278 Die systematische und geographische Anordnung der Phanerogamen,
letzten Plitze als Zusammenfassungen der pflanzlichen Individuen ausfüllen, und
wo eine volle Würdigung der einander subordinirten Abstufungen stattfindet.
Diese zweite Periode kann wieder eingetheilt werden in einen früheren Zeit.
abschnitt, wo die Idee der natürlichen Verwandtschaft unklar und mit dem Ver-
fahren künstlicher Systematik gemischt auftrat; und zweitens in den darauf folgen-
den jetzigen Zeitabschnitt, in dem durch die Durchführung descendenztheoretischer
Anschauungen das Wesen der natürlichen Verwandtschaft als ein reales Ziel er-
scheint, welches zwar nie formell zu treffen ist, aber doch als oberste Richtschnur
gilt. Beide Perioden sind, wie gewöhnlich, nicht scharf von einander abgegrenzt;
soll eine Grenze gesucht werden, so würde die zweite mit A. L. DE JUSsiEU's » Gezera
plantarum secundum ordines naturales disposita« im Jahre 1789 zu beginnen sein, aber
mit dem Zusatz, dass von dem Erscheinen dieses Werkes an bis etwa 1820 oder
1830 hin eine Kampfeszeit folgte, welche etst sehr allmählich der künstlichen in
LiNNÉ's Sexualmethode erstarkten Phytographie den Boden entzog. Der erste Ab-
schnitt der zweiten Periode würde mit dem Jahre 18521) zu endigen sein; doch
hebt er sich viel weniger scharf von der jetzigen Zeit ab, weil schon vorher eine
richtige Forschungsmethode Platz gegriffen hatte, so dass die jetzige Wissenschaft
im Allgemeinen ohne Aenderung und Methodenwechsel sich an die frühere an-
schliessen und weiter arbeiten konnte. —
In der LiwNÉ'schen Zeit herrschte das Streben, Ordnung in der Botanik zu
haben und nach einem Schema arbeiten zu können, vor allem Anderen Vor;
>Hilum ariadneum Botanices est Systema, sine quo Chaos est Res herbariac, sagt
LINNÉ in seiner Plhilosophia botanica, und urtheilt über den Naturwerth der von
ihm angenommenen Rangstufen von Sippen: »JVazurae opus semper est Species
et Genus; Culturae saepius Varietas; Naturae et Artis Classis.«?) Doch ist auch
von ihm lange bekannt, dass er den Werth der natürlichen Methode in der
Systematik fühlte und so selbst die neue Periode inaugurirte; » Methodi natu-
ralis fragmenta studiose inquirenda sunt.« — Primum et ultimum hoc in
Botanicis desideratum est; Natura non facit saltus; Plantae omnes uirinque affini-
tatem monstrant, uti Territorium in Mappa &tographica:«*) so lauten die wichtigsten
seiner darauf bezüglichen "Thesen. Er selbst schuf allerdings auch nicht mehr
als »Fragmente« für die natürliche Methode, indem seine unter meist gut und
natürlich abgegrenzten Gattungen vereinigten Arten dafür die Bausteine abgeben
mussten; die Gattungen zu hóheren Sippen natürlichen Charakters zu vereinigen
ist ihm nur wenig gelungen, und doch beurtheilt man die »Natürlichkeit« eines
Systems in erster Linie nach der Zusammenfügung von Klassen und Ordnungen.
Weit mehr als die natürliche Systematik verdankt ihm aber die Phytographie,
die niemals so sehr als in seiner Zeit und nach seinen Vorschriften allgemein
!) Ich nehme dieses Jahr an, weil damals die Paläontologie für die Entwicklungsgeschichte
der Pflanzenwelt von entscheidender Wichtigkeit zu werden begann und UNGER den Ausspruch
that, »dass die Unveründerlichkeit der Species eine Illusion sei und dass die im Lauf der geologischen
Zeitráume auftretenden neuen Arten im organischen Zusammenhange stünden.« — Ebenso machte
NAGELI (Beitráge etc., Bd. II, pag. 34) 1856 den Ausspruch: »Aeussere Gründe, gegeben durch
die Vergleichung der Floren successiver geologischer Perioden, und innere Gründe, enthalten in
physiologischen und morphologischen Entwicklungsgesetzen und in der Veründerlichkeit der Art,
lassen kaum einen Zweifel darüber, dass auch die Arten aus einander hervorgegangen sind.«
7) Im Jahre 1751, pag. 98, These 156.
*) Ebendaselbst, pag. ror, These 162.
^) Ebenda, These 77.
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