Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

Die Pilzthiere oder Schleimpilze. 
Innerhalb der Gruppe der höheren Mycetozoen, wo die Sporocysten stets 
nur aus Plasmodien, und zwar ziemlich entwickelten, entstehen, werden diese 
Früchte fast immer in der Mehrzahl angelegt. Doch lassen sich hier zwei, 
auch schon von älteren [Botanikern, wie z. B. Frirs, beobachtete Modi der 
ersten Formung auseinander halten. Der eine findet sich z. B. bei Chon- 
drioderma difforme (Prrs.), Hier treten gleichzeitig an verschiedenen Punkten 
des baum- oder netzfórmigen Plasmodiums Anschwellungen auf, die sich durch 
allmáhliches Zustrómen des Plasmas aus den benachbarten Plasmodiumstringen 
vergrôssern (Leocarpus, Diachea, Physarum-Arten, Didymien etc. gehôren 
gleichfalls hierher). Der andere Modus kommt in schönster Ausprägung bei den 
Stemonitis-Arten und manchen Trichien vor, woselbst das Plasmodium den ur- 
sprünglichen, verzweigten Charakter aufgiebt, indem es sich 
zur einheitlichen, flach kuchenartigen Masse zusammen- 
zieht, an deren Oberfläche sich nun dicht gelagerte papillen- 
artige Anschwellungen bilden, welche sich bald darauf zu 
Sporocysten weiter entwickeln. 
Für diese Stemoniten hat pE Bary die Bildung von 
Stiel und Columella eingehend untersucht: Nach Beginn 
der Formung tritt in der noch mit breiter kreisrunder Fliche 
dem Substrat aufsitzenden Sporocystenlage eine axile, hell- 
braune hohlcylindrische Mittelsáule auf (Fig. 28, a), deren 
Basis sich in eine dem Substrat aufliegende Haut ausbreitet, 
Die Mittelsäule wächst durch Verlängerung ihres oberen 
po Theiles stetig weiter, wihrend die Plasmamasse der Anlage 
e EE ins sich streckt und an der Basis verschmilert, um endlich 
a junge Sporapgium- mit fortschreitender Vergrósserung der Columella an ihr 
anlage mit beginnender hinaufzuwandern (Fig. 28, b) Der untere Theil der Colu- 
ny Mg MT mella wird auf diese Weise frei, zum Stiel, und bleibt hóch- 
nach vollendeter Ge- stens umhüllt von der. dann faltig werdenden Membran, die 
staltung; Capilitium ^ sich an der Oberflüche der Plasmamasse abschied. 
rn a . Die Entstehungsart der Wandung wurde von STRASS- 
DE BARY’s Morphol. u. BURGERÍ) genauer studirt und zwar an Z7ZcAia fallax. Die 
Biologie der Pilze) jüngsten Anlagen von deren Früchten erscheinen als flache 
corallenrothe Hocker. Zarte Lüngsschnitte durch das gehürtete Plasma zeigen 
bereits eine Differenzirung in eine ca. r3 mikr. starken Rindenschicht 
und die innere Plasmamasse. ene zeigt deutlich durch die Art der An- 
ordnung der Mikrosomen bedingte radiale Streifung und in ziemlich gleich- 
mássiger Vertheilung Zellkerne. Die Oberfläche der Rindenschicht ist be- 
reits von einer sehr dünnen, glashellen Membran umgeben. Jene flachen Hócker 
beginnen sich nun vom Substrat zu erheben und konische Form anzunehmen. 
Lüngsschnitte durch diese Zustánde lehren, dass die eben erwühnte Membran an 
Dicke zunimmt und zwar von unten nach oben, sodass dieselbe bereits am 
Grunde bedeutende Dicke erreicht haben kann, während sie am Scheitel noch 
kaum zu unterscheiden ist. Nicht selten ist eine Andeutung von lamellösem 
Bau, weit häufiger radiale Streifung an ihr zu erkennen. Ihre innere Grenzschicht 
ist als ein schmales Grenzhäutchen ausgebildet. Schliesslich geht die konische 
Gestalt der jungen Frucht in die Keulenform über. Ein schmaler Stiel setzt sich 
  
!) Zur Entwickelungsgeschichte der Sporangien bei Zrichia fallax. Botan. Zeit. 1884. 
pag. 306 ff. 
   
   
  
   
   
    
    
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
    
      
    
    
    
     
   
  
  
  
   
   
  
    
  
  
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