Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

  
     
  
  
   
  
   
  
  
   
    
  
    
   
    
    
   
    
   
  
   
  
   
    
    
  
  
   
   
   
   
  
   
   
     
      
   
    
   
      
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SrUR!) beobachtet, alle Sporen, welche bis jetzt beobachtet wurden, sind Macro- 
sporen, welche auch isolirt, oft zahlreich auf grósseren und kleineren Platten 
vorkommen. Die Macrosporen sind tetraëdrisch kugelig, mit glatter, stacheliger 
oder warziger Oberfläche und den bekannten drei Leisten. Es frägt sich nun, ist 
die Gleichartigkeit der Sporen durch Isosporie oder dadurch bedingt, dass die bis 
jetzt bekannten Sporangienähren sämmtlich unvollständig, die Microsporen uns 
demnach unbekannt sind, weil der sie bergende Theil der Axe fehlt, oder sind 
die Sporen auf verschiedene Axen und Individuen vertheilt und weist die ver- 
schiedene Grässe der Sporangienähren auf ihre differente physiologische Bedeutung 
hin. ZEILLER konnte bei seinem Sigillariostrobus nobilis keine Spur von Sporen 
finden. Dies sind Fragen, welche erst weitere Untersuchungen und Funde ent- 
scheiden können, welche bei anderer Erhaltung, wie sie uns für die Sporangien- 
stände von Zepidodendron vorliegen, sich entscheiden liessen. Vergleicht man S7- 
gillaria wegen des bis jetzt bekannten Verhaltens ihrer Fructificationen mit den 
recenten Archegoniaten, so muss sie ihre Stellung bei den Lycopodinen finden, 
ob näher an Zycopodium oder Selaginella kann nur die vollständige Kenntniss der 
Fructificationen entscheiden. Schliesslich sei der jüngsten leider sehr kurzen Mit- 
theilung RENAULT's über diesen Gegenstand gedacht, welche ihn veranlasst, die Sigil- 
larien in zwei Gruppen zu sondern, deren eine (RAytidolepis) den Gefäss-Cryptogamen 
(Isoëtes), die andere (Leiodermaria) den Phanerogamen, an die Cycadeen sich an- 
schliessend, angehôrt (Comptes rendus, 1885, 7 Dec.) An einer aus dem Carbon 
von Montceau stammenden, mit Blättern von Sigillaria vorkommenden Aehre fanden 
sich Bracteen, welche mit einem horizontal abstehenden Basaltheil von der Form 
eines gleichschenkeligen Dreiecks mit der Spitze des Dreieckes an der Axe an- 
sitzend, nach dem Abfallen eine kreisrunde Narbe hinterlassen und auf der 
Unterseite zu beiden Seiten des Mittelnerven in einer grubigen Vertiefung zahl- 
reiche Pollensácke tragen. An diesen Basaltheil schliesst der aufrecht, leicht ab- 
fülige Laminartheil an. Die Pollensücke enthalten theilweise noch die orange- 
gelben elliptischen Pollenzellen, die Sácke selbst sind derb, schwarz glänzend, 
gefültelt und chagrinirt, sie messen o,8 Millim., die Pollenzellen 0,18—o0,20 Millim. 
Letztere finden sich ausserdem auch auf den Bracteen, zwischen den Pollensácken 
und auf der Axe der Aehre. Wire die Zugehörigkeit dieser Aehre zu Sigillaria 
so sicher als sie in der Mittheilung RENAULT's ausgesprochen wird, so wàáre es 
allerdings gerechtfertigt, die Anschauungen iiber Sigillaria zu modificiren. Die 
Sache liegt indess anders. Dass die besprochene Aehre zu Sigillaria gehort, 
dafür liegt nicht die Spur eines Beweises vor, denn dass sie mit Resten dieser 
Gattung vorkommt, beweist nichts. Was ich für das Interessante an dieser Beob- 
achtung halte, ist die Existenz von Aehren, welche mit jenen von Sigillaria eine 
grosse Uebereinstimmung im Habitus zeigen, aber gerade durch die Entwickelung 
von Pollensäcken und Pollenzellen von ihnen differiren und durch die Stellung 
wie Zahl der Pollensäcke an die Cycadeen sich anschliessen, da ich keinen 
Grund habe, diese von RENAULT angegebenen Thatsachen zu bezweifeln, wohl 
aber seine Schlüsse. Es fehlt im Carbon nicht ‚an Resten, für welche die Organe 
der sexuellen Functionen unbekannt sind, so dass es unnóthig ist, aus dem ge- 
  
1) Meinem verehrten Freunde Director STUR verdanke ich, leider ohne nähere Mittheilung 
des Fundortes und der Art die Zusendung einiger Sporangienkapseln von Sigillaria von kugeliger 
Form, in ihrem jetzigen Zustande plattgedrückt. Die Sporangienwand (Fig. 42, 22) besteht aus 
Pallisadenzellen, die Macrosporen (Fig. 42, 2c) sind glatt. In der Abbildung die Sporangien- 
wand in der Fláchenansicht.
	        
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