Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

Die systematische und geographische Anordnung der Phanerogamen, 
Areale zu verschaffen. Es bleibt hier nur noch die Erörterung des letzten all- 
gemeinen Falles übrig, der am besten der WAGNER'schen Migration und Separa- 
tion entspricht. Gerade so wie (nach Modus 1) eine Sippe im Laufe der Zeit 
bei Veründerung ihrer Existenzbedingungen transformiren muss, so kann sie eg 
gleichzeitig, wenn es ihr — als richtige systematische Einheit gedacht 
— ge- 
lungen ist, unveründert ein grosses Wohngebiet r 
asch zu erobern, und wenn dann 
unter irgend welchen tellurischen Umständen bestimmte Theile dieses Areals 
anderen, neuen Beeinflussungen ausgesetzt sind, während andere Theile des 
Areals keine Veränderungen oder ganz andere und den ersten entgegengesetzte 
erfahren. Auch hier liegen wieder die beiden zu unterscheidenden Hauptfälle 
vor, dass die ursprüngliche Stammsippe irgendwo in dem grossen früher von ihr 
bewohnten Areal erhalten bleibt, während in den anderen Theilen desselben 
eine oder eine Mehrzahl von abgezweigten veränderten 
separirten Arealen herrscht, oder dass die Stammsippe sell 
an allen Orten die einander verwandten und in allen zu ihren Beobachtern 
redenden Zügen ihre Verwandtschaft verrathenden Tochtersippen allein übrig 
bleiben, wo dann das frühere gemeinsame grosse Areal der St 
in eine Anzahl separirter kleinerer Areale zerfillt. N 
separirten Areale secundär wiederum verändern, d 
Tochtersippen mit 
ost ganz ausstirbt und 
ammsippe zugleich 
atürlich kónnen sich diese 
as eine auf Kosten des anderen 
sich vergróssern, sich von neuem in Areale neuer Tochtersippen zerlegen, aber 
die Hauptform der gleichzeitigen Vermehrung von Sippen im System und von 
Arealen in den Florenreichen wird dabei die gleiche bleiben. — Diese Art und 
Weise der Entstehung neuer Sippen aus älteren mit separirten Arealen drückt 
das Princip der als »Reprüsentativ-Sippen« (oder als »correspondirender« 
oder »vicarlirender« Varietäten, resp. Arten, Gattungssectionen, Gattungen) be- 
zeichneten einander verwandten und sogar denselben Ursprung direct theilenden 
Vertreter desselben Typus in geographisch gesonderten Gebieten aus, für welche 
eine Fülle von Beispielen vorliegt. 
Beispiele. — Cornus suecica ist die bekannte Staude des nórdlicl 
würdig durch ihre Eigenschaft als Staude in einer sonst aus Strüucher 
Canada und bis Carolina südwärts wächst eine höchst 
ien Europa's, merk- 
n gebildeten Gattung; in 
ähnliche Art, von WILLDENOW als eigene 
Art Cornus canadensis benannt; ich fasse beide als Unterarten einer 
früheren gemeinsamen 
Stammsippe Corzus herbacea auf, welche jetzt also nur noch in de 
r Idee existirt. Ganz dasselbe 
ist z. B. mit Z7Zez/alis der Fall, welche westlich und Östlich vom Atl 
Schwestersippen 7. europaea und 7. americana ‚zerfallen ist. 
Reprüsentativ-Sippen ist Z7o/Zus zerfallen, von welcher G 
und Zedebouri,) americamus (laxus) die verwand 
antischen Ocean in die 
In eine viel gróssere Reihe von 
attung 77. europaeus, asiaticus (altaïcus, 
ten gegenwärtigen Sippen bezeichnen. — Vom 
Lebensbaum und der Platane bezeichnen Thuya orientalis und occidentalis, 
occidentalis zwei gut getrennte Repräsentativ-Arten im Orient und 
Rahmen der als »Varietätene oder »Arten« bezeichneten Sip 
Platanus orientalis und 
in Amerika. Sobald wir den 
pen verlassen, wird die Wahl der 
Beispiele schwieriger, weil die nahe schwesterliche Verwandtschaft sich 
verräth; es wird daher auch alsdann der Ausdruck »Repräse 
licher Sprachgebrauch, um zu bezeichnen, d 
ungleich schwieriger 
ntativformen« mehr ein wissenschaft- 
ass für eine Charakterform eines Florengebietes sich 
eine ähnliche Charakterform in einem anderen Florengebiet findet; so z. B. für Digitalis von 
den Scrophulariaceen in der Alten Welt im nordischen Florenreich und den Mittelmeerländern, 
Pentastemon aus derselben Ordnung in gleichen Breiten Nord-Amerika’s, ohne dass man beweisen 
könnte, beide Gattungen seien divergente Sippen gleichen Ursprungs. 
man den Ausdruck »reprüsentative für Sippen hóheren Ranges 
— Deshalb sollte 
als Gattungen nicht anwenden, 
da man sich über deren Entstehung nur unklare Bilder machen kann; oben hob ich hervor, 
dass die Proteaceen des Kaplandes und Australiens 
Gattungen enthielten, und doch würde es sehr schwer 
spondirende Repräsentanten sind mit gleichartiger E 
nach Florenreichen vóllig getrennte 
halten zu beweisen, dass sie wirklich corre- 
ntwicklungsgeschichte, 
  
   
   
   
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
   
  
  
   
   
   
  
  
  
   
   
  
   
   
   
   
  
   
   
  
   
   
    
   
   
  
  
  
   
     
  
   
   
  
  
   
   
  
  
   
  
  
      
     
  
    
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