Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

      
     
   
    
    
    
   
    
    
  
   
   
   
  
  
  
   
   
  
  
  
    
     
   
  
  
  
   
   
    
   
74 Die Pilzthiere oder Schleimpilze. 
Kalkkörnchen und zwar als Einlagerungen, wogegen der Deckel ein 
- und aufge- cum) 
lagerte Kalkkörner aufweist. Plası 
In der Regel sind die Auflagerungen so gleichmässig und dicht, dass es Kalk 
zur Bildung einer geschlossenen Kruste kommt. So bei vielen Didymia- schw 
ceen und Physaraceen. Eine bemerkenswerthe Ausnahme finden wir bei Peri 
Lepidoderma. Hier bilden sich dichte Kalkgruppen, welche die Form von Terr 
Schilderchen oder Schiippchen mit polygonalem oder auch ziemlich unregel- 
mássigem Umrisse haben (Fig. 35, D), überdies durch Interstitien von einander ge- Plas 
trennt sind. roth 
Wenn auch die Kalkmassen zunächst nur die Bedeutung eines Excrets Capi 
haben, so möchten sie doch, namentlich da, wo sie in Form von zusammen- einig 
hángenden, oft dicken Krusten auftreten, gleichzeitig. als eine Verstürkung der pyre 
Membran und somit als ein Schutzmittel der Frucht dienen, sei es gegen die stoff 
Angriffe kleiner Thiere, die den Sporen gern nachstellen, sei es gegen den Gui 
Wechsel der Temperatur oder gegen Benetzung der Sporen durch Regen oder fich: 
Thau. 
Als Einschlüsse der Capillitium stránge kommt kohlensaurer Kalk bei den n d 
meisten Calcariaceen vor. Eine Ausnahme machen die Spumariaceen m 
(Spumaria, Diachea) und manche Didymiaceen (Lepidoderma-, Chondrioderma- 
Arten). Die Einschlüsse der Physaraceen-Capillitien sind stets in Form von eckigen die 
Kórnern vorhanden und bilden dichte Zusammenlagerungen in den verbreiterten yon 
und verdickten Maschenknoten (Fig. 14, II), die Einschliisse der Didymiaceen sind Crit 
in der Regel Krystalle oder Krystalldrusen (Fig. 35, Ad). Wir miissen uns vor- die 
stellen, dass das die Capillitien bildende Gerüstplasma als zunächst weiche Masse und 
die aus dem zur Sporenbildung bestimmten Plasma abgeschiedenen Kalktheile 3 
umschliesst, um später erst zu erstarren. Nach dieser Auffassung wird es auch vie 
erklärlich, warum die Capillitienstränge den Formen der Kalkmassen im Ganzen * Ply 
deutlich angepasst sind (Fig. 35, A). Auch in Stiel, Columella (Fig. 11, IV, 12, B) Crib 
und Hypothallus (Fig. 11, III u. IV) wird bei vielen Physaraceen Kalk eingelagert, Crib 
wodurch diese Theile eine gróssere Festigkeit erlangen. 2 
| / 
Kieselsáure. 
Für die Thatsache, dass die vegetativen Zustünde von Mycetozoen Kiesel- 
säure aufnehmen können, kam bisher nur ein einziger Fall zur Kenntniss, der * Co 
von HACKEL!) beobachtet wurde. Sein AMyxastrum radians weist nàmlich Sporen 
auf, welche diesen Stoff reichlich in ihrer Membran enthalten. Su 
Pigmentbildung. 
Der überwiegenden Mehrzahl niederer wie hóherer Mycetozoen kommt die a 
Fähigkeit zu, aus einem Theile der aufgenommenen Nahrung Pigmente zu i m 
bilden, und zwar im Allgemeinen in allen Entwicklungsstadien; doch *D 
sind die jüngsten Stufen (Schwärmer, Amoeben) in der Regel noch nicht tingirt. 
Die Farbstoffe treten durchweg, wie es scheint, in gelôster Form in den *7 
vegetativen und fructificativen Zuständen auf, sind aber bisweilen an besondere 
organische Theile, die dann in Körnchenform auftreten, gebunden. Letzteres 
Ist z. B. bei den Cribrariaceen der Fall. 
Gelbe Farbstoffe. Leuchtend gummiguttgelb erscheinen die Plasmodien un 
und die Rindenschichten der F ruchtkórper bei FuZgo varias (— Aethalium Scpti- da 
  
!) Studien iiber Moneren.
	        
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