Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

     
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
     
    
   
  
  
  
     
    
   
    
    
   
  
  
  
    
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II. Abschnitt. Kapitel 6. Mechanik der Zelle, 693 
besten eignen sich aber nach DE VRIES dazu die Losungen neutraler Alkalisalze 
wie Salpeter, Chlornatrium u. dergl. Werden diese Substanzen nachher wieder 
ausgewaschen, so legt sich der Plasmakórper der Zellmembran wieder voll- 
stündig an, und es wird auch durch die Plasmolyse, wenn sie nicht zu plótzlich 
eintritt und. nicht zu concentrirte Salze angewendet werden, die Lebensfáhigkeit 
der betreffenden Zellen nicht beeinträchtigt. 
Abweichend verhält sich dagegen die durch concentrirtere Salze bewirkte Plasmolyse, bei 
der, wie bereits pag. 689 erwähnt wurde, alle Theile des Plasmakörpers mit Ausnahme der 
Vacuolenwand sofort getödtet werden. Diese Erscheinung wird von DE VRIES als anormale 
Plasmolyse bezeichnet. 
1. Analyse der Turgorkraft. 
Um den Antheil, den die verschiedenen im Zellsafte gelósten Stoffe an der 
Hervorbringung der Gesammtturgorkraft haben, genau bestimmen oder mit anderen 
Worten eine »Analyse der Turgorkraft« ausführen zu kónnen, wurde von 
H. pe Vries (II) eine Reihe von werthvollen Untersuchungen angestellt, auf die 
wir jetzt etwas näher eingehen wollen. 
Zuvor mag jedoch noch einmal hervorgehoben werden, dass, wie bereits 
pag. 669 nachgewiesen wurde, für nicht diosmirende Verbindungen die Grósse 
der bei genügendem  Wasservorrath erreichbaren Maximaldruckhóhe von den 
Eigenschaften der osmotisch wirksamen ,Membran, namentlich dem Filtrations- 
widerstand derselben, unabhüngig ist, und somit auch direkt als Maass für die 
asseranziehende Kraft der betreffenden Substanzen verwendet werden kann. 
Da nun der Plasmakórper, so lange er noch vollstándig unversehrt ist, für 
die meisten Substanzen vollständig impermeabel ist, so können die pflanzlichen 
Zellen offenbar sehr gut zur Bestimmung dieser Grösse verwandt werden, und es 
auch DE VRIES nach zwei verschiedenen Methoden relativ sehr genaue 
W 
hat denn 
Bestimmungen dieser Art ausführen können. 
Die erstere derselben, die »plasmolytische Methode«, beruht darauf, dass dann, wenn 
der Plasmakörper eben anfängt sich von der Membran zurückzuziehen, die wasseranziehende Kraft 
des Zellsaftes und der Aussenflüssigkeit offenbar nahezu gleich gross sein muss, dass mithin nach 
der pag. 670 erwähnten Terminologie die beiden Flüssigkeiten isoton ische Concentrationen 
besitzen müssen. Dasselbe gilt ferner auch für zwei verschiedene Salzlösungen, wenn sie bei 
artigen Zellen in gleicher Weise den Beginn der Plasmolyse bewirken, dieselben müssen 
gleich 
In dieser Weise können also alle die- 
dann offenbar ebenfalls unter einander isotonisch sein. 
jenigen Substanzen, die nicht veründernd auf das osmotische Verhalten des Plasmakorpers ein- 
wirken, mit einander verglichen werden. 
Die zweite der von DE VRIES angewandten Methoden, die »Methode der Geweb e- 
dass bei lebhaft wachsenden Sprossgipfeln in Folge der 
liegenden mechanischen Zellen sich in 
altung eines solchen Sprossgipfels, die 
Es leuchtet ein, 
spannunge, gründet sich darauf, 
starken Turgorkraft der Markzellen die nach aussen zu 
stark gedehntem Zustande befinden, so dass bei der Sp 
en Streifen sich krümmen und mehr oder weniger uhrfederartig aufrollen. 
einzeln 
je stürker die Turgorkraft der Markzellen 
dass diese Krümmungen um so stürker sein müssen, 
dass dieselben auf der anderen Seite um so mehr abnehmen müssen, je mehr man den 
atischen Druck durch Eintragen in Salzlósungen vermindert. Es wurde nun auch in 
iejenige Concentration bestimmt, bei der eine Ab- 
ist, 
hydrost 
diesem Falle für verschiedene Substanzen d 
nahme dieser Krümmungen gerade anfing. Offenbar mussten die hierzu nóthigen Lósungen unter 
einander ebenfalls isotonische Concentrationen besitzen. Im Allgemeinen ist diese Methode 
übrigens mit viel grósseren Fehlerquellen behaftet. 
Sámmtliche zu untersuchende Stoffe wurden nun zunächst in ihrer osmotischen 
Wirkung mit dem Kalisalpeter verglichen und es wurde für jede derselben die 
isotonische Salpeterlösung, »der Salpeterwerth«, bestimmt. 
  
	        
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