlich austritt (Fig. 31, IV). Sie erhält alsbald 
Limax-Gestalt, zeigt eine contractile Vacuole am hinteren Ende, sowie den Kern, 
und bewegt sich durch Vorschieben eines breiten Hyaloplasma-Saumes vorwärts 
(Fig. 3, VII, 31, IV). Unter gewissen Verhältnissen erfolgt ein eigenthümliches 
Vorschnellen der Amoeben um das Zwei- bis Dreifache ihrer Körperlänge, die 
durchschnittlich 16—22 mikr. beträgt. Es werden feste Körper aufgenommen 
(z. B. Bacterien) und ihre unverdaulichen Reste am hinteren Ende ausgestossen. 
Die Amoeben gehen Zweitheilung ein, indem sie sich fast bis zur Kugel abrunden, 
dann strecken und endlich in der Mitte einschnüren. Beachtenswerth ist die 
Tendenz der Amoeben sich anzuhàufen, es liegt hierin ein Schritt zur Plas- 
modienbildung, wie wir ihn bei dem verwandten Dictyostelium finden. Schliess- 
lich schreiten die Amoeben wieder zur Sporenbildung Sind erst einzelne Sporen 
gebildet, so wandern andere Amoeben hinzu, legen sich dicht an jene an und 
gehen nun ihrerseits in den Sporenzustand über. Da auf trocknen Mistculturen 
die Amoeben gewóhnlich nicht alle neben, sondern zum Theil über einander 
kriechen, so entstehen die eingangs erw&hnten Sporenháufchen (Sori [Fig. 31, L, II]. 
Sie unterscheiden sich von einer Guitulina- oder Dictyostelium-Fructification nur 
dadurch, dass die sie bildenden Amoeben alle gleichwerthig sind, eine Differen- 
zirung in stielbildende und sporenbildende also nicht eintritt. 
Anders verlüuft die Entwicklung der Amoeben bei Ungunst der Ernáhrungs- 
bedingungen. In concentrirter oder durch Spaltpilze verunreinigter Nährflüssig- 
keit nämlich wandeln sich die Amoeben zu Hypnocysten um, indem sie sich 
abrunden, eine grosse Vacuole im Innern bilden und mit Membran umgeben, 
die schliesslich dick, runzelig oder wellig erscheint und sich ins Gelbe bis Braune 
verfärben kann (Fig. 36, C—E). Diese Kugeln messen etwa 12 — 15 mikr. Unter 
Umstünden zieht sich das Plasma von der primáren Membran zurück und bildet 
eine dicke secundáre (Fig. 36, C) oder selbst tertiàre (Fig. 36, E). Bei der in 
Mistdecoct leicht erfolgenden Keimung schlüpft aus der Hypnocyste eine Amoebe 
von bekanntem Charakter hervor (Fig. 36, D). 
Gattung 2. Guttulina CIENK. 
1. G. rosea CiENK. wurde von ihrem Entdecker auf faulendem, mit Flechten 
bewachsenen Holz beobachtet. Mit der Loupe betrachtet stellt ihr fructificativer 
Zustand winzige, kurzgestielte und dabei roth gefärbte Köpfchen dar. Eine 
stärkere Vergrösserung lehrt, dass der Stiel (nach Art der Dictyosteliaceen) 
zellige Struktur zeigt, denn er ist oben zusammengesetzt aus keilförmigen, am 
Grunde aus gerundeten Zellen. Man sieht ferner, dass das Kópfchen, dessen 
Durchmesser etwa 0,07 Millim. hält (entsprechend der Länge des Stieles), aus 
runden Sporen besteht. Ihre Membran zeigt sich mit feinen Wárzchen be- 
deckt und umschliesst einen rosenrothen Inhalt mit deutlichem Nucleus. In 
Wasser gesäet keimen diese Sporen mit einer Amoebe aus, die gleichfalls den 
Nucleus und eine contractile Vacuole erkennen lässt. Ihre Pseudopodien sind 
gerundet, ihre gleitende Bewegung erinnert an Amoeba limax. Die weitere 
Entwicklung (etwaige Plasmodienbildung und Entstehung der Fructification) ist 
noch unbekannt?). 
1) Das Vorstehende ist einer brieflichen Mittheilung entnommen, die Herr Prof. CIENKOWSKI 
mir freundlichst zukommen liess. 
  
  
  
  
      
   
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
   
    
    
   
  
    
  
  
  
  
	        
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