Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

   
oft leicht 
der Orga- 
en. Nicht 
2 an jener 
ihrer Aus- 
on manche 
Moorwiese 
einstreute, 
sie schon 
n kónnen. 
h dadurch 
arten ver- 
en Stand- 
Erde mit 
zahlreiche 
)ewerbern 
ganisirten 
Erhaltung 
innigfaltig 
cräftigsten 
1 welches 
ndet sich 
zerstreut; 
lenartigen 
jinen Ge- 
weit die 
iberhaupt 
' Mannig- 
" Klima: 
tzeinrich- 
irter Mit- 
nge oder 
ke. Alle 
mal- und 
eine ge- 
nd zwin- 
nte, den 
d Feuch- 
hnitt III. 
»Klima« 
rgendwie 
rsorgung 
] hemmt 
nsprüche 
lerungen 
e führen 
ihre An- 
Geograph. Theil. I. Abschnitt. Entwicklung d. Florenreiche in den jüngeren Erdperioden. 415 
sprüche oder eine leichte »Acclimatisation«, d. h. Gewöhnung an veränderte 
klimatische Bedingungen; aber irgend welche klimatische Grenzen sind unüber- 
schreitbar, und wo sich dieselben an einzelnen Punkten der Erde (z. B. auf hohen, 
unter den Wendekreisen gelegenen Gebirgen) häufen und zwingend einstellen, 
sind diese zugleich die natürlichen Absonderungsgrenzen benachbarter Floren mit 
einander fernstehenden Pflanzenbürgern. 
Es wird nach dem Angeführten die Grösse des Areals, welches eine be- 
stimmte Art einnehmen kann, abhängen von ihrer Ausbreitungsfähigkeit, 
welche durch ihre eigene Organisation und Samenerzeugung mit »Disseminations- 
Einrichtungen« bedingt wird; von dem Reichthum an Standorten, welche 
sie zur Besiedelung für sich geeignet vorfindet, und wo es nicht allein auf die 
dichte oder spärliche Besetzung des Bodens von Mitbewerbern, sondern noch 
mehr auf die geographische Lage des Ortes ankommt, von dem aus sie ihr Areal 
vergrössern soll; und endlich von der Weite und Leichtigkeit ihrer Acclima- 
tisation. 
Die geographische Lage der Ausgangspunkte erfordert noch besondere Hinweise: eine 
in ihrer Ausbreitungsfähigkeit und Acclimatisation gut organisirte Art wird sich dennoch kaum 
durch Wanderung verbreiten können, wenn sie auf einer kleinen Insel mitten im Ocean und 
fern von anderen Inselgebieten lebt; auch in continentaler Lage wird ihr ihre Organisation 
nichts nützen, wenn sie z. B. in einem engen Thal eingeschlossen allseitig durch unübersteig- 
bare locale Standortsschranken in ihrer Wanderung gehemmt ist. Mitten in einem grossen 
Ländergebiete mit gleichmässigem Klima wird die Ausbreitung einer Art am leichtesten möglich, 
und es findet sich daher auch die grösste Zahl grosser Art-Areale theils in den ein zusammen- 
hängendes Gebiet bildenden Ebenen und Bergwäldern von Europa, Sibirien und Nord-Amerika 
in mittleren Breiten, theils in den tropisch-afrikanischen Savannen nördlich und südlich von den 
Guinea-Landschaften, oder in dem Wüstengürtel von der westlichen Sahara bis in das Herz von 
Asien. 
Was wir jetzt vor unseren Augen sich vollziehen sehen, oder was in seinen 
Erfolgen aus den jüngst vergangenen geologischen Entwicklungen der Erde noch 
so klar und unzweideutig vor uns liegt, als wenn wir es fast selbst hätten wahr- 
nehmen können, das muss in den alten Zeiten der Erde ebenso oder wenigstens 
den damaligen Zuständen angemessen ähnlich gewesen sein; unausgesetzt 
müssen die Wanderungen der Pflanzen ihre Areale verschoben und den Floren- 
bestand der einzelnen Länder verändert haben. Wenn aber dann einmal in ein 
durch Wanderung erworbenes Areal Scheidelinien eingeschaltet wurden, wenn 
ein Meer trennend in ein weites Ländergebiet eindrang, eine Wüste entstand 
oder ein Schneegebirge sich erhob, so mussten die durch diese getrennten Areale 
zu gesonderter Weiterentwicklung der Theile führen und dadurch zu den 
verwandten «correspondirenden» oder »reprásentativen« morphologischen 
Formen hüben und drüben Veranlassung geben. 
Es war bis jetzt immer nur von den Arealen der Arten die Rede, weil 
diese in der That die erste Grundlage darstellen, auf der die Pflanzengeographie 
aufzubauen hat. Es ist aber natürlich, dass etwas ähnliches wie für die Arten 
auch für die Gattungen und die folgenden höheren Sippen hinsichtlich ihrer Are- 
ale gelten muss, da der einheitliche Ursprung der Gattungen und sogar der Mehr- 
zahl von Ordnungen dies so verlangt. '"lhatsüchlich haben bei weitem die meisten 
Gattungen ein gut umgrenztes Areal, auch noch viele Tribus grósserer Ordnun- 
gen und selbst manche Ordnungen; die Mehrzahl der Ordnungen ist überwie- 
gend entwickelt entweder in der tropischen, oder in der borealen, oder in der 
australen Abtheilung aller Länder, und viele Ordnungen sind auf nur eine dieser 
ScHEng, Handbuch der Botanik. Bd. III 2. 2 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
  
     
   
   
   
    
  
  
  
   
   
   
  
  
  
   
  
   
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
   
   
   
    
   
    
   
     
   
    
     
    
   
      
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.