Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

98 Die fossilen Pflanzenreste. 
eine Ansicht, welche von SCHIMPER zuerst ausgesprochen, jedenfalls vorerst die 
dem Sachverhalt entsprechendste ist, wenn sie auch von WILLIAMSON nicht getheilt 
wird. Dieser bezieht sich hinsichtlich der Appendices auf den Bau der Selaginellen- 
wurzel, deren Bau er mit jenen der Appendices beinahe identisch findet. SOLMS 
hat auf den Irrthum WiLLIAMsON's in der Deutung der Gewebe seiner Abbildung 
in Part. XI, tab. 53, Fig. 13 aufmerksam gemacht und darauf hingewiesen, dass 
die von ihm als Bast bezeichneten Elemente Tracheiden, das mit c bezeichnete 
Gewebe, die kleinzellige ausserhalb liegende Gewebegruppe der Bast ist. Für 
RENAULT sind die Stigmarien zunächst die Rhizome nur der Sigillarien, für die 
Lepidodendreen nimmt er die Halonien als Rhizome in Anspruch. RENAULT 
stimmt insofern mit SCHIMPER überein, als er die meisten Stigmarien ebenfalls für 
Rhizome hilt, und SZgmarAizeme nennt, er will jedoch die Appendices in zwei 
Gruppen getrennt wissen, die einen seien Blätter, die anderen Wurzeln. Die 
ersteren entstehen an dem oberen jüngeren Theile der Axen, die letzteren an dem 
unteren älteren, die Mittelregion enthält beide. Er stützt sich dabei auf die oben 
angeführten Strukturverhältnisse der Appendices, auf deren spätere Entstehung, 
auf das Vorkommen von unregelmässig vertheilten Narben an der Oberfläche 
der Axen. Letztere sind bis jetzt von anderen nicht beobachtet, man kennt nur 
die im Quincunx stehenden Narben, andererseits ist es noch Niemand gelungen, 
ausser den zu diesen Narben gehenden Spurbündeln andere zu sehen. Sie wären, 
da sie nicht an der Innenseite des Holzkörpers entstehen können, nicht wohl zu 
übersehen. Neben den Stigmarhizomen unterscheidet RENAULT noch Stigma- 
rhizen, deren Annahme sich zunächst auf von Gnawp' Eunv an Ort und Stelle 
gemachte Beobachtungen über SZigmaria gründet, welche Reste von ihm SZigma- 
riopsis genannt werden. Nach RENAULT kommen sie dann zur Entwickelung, 
wenn eine S/Zigmaria einen senkrecht sich erhebenden Stamm entwickelt, dieser 
endet dann in »müchtige, dichotome, stigmariaühnliche Wurzeln (Stigmariopsis) 
aus, an welchen sich nur Wurzelanhänge entwickeln.« (Cours de bot. foss. I, 
pag. 163, III, pag. 20). GOPPERT hatte schon früher als die genannten Autoren, 
um die Thatsache zu erklären, dass in manchen Schichten des Carbons nur 
oder beinahe nur Stigmarien sich finden, angenommen, dass die Stigmarien lange 
Zeit in diesem Zustande sich entwickeln können, auf Grund seiner in Westphalen 
gemachten Beobachtungen. Er fand rundliche, verlängerte, an den Enden ge- 
theilte Knollen mit SZgmaria-Narben. Er nimmt nun weiter an, dass sie durch 
weitere Gabeltheilung zu Rhizomen auswachsen. Aus einer unregelmüssigen An- 
schwellung entstehe dann der knollenfórmige Stock, welcher unter günstigen Um- 
stinden sich zum Sigillarienstamme entwickele. Er bezieht sich dabei auf eine 
Beobachtung STEINHAUER's, nach welcher aus einer 1 bis 4' dicken Mittelknolle 
über 3o'lange Stigmarienáste ausgingen und auf seine eigene, nach welcher von 
einer 2' dicken Knolle vier Stigmarien-Aeste sich abzweigen (Permflora, tab. 31). 
Mit Psilotum, Epipogum, Corollorhiza würde dieser Vorgang verglichen werden 
kännen und kônnten GôrPERT’s Anschauungen ihre Berechtigung haben. 
Zum Schlusse seien noch einige Reste erwähnt, welche ich bisher mit Still- 
schweigen übergangen habe. Diese sind zum Theile mit den Lepidodendreen, 
zum 'Theile mit Stigmarien verwandt, insoferne die äussere Aehnlichkeit ent- 
scheidet. Zu den ersteren gehören die GöPPERT’schen Gattungen Ancistrophyllum 
(Gatt. foss. Pflanzen. Lief. 3. 4, tab. 17), Didymophyllum (a. a. O. Lief. 3. 4 
tab. 18), beide im Culm von Landshut in Schlesien und von Thann im Elsass. 
Ancistrophyllum stigmariaeforme GOPPERT mit quergezogenen unregelmässig ge 
     
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
   
   
  
    
  
   
    
   
   
  
  
    
  
  
   
  
   
   
   
    
   
  
   
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