Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

     
   
   
   
  
  
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
   
   
   
   
   
   
   
   
  
  
   
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
    
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Abschnitt I. Formenkreis. I. Die vegetativen Zustände. 9 
vegetativen Entwicklungsstadien verdientder Umstand hervorgehoben zu werden, dass 
ihr Hyaloplasma im Stande ist, feine fadenfórmige Fortsátze zu treiben, welche 
mit den Pseudopodien die Eigenschaft der Contractilitit theilen, aber von diesen 
dadurch unterschieden werden, dass sie auf ein oder wenige Punkte der Kórper- 
oberfläche localisirt erscheinen und gróssere Constanz in der Form, so wie im 
Allgemeinen gróssere Agilitát besitzen. Man pflegt diese Organe als Cilien 
(Geisseln, Flagellen) zu bezeichnen. In der Regel übertreffen sie in Bezug auf 
Länge den Plasmakórper ums Mehr- bis Vielfache. 
Was Zahl und Stellung betrifft, so wechseln sie nicht nur nach Gattungen 
und Arten, sondern auch oft nach den Individuen derselben Species. An 
Schwürmern der hóheren Mycetozoen wird man in der Regel nur eine einzige 
Cilie finden (Fig. 1 A und Fig. 2 A) und zwar in polarer Stellung; bei niederen 
Mycetozoen sind 1—3 Geisseln vorhanden, bei den Jseudospera-arügen Mona- 
dinen 1—2 (Fig. 1 CD), bei Mastigomyxa (Fig. 1 E) 1—3. Zwei- und dreizáhlige 
Cilien zeigen entweder monopolare oder bipolare Insertion. 
Infolge der Feinheit, des geringen Lichtbrechungsvermógens und der mehr 
oder minder lebhaften Bewegung stellen sich dem Nachweis der Cilien auf rein 
optischem Wege bisweilen Schwierigkeiten entgegen. In diesem Falle bedient 
man sich fixirender und gleichzeitig tingirender Reagentien (Jodlósung, Chrom- 
sáure, MERKEL'sche Lósung etc.). 
Durch die Cilien wird die eigenthiimliche Form der Ortsbewegung vermittelt, 
welche man als Schwármbewegung bezeichnet. Die besonderen Arten dieser 
Bewegung sind in Abhängigkeit von der Grösse und Form des Körpers, sowie von 
der Zahl, der Länge und Dicke und der Insertionsstelle derFlagellen. Schwärmer, die 
an jedem Pole eine Cilie besitzen, bewegen sich beim lebhaften Schwärmen gewôhn- 
lich in derselben Linie hin und her (z. B. Diplophysalis stagnalis ZOPF); Schwarmer, die 
nur eine Cilie haben, zeigen, wenn diese nicht ganz polar, hüpfende Bewegung, nicht 
unühnlich der mancher Chytridiaceen-Zoosporen. Ist die Cilie genau polar gestellt, 
so rotirt der Kórper um seine Lüngsachse, einen Kegelmantel beschreibend, dabei 
beständig in Richtung der Cilie vorwirts schreitend. Im Wesentlichen dieselbe Be- 
wegung findet statt, wenn die Cilien zuz—3 monopolar auftreten. Infolge davon, dass 
die Geisseln sich gelegentlich contrahiren oder peitschenschnurartige Undulationen 
ausführen, und bald nach dieser bald nach jener Richtung sich ausstrecken, 
werden jene drehenden Bewegungen des Kórpers zeitweis unterbrochen und es 
treten dem Schaukeln, Zittern etc. ähnliche, oft schwer zu definirende Bewegungs- 
formen auf, die noch dadurch modificirt werden kónnen, dass amoeboide Be- 
wegungen des Hyaloplasmas hinzukommen, sobald die Intensitát der Cilien- 
bewegung etwas nachlässt. 
d) Vacuolen. 
Die zwischen den Plasmapartikelchen befindlichen wässerigen Flüssigkeits- 
theilchen können zusammentreten und in rundlichen Hohlräumen des Plasmas 
Tröpfchen bilden (Vacuolenbildung). Kleinere Schwärmerformen besitzen in der 
Regel nur eine, gróssere 2—3, seltener mehrere Vacuolen. Gewóhnlich sind sie 
contractil, d. h. sie entleeren den wässrigen Inhalt infolge von Contractionen 
des umgebenden Plasmas nach aussen. Ansammlung und Entleerung der Flüssig- 
keitsmengen erfolgt oft in rhythmischer Abwechselung. In sehr kleinen Schwärmer- 
formen sind die Vaculen entweder von grosser Winzigkeit, oder sie fehlen auch 
gánzlich ?). 
1) Man vergleiche übrigens das weiter unten über die Vacuolen der Amoebenform Gesagte. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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