| 298 Die systematische und geographische Anordnung der Phanerogamen.
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kennbaren Vegetationspunktes zu Stande zu bringen.« (Dieses als phylogenetischer Abs
Zusatz von hypothetischer Bedeutung zu der in Bd. III, Thl. I dieses »Handbuches«, di
pag. 157 und folgenden behandelten »Embryologie« der Blüthenpflanzen. —) dm
Wie man also auch die Entstehung der angiospermen Embryone sich denken hes
mag, man wird immer eher zu dem dikotylen als zu dem monokotylen gelangen eh
und hat darin also Grund, die mit normalem monokotylen Embryo (typisches [en
Beispiel: A/isma in Bd. III, Thl. I, Fig. 22 auf pag. 168) versehenen Pflanzen von ? Mon
den Gymnospermen in weiterem Abstande befindlich zu betrachten. Auch sonst inne
lásst sich kein triftiger Grund für die früher behauptete niedere Organisation der nv
Monokotylen anführen, obgleich sie nicht jene Mannigfaltigkeit zeigen wie die di
Dikotylen. Man vergesse nicht, dass die vielgerühmte Mannigfaltigkeit der Asl
letzteren auch mit daher rührt, dass viele Formen von niederem Blüthentypus CD
sich unter solche von ausgeprügter Organisationshóhe mischen; wären die niederen bene
Dikotylen verschwunden und wáre das Heer der dikotylen Calycifloren und Gamo- A
petalen zur Alleinherrschaft gelangt, so wäre auch das dikotyle Reich monotoner ied
I Bei den Monokotylen scheinen aber thatsächlich die Typen niederer Organisation
Ji meistens verloren gegangen zu sein, was mit ihrer Fortentwicklung um die Zeit
i einer Erdperiode länger zusammenhängen mag. Gräser und Rietgräser, die oft
il | als »unvollkommene« Blüthen betrachtet werden, zeigen sich durch Reduction
| | vereinfachte hohe Organisationen; das Gynäceum, durch Abortus mit nur einer Banc
Il Samenknospe, welche noch dazu auf der Spitze des Torus steht, beweist dieselbe :
il ebenso wie die Samenausbildung und vieles andere. Pflanzen aus der Gruppe sur
der Araceen und der sich diesen anschliessenden Najadeen scheinen von be- 4 Sot
| kannteren Ordnungen eher als Spuren einfacherer Organisation gelten zu kônnen, teet
I | obgleich dagegen die meist sehr bestimmt und verwickelt angeordneten Spross- pd
IN verhältnisse sprechen. Einige andere monokotyle Ordnungen, welche von niederem in
IN Typus zu sein scheinen, sind zu unbekannt, als dass man viel an sie dächte, so ren
| z. B. die Triuridineen und Mayacaceen. Zoe
il Die anatomische Entwicklung der Monokotylen, welche durch die Mannig- NN
| faltigkeit ihres mechanischen Stranggewebes ausgezeichnet ist und mit dessen wurd
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il Hülfe gigantische und zierliche Bildungen hervorbringt, die andererseits der diko-
i tyle Typus nicht leisten kann, spricht wiederum — zumal im Vergleich mit den Be
ie Gymnospermen — fiir eine von den anfänglichen Bildungen weiter abgeriickte i
I Stellung. — Während in der Zusammensetzung der Wàlder die Monokotylen den d
| Dikotylen auch in den Tropen selbst hinsichtlich der Masse mannigfaltiger Arten epg
| | unterlegen sind, so sind doch andererseits die Gräser und Rietgräser von den er
i Monokotylen, die durch ihre ausschliesslichste Geselligkeit in allen Florenreichen sein
iMi ausgezeichnete Pflanzenform. Teich
HEN Hinsichtlich ihrer Organisation und erdgeschichtlichen Ent-
I E ; : : und
V wicklung sind daher Mono- und Dikotylen als Schw'estergruppen zu ? E
| EM betrachten, welche unter einander noch sehr häufig durch repräsen- Gm
tative Aehnlichkeiten verbunden gemeinsame scharfe Grenzen Glied
IUE gegen die jetzigen Gymnospermen besitzen, die direct oder auf Um-
Mi | wegen als ihr Ursprungsreich zu betrachten sind; von den beiden
n | Schwestergruppen ist aber die kleinere, die der Monokotylen, weiter betrac]
| vom Ursprunge abgerückt. — Auch die Gymnospermen bestehen aus zwei Sipper
m ungleich grossen Schwestergruppen, aus den Coniferen (mit Einschluss der Gne- 2
| | taceen) und den Cycadineen. Von ihnen nehmen ganz unzweifelhaft die Cyca- : Roe
dineen die tiefste Stelle ein. Es ist eigentlich eine miissige Frage, ob der