Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

        
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
   
  
  
  
   
  
   
   
  
   
  
  
   
   
   
  
  
  
   
   
     
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I. Abschnitt. Kapitel 15. Die chemische Beschaffenheit der Zellmembran. 627 
Ueber die chemische Constitution der Innenhaut fehlt es zur Zeit noch an 
umfassenden Untersuchungen; ich will in dieser Hinsicht nur erwähnen, dass 
dieselbe nach WIESNER (III, 53) reich an Eiweissstoffen sein soll. 
Demgegenüber wird nun die Substanz der Mittellamelle hàufig neben der 
verkorkten und der verholzten Membransubstanz als besondere Cellulosemodifi- 
cation unterschieden, und es werden dann namentlich die Unlóslichkeit in Schwefel- 
süure und Kupferoxydammoniak und die leichte Löslichkeit in dem SCHULZE’schen 
Macerationsgemische als charakteristische Reactionen derselben angeführt (cf. 
W. BEHRENS I, 294, und PouLseN II, 60). 
Demgegenüber wurde von Dipper (II) festgestellt, dass die namentlich bei 
den meisten Holz- und Bastzellen häufig schon ohne jede weitere Präparation 
durch abweichende Lichtbrechung scharf hervortretende Mittellamelle keineswegs 
aus einer gleichartigen Masse besteht, sich vielmehr aus zwei verschiedenen 
Substanzen aufbaut, von denen die eine die innerste Schicht der Mittellamelle 
einnimmt also den aneinanderstossenden Zellen gemeinsam ist, während zu beiden 
Seiten derselben sich eine abweichende Substanz befindet. 
Nach Dipper ist nun nur die innere Schicht der Mittellamelle, die er als 
Mittelplatte oder auch wohl als Intercellularsubstanz bezeichnet —- eine 
Terminologie, der ich mich im Folgenden anschliessen werde — durch leichte 
Lóslichkeit in der ScHuLzE'schen Macerationsflüssigkeit und durch Unlóslichkeit 
in Schwefelsäure ausgezeichnet, wührend die beiden die Mittelplatte umgebenden 
Schichten sich im wesentlichen wie der übrige Theil der Zellmembran ver- 
halten. 
Man kann sich denn auch in der That durch Behandlung zarter Holzquer- 
schnitte mit Salpetersáure und chlorsaurem Kali relativ leicht davon überzeugen, 
dass bei langsamer Einwirkung des Reagens nur eine innere Partie der Mittel- 
lamelle aufgelöst wird; auch ist das bei der Behandlung mit conc. Schwefelsáure 
restirende Zellnetz viel zu zart, um der ganzen Mittellamelle entsprechen zu 
kónnen. 
Ausserdem ist nun aber nach DirPrEL (II und IIT) die Intercellularsubstanz 
noch dadurch ausgezeichnet, dass sie optisch isotrop ist, während die übrigen 
Bestandtheile der Zellmembran, wie wir in einem spáteren Kapitel noch náher 
sehen werden, bei der Beobachtung im Polarisationsmikroskop stets deutliche 
Anisotropie erkennen lassen. Ferner konnte DiPPEL an der Intercellularsubstanz 
in keinem Falle mit Chlorzinkjod oder Jod und Schwefelsäure die normale Cellu- 
losereactionen hervorrufen. Er schliesst hieraus, dass dieselbe überhaupt keine 
Cellulose enthält, vielleicht aus einer gummiartigen Masse besteht. 
Uebrigens zeigt die Intercellularsubstanz in vielen Fällen sicher die Reac- 
tionen der verholzten Membranen, so konnte ich mich z. B. bei dem Holz von 
Taxus auf das bestimmteste davon überzeugen, dass auch die Mittelplatte im 
Sinne DrPPEL's sich mit Phloroglucin und Salzsäure intensiv roth färbt, sogar 
schneller und intensiver als die übrigen Theile der Wandung. Es würde sich 
diese Thatsache jedoch auch leicht der DrrPEL’schen Auffassung gemäss deuten 
lassen, da wir ja bereits pag. 623 gesehen, dass ganz unzweifelhaft aus Gummi 
bestehende Massen sich mit Phloroglucin und Salzsäure intensiv roth färben. 
Fraglich könnte es nun aber erscheinen, ob eine Intercellularsubstanz mit 
ähnlicher Beschaffenheit in allen Gewebesystemen der höheren Pflanzen vor- 
handen ist. Nach DrPPEL soll allerdings das optische Verhalten für eine solche 
Annahme sprechen. Dahingegen sind gewisse chemische Differenzen sicher
	        
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