Full text: Handbuch der Botanik (Dritter Band, zweite Hälfte)

   
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I. Abschnitt. Kap. 5. Feinere Struktur u. chemische Beschaffenheit d. ruhenden Kernes. 523 
wir jedoch über die Mechanik der Kerntheilung ohne alle Anhaltspunkte sind, 
scheinen mir derartige Speculationen ohne jede Beweiskraft. 
Die Frage, ob alle Kerne ein solches differenzirtes Kerngerüst besitzen, lüsst 
sich zur Zeit noch nicht entscheiden, denn an solchen Kernen, die in Folge ihrer 
geringen Grósse auch unter Anwendung unserer besten optischen Hilfsmittel 
kaum noch mit einiger Sicherheit als solche erkannt werden können, lässt sich 
natürlich eine weiter gehende Differenzirung nicht mehr beobachten. Auf der 
anderen Seite ist es bei den grösseren Kernen nach Anwendung der geeigneten 
Präparationsmethoden stets gelungen eine gewisse Differenzirung zu beobachten. 
Von BALBIANI (I) und PFITZNER (I) wurden nun zunächst an thierischen Objekten 
im Kerngerüst zwei verschiedene Substanzen unterschieden, von denen die eine 
stark tinctionsfáhige in Form von Kügelchen (Chromatinkugeln nach PrITZNER) 
einer weniger oder gar nicht tinctionsfáhigen Grundmasse eingebettet sein soll. 
Ebenso haben nun neuerdings GUIGNARD (IV, V), HEUSER (I) und STRASBURGER (III) 
auch in pflanzlichen Zellkernen eine feinere Structur des Kerngeriistes beob- 
achtet. STRASBURGER bezeichnet die Chromatinkugeln PrrrZNER's als Nucleo- 
Mikrosomata und die nicht tinctionsfihige Grundsubstanz des Kerngeriistes als 
Nucleo-Hyaloplasma. Die Nucleomikrosomen sind übrigens nicht nur in vet- 
schiedenen Kernen, sondern häufig auch in einem und demselben Kerne von sehr 
verschiedener Grösse; stellenweise erreichen sie sogar solche Dimensionen, dass 
sie leicht mit dem sogleich näher zu besprechenden Kernkörperchen verwechselt 
werden können. 
2. Die Kernkörperchen oder Nucleolen bilden meist rundliche Körper. 
die häufig in Folge stärkerer Lichtbrechung auch in der lebenden Zelle scharf 
hervortreten. In dem Stammscheitel von Z/odea canadensis hebt sich z. B. der 
Nucleolus viel deutlicher gegen die übrige Kernmasse ab, als der ganze Kern 
gegen das Cytoplasma, so dass man hier bei mässiger Vergrösserung leicht den 
Nucleolus für den Kern halten könnte. 
Sehen wir nun zunächst von dem zeitweiligen Verschwinden der Kernkör- 
perchen während der indirecten Kerntheilung, auf das wir noch im nächsten 
Kapitel zurückkommen werden, ab, so dürfte sich in den jungen Zellen der höheren 
Gewächse stets das Vorhandensein von einem oder mehreren Kernkörperchen 
in jedem Zellkern nachweisen lassen. Die Zahl derselben ist übrigens stets eine 
geringe, meist ist nur ein Kernkórperchen vorhanden, háufig aber auch 2, selten 
mehr. Ebenso ist es auch bei den meisten Algen wie z. B. Szrogyra, Oedogo- 
nium, Cladophora, den Diatomeen und Florideen. nicht schwer ein Kernkôrperchen 
nachzuweisen. Ferner beobachtete BERTHOLD (III) ein oder 2—3 Kernkôrperchen 
bei Derbesia und Codium. Schwieriger ist dieser Nachweis bei den meisten Pilzen, 
doch wurde bereits pag. 519 hervorgehoben, dass bei Zepfomitus und Saprolegnia 
der Nachweis von Kernkórperchen gelungen ist. Dahingegen giebt Zorr (I, 7) 
an, dass den Kernen der Myxomyceten ein. Nucleolus stets fehlen soll. 
In zahlreichen Fällen bleiben nun die Nucleolen auch in den älteren Kernen 
erhalten, in anderen Fällen sind sie jedoch später nicht mehr nachweisbar; die 
diesbezügliche Literatur, die irgend welche allgemeineren Schlüsse noch nicht 
gestattet, wurde bereits von ZACHARIAS zusammengestellt (IV, 292). 
Von Interesse ist in dieser Beziehung das Verhalten der CZaraceen-Kerne. An 
diesen war schon Jonow (I) durch Vergleichung fixirter Präparate zu der Ansicht 
gelangt, dass die Nucleolen sich zunächst in die Länge strecken und schliesslich 
in ein complicirtes System verzweigter und zum Theil isolirter Stränge übergehen. 
    
   
   
  
   
   
  
  
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
    
  
  
   
   
  
  
    
   
  
  
   
   
   
   
  
  
   
   
   
    
   
  
   
   
  
  
  
  
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