Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

    
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pag. 121 
  
Allgemeiner Theil. II. Abschnitt. Ursprung und Veränderung der Sippen. 209 
wie jetzt auftritt und in den oberhalb dieser Braunkohlen lagernden Pliocen- 
schichten in West-Europa allgemein geworden zu sein scheint.!) 
Diese mit Absicht aus unseren wichtigsten europäischen Waldbäumen ge- 
wählten Beispiele zeigen deutlich den Uebergang einzelner Arten aus dem 
jüngeren Tertiär durch die Glacialperiode hindurch bis zu den nach derselben 
neu angeordneten gegenwärtigen Floren; noch deutlicher ist ein direkter Anschluss 
aus NaTHORST's unten angeführten Untersuchungen des japanischen Tertiürs für 
dieses letztere Florengebiet hervorgegangen, wo auch gegenwärtig eine viel 
grössere Mannigfaltigkeit von Bäumen herrscht. Zelkova Keaki, eine berühmte 
Ulmacee der Japaner und Charakterbaum des Landes, ist in ganz gleichen Blatt- 
abdrücken des jüngeren Tertiärs über einer Planera des älteren Tertiärs aufge- 
funden, ebenso Oszrya virginica, ein Wallnussbaum Juglans Sieboldiana, eine 
Lauracee Lindera sericea, eine Euphorbiacee Zxcoecaria japonica, zwei Styraceen 
Styrax Obassia und japonicum, Liquidambar formosana (jetzt in China und For- 
mosa lebend), die Philadelphee Deutzia scabra, die Anacardiacee Rhus Griffithii, 
Meliosma myriantha, ein Ahorn Acer pictum, ein Faulbaum Rhiamnus costata, eine 
Weinart Vitis labrusca, die Rutaceen Zanthoxylum ailanthoides und Dictamnus 
Fraxinella, eine Tiliacee Llacocarpus photinifolia, eine Ternstroemiacee Stuartia 
monadelpha und viele andere Arten, welche zwar charakteristische Verschieden- 
heiten zwischen den fossil erhaltenen Resten und entsprechenden Stücken der 
lebenden Pflanzen zeigen, sich aber immerhin als in den allernáchsten Be- 
ziehungen stehend erweisen. Ich habe diese grosse Zahl aus verschiedenen 
Ordnungen angeführt, um zu zeigen, dass, wenn auch bei der Mannigfaltigkeit 
palaeontologischer Reste in einem oder anderen Falle die Bestimmung unsicher 
gewesen sein sollte, doch durch die grosse Masse die Sicherheit des unmittel- 
baren Anschlusses vom Tertiár bis jetzt durch unverüánderte oder nahezu un- 
veränderte Arten gewährleistet wird. 
Ungleiches Alter der Arten. — Diesem unmittelbaren Anschluss, aus 
dem ein, geologisch betrachtet zwar immerhin noch geringes, doch in Jahren aus- 
gedrückt sehr hohes Alter gewisser Arten mit ziemlich unveränderten morpho- 
logischen Charakteren hervorgehen muss, stehen nun pflanzengeographische 
Wahrnehmungen gegenüber, welche für andere Arten ein sehr viel geringeres 
Alter herleiten lassen, obgleich es in letzteren Fällen meist nicht möglich ist, 
die Jahreszahl annähernd auch nur in Perioden nach zehntausenden zu be- 
stimmen. Es giebt nämlich viele Gattungen im nordischen Florenreich, welche 
durch die Wirkungen der Glacialzeit weit über die nördlichen Gegenden und 
Hochgebirge Europa’s, Asiens und Nord-Amerika’s — vermuthlich als gleiche Stamm- 
formen verbreitet — nun an den entlegenen Stellen dieses weiten Länderkreises in 
ähnlichen Arten vorkommen und welche bei aller auf gemeinsame Abstammung 
hinweisenden inneren Verwandtschaft doch immerhin mit Recht als »specifisch 
verschieden« gelten können. Beispiele solcher Gattungen liefern viele Arten von 
Saxifraga, Carex, Salix. Die verwandten Arten dieser Gattungen müssen ein 
jüngeres Alter haben. — Andererseits sehen wir in einheitlich geographisch bean- 
lagten Gebieten, wie in den innerasiatischen Steppen und Wüsten und in denen 
Nord-Amerikas, in dem erst seit der Tertiürperiode entstandenen Gebiet des Ama- 
zonenstromthales, in den argentinischen Pampas von ebenfalls jung-geologischem 
Alter, eine Fiille nahe verwandter Arten neben einander bestehen, welche noch 
So ungeordnet hinsichtlich ihrer morphologischen Charaktere und ihrer räum- 
  
') SAPorTA, Die Pflanzenwelt vor dem Erscheinen des Menschen, pag. 318. 
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