Full text: Handbuch der Botanik (Dritter Band, zweite Hälfte)

    
   
    
    
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
    
   
  
   
   
   
   
  
  
  
  
   
   
   
  
   
   
   
     
   
   
   
  
   
    
  
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Systematischer Theil. I. Abschnitt. Die Principien der natürlichen Systematik. 233 
unteren Garonne und nahe bis zum Ebro, C. Zommasinii in Dalmatien, und 
endlich C. pygmacus in Macedonien, Rumelien und der nordwestlichen Ecke 
Klein-Asiens. Diese Vorkommnisse deuten wir ebenfalls als Spaltungen in ge- 
trennte Reprásentativ-Sippen; oder wenn sie ursprünglich in gleicher Heimat 
gewesen sind, so hat sich wenigstens in längerer Zeit eine räumliche Sonderung 
vollzogen; wahrscheinlicher erscheint mir die räumlich getrennte Entstehung in 
diesem Falle. Auch KERNER legt in seiner Schrift das Hauptgewicht darauf, 
»dass die Areale jener Arten, welche wir mit Rücksicht auf den Stammbaum 
als die letzten Sprossen des Stammes ansehen müssen, nicht im Centrum sondern 
nahe der Peripherie des von der zugehôrigen muthmaasslichen Stammart be- 
wohnten Verbreitungsbezirkes liegen.« 
Es ist nicht nothwendig, noch weitere Modificationen hinsichtlich der Ent- 
stehung neuer Sippen und ihrer gleichzeitigen Heimatwahl aufzusuchen; es móge 
genügen, die wichtigsten Gesichtspunkte angeführt zu haben. — Es lässt sich 
ja nicht leugnen, dass alle die Betrachtungen dieses ersten allgemeinen Theiles, 
auch wenn sie theoretisch völlig unanfechtbar sind, stets für die Verwendung im 
Einzelnen viel zu wünschen übrig lassen und oft zwei- oder mehrdeutig sind; 
aber dennoch scheint es nothwendig, dass die gegenwärtige Systematik und Geo- 
graphie der Pflanzen ihr ganzes Fundament nach den geologischen Entwicklungen 
der Vorzeit und nach der Fortsetzung dieser Entwicklung in der Gegenwart um- 
formt und dass solche Anschauungen in Allen lebendig seien, welche sich 
damit beschäftigen wollen. Oscar PESCHEL sagt einmal in seinen Problemen 
der vergleichenden Erdkunde, dass es schon ein Vorzug sei, sich etwas bei irgend 
welchen auffälligen Thatsachen gedacht zu haben; das muss auch der Grundsatz 
für jede einzelne Thatsache sein, welche wie KERNER’s Studie an Zwbocytisus Ab- 
stammung und Verbreitung als gemeinsames Problem in sich schliesst, nachdem 
ja die Hauptsache von dem, was man sich dabei zu denken hat, schon eine 
sichere Errungenschaft der Forschung ist. Und an einem rüstigen Fortschritt 
auf diesem Arbeitsfelde wird es nach der jüngsten Richtung, welche die Wissen- 
schaft einschlägt, sicher nicht fehlen. 
Systematischer Theil. 
I. Abschnitt. 
Die Principien der natürlichen Systematik. 
8 r. Begriff des natürlichen Systems. 
Im Verfolg der descendenztheoretischen Ansichten glaubte man lángere Zeit, 
das ganze System, wie es von den Klassen niederster Thallophyten bis zu den 
hochst organisirten Ordnungen der Angiospermen vor uns liegt, abgesehen na- 
tiirlich von den Irrthiimern und von den Mingeln formeller Darstellung, wo der 
wissenschaftliche Fortschritt täglich verbessernd eingreifen konnte, als ein völlig 
natürliches bezeichnen zu dürfen; in diesem System wären alsdann die untersten 
Ordnungen die Ueberbleibsel der frühesten organischen Geschöpfe auf Erden, 
die obersten die zuletzt aus ihnen in allmählicher Vervollkommnung hervorge- 
gangenen. Aber gerade hinsichtlich der niedersten Pflanzengruppen hat NAGELI*) 
1) Mechan.-physiol. Theorie d. Abstammungslehre, pag. 464—471. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
	        
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