Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

   
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Allgemeiner Theil I. Abschnitt. Entwicklungsgang der Vegetation der Erde. 183 
Nachkommenschaft in einer einfacheren und gleichmässigeren Weise ablaufen 
lassen.. So sind die Tange von ihrer unbestrittenen Vorherrschaft in den Oceanen 
noch nicht verdrängt und haben nur in den süssen Gewässern den grösseren 
Spielraum an die Angiospermen abgegeben, obwohl sie der älteste Typus des 
jetzigen Pflanzenreichs sind. Um von den in hocharktischen Gegenden mächtig 
entwickelten Moosen bei dem ungewissen geologischen Alter dieser Klasse!) zu 
schweigen, so sind zwar die Lycopodiaceen und Equisetaceen der Jetztzeit nur 
noch ein schwacher Abglanz ihrer in den paläozoischen Perioden entwickelten 
Fülle, aber sie sind doch noch erhalten, und die Farne haben inmitten der 
tropischen Fülle neuerer Formen an vielen Stellen der Erde, zumal auf Insel- 
gebieten, sich zu einem Artenreichthum weiter entwickelt, der vielleicht dem der 
alten Perioden ähnlich ist, und es haben sich viele der mächtigsten Formen 
gerade aus ihnen ziemlich unverändert, wie es scheint, forterhalten; so z. B. die 
Marattiaceen, von denen schon die obere Steinkohle Formen von grosser Aehn- 
lichkeit mit denen der Jetztwelt aufweist. Andere Typen der Farne sind jüngeren 
Ursprungs und zeigen, dass bei ihnen eine eigenartige Fortentwicklung stattfand; 
so z. B. die interessanten Schlingformen der Gattung Zygodium, deren älteste 
Arten dem gegenwärtigen Standpunkte der Kenntnisse zu Folge nicht weiter als 
bis zum Schluss der Kreideperiode hinaufreichen. Und dabei haben es auch die 
Farne zugleich verstanden, sich den jüngsten auf der Erde herausgebildeten 
Klimaten in ihrer eigenen Lebensperiode derartig anzupassen, dass sie gerade 
wie die Lycopodiaceen dem nordischen Florenreich noch in einer kleineren Zahl 
von Arten als Bürger angehören und in einigen Formen, wie Woodsia hyperborea 
und g/abella, als einheimische Charakterpflanzen der hocharktischen Flora auf- 
treten. 
Es bedarf dann nur noch des Hinweises auf die Wichtigkeit und die stellen- 
weise sich geltend machende Alleinherrschaft der Coniferen in der Jetztzeit, be- 
sonders im kühleren Theile der gemässigten Zonen beider Erdhälften, wo weder 
Monokotylen noch Dikotylen ihnen zu folgen vermögen und wo von Dikotylen 
am ehesten noch solche Formen sich unter sie mischen und die von ihnen voll- 
zogene Waldbedeckung der Landschaft ergänzen, welche ihrer Blüthenorganisation 
und ihres geologischen Alters wegen mit zu den »niederst organisirten« Diko- 
tylen gerechnet werden, um daran zu erinnern, dass die einst in Trias und Jura 
herrschenden Gymnospermen in solchen jüngeren Typen (wie Pinus, Abies) und 
in so alten Typen (wie Araucaria) noch heute so zahlreich vorhanden sind, dass 
sie gewiss als vorherrschende Gewächse aufgezählt werden müssten, wenn aus 
den in fossilen Zustand übergegangenen Resten der jetzigen Wälder von Skandi- 
navien, Canada, Sibirien oder von Valdivien ein Urtheil über die Vorherrschaft 
der einen oder anderen Pflanzenklasse gefällt werden sollte. — Das Endergebniss 
dieser Betrachtung lautet also: die in der Complicirtheit der Organe und im 
relativ jugendlichen geologischen Alter sich ausdrückende höhere Stufe ist nicht 
so aufzufassen, als wenn die älteren, auf niederer morphologischer Höhe stehen- 
den Organismen an sich schon deshalb minder lebensfáhig, ausbreitungsfáhig 
und leistungsfähig hinsichtlich der Umánderungen wáren, welche nothwendiger 
Weise unter den wechselnden Lebensbedingungen verschiedener Erdperioden an 
den sich durch sie hindurch fortpflanzenden Typen vor sich gehen müssen. 
1) In den ganzen primüren und secundüren Schichten ist bis jetzt von Moosen keine Spur 
aufgefunden worden. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
	        
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