Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

       
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
    
  
  
  
  
    
    
  
   
  
   
   
  
  
   
   
  
  
  
   
    
  
      
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IT. Abschnitt. Kapitel 6. Mechanik der Zelle. 699 
achtungen dürften aber wohl kaum nach irgend einer Richtung hin volle Beweis- 
kraft besitzen. 
4. Die Orientirung der Membranen in den Zellgeweben. 
Während man sich bis vor wenigen Jahren fast allgemein damit begnügte, 
bei der Untersuchung von Vegetationspunkten, Embryonen und anderen meriste- 
matischen Gewebekörpern die Richtung und Entwicklungsfolge der verschiedenen 
Wände genau festzustellen und namentlich die für manche Fälle auch jetzt noch 
nicht endgiltig gelöste Frage zu entscheiden suchte, ob das Wachsthum des 
Stengels und der Wurzel von einer, resp. wenigen Scheitelzellen beherrscht wird 
oder nicht, ist es das unzweifelhafte Verdienst von J. v. SAcus (VII und VIII), 
zuerst den Versuch gemacht zu haben, einfache geometrische Beziehungen 
zwischen den Wandrichtungen unter sich und dem Umfange des betreffenden 
Organes festzustellen. 
Er fand dieselben darin, dass die neu angelegten Wände sich stets senkrecht 
auf die bereits vorhandenen zu stellen bestrebt sind, und suchte die allgemeine 
Giltigkeit des von ihm aufgestellten Principes der rechtwinkligen Schneidung 
darzuthun. 
Es geht nun auch aus den Deductionen von SACHS in der That hervor, dass 
in der grossen Mehrzahl von meristematischen Geweben die neu angelegten 
Membranen stets eine diesem Prinzip entsprechende Richtung zeigen und theils 
der Oberflüche des ganzen Organes parallel laufen (perikline Wände), theils 
senkrecht auf ihr stehen (antikline Wände), und es hat auch jedenfalls durch 
Einführung der obigen Begriffe die Ausdrucksweise bei der Beschreibung meriste- 
matischer Zellkórper bedeutend an Einfachheit gewonnen. 
Dennoch lässt sich aber auf der anderen Seite nicht in Abrede stellen und 
wurde namentlich von KıEeniTz-GERLOFF (I) und BERTHOLD (IV, Kapitel VII) 
nachgewiesen, dass in einer ganz beträchtlichen Anzahl von Fällen die Anordnung 
der Membranen dem Principe der rechtwinkligen Schneidung nicht entspricht, und 
wenn auch bei einigen derselben eine mechanische Erklärung der Abweichungen 
möglich ist, so. lassen doch viele Ausnahmefälle von dem Sacns'schen Principe 
der rechtwinkligen Schneidung eine solche Erklärung nicht zu, und es verdient 
besonders hervorgehoben zu werden, dass für die rechtwinklige Schneidung selbst 
eine mechanische Erklärung weder von SacHs noch von irgend einem anderen 
Autor bisher versucht wurde. 
Dahingegen haben nun neuerdings fast gleichzeitig und ganz unabhängig von 
einander zwei Autoren, BERTHOLD (IV, 129) und ERRERA (I), eine streng mecha- 
nische Erklirung fiir die Anordnung der Membranen in pflanzlichen Zellgeweben 
zu geben versucht. Die genannten Autoren führen dieselbe auf die gleichen 
Molekularkrifte, welche die Gestaltung der Flüssigkeitslamellen im Seifen- 
schaum etc. bedingen, zurück. Es lässt sich denn auch in der That nicht 
leugnen, dass zwischen dem Membrangerüst meristematischer Zellgewebe und 
einem beliebigen Schaumgewebe grosse Aehnlichkeit besteht, und es wurde auch 
von den genannten Autoren gezeigt, dass die Orientirung der Zellwände in den 
ersteren ganz den physikalischen Gesetzen entspricht, die namentlich von PLATEAU 
für die Anordnung von Flüssigkeitslamellen festgestellt wurden. 
Aber selbst wenn sich auch durch fortgesetzte Untersuchungen eine voll- 
kommene Uebereinstimmung zwischen den beiden genannten Membrannetzen 
herausstellen sollte, so scheint es mir doch nicht gestattet, beide auf dieselben
	        
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