142 Die fossilen Pflanzenreste.
Jsaraonius, Calamodendron. Die Stimme waren cylindrisch, aufrecht, oberwürts
eine verzweigte Krone bildend, die Zweige mit schmäler oder breiter linearen
zugespitzten oder an der Spitze abgerundet stumpfen breiten Blättern mit mehr
oder weniger breiter elliptischer Basis den Zweigen ansitzend, nach dem Ab-
fallen eine quere Narbe mit Bündelspuren hinterlassend. GRAND’ Eury hat solche
Zweige (a. a. O. tab. 27, 28, Fig. 1—3) als Cordaicladus abgebildet, andere Ab-
bildungen finden sich bei GERMAR (Versteinerungen von Wettin und Löbejün) als
Flabellaria principalis tab. 23, CORDA tab. 24 als ZZ borassifolia (Beitr. zur Flora
der Vorw.), GôPPERT, Permflora, tab. 12 als Niggerathia palmacformis, Wr1ss (Flora
der jüngsten Steinkohle), pag. 195 als Cordaites microstachys sich in RICHTHOFEN,
China, Bd. IV (tab. 44, Fig. 5), LESQUEREUX (Coalflora, Atlas 1879, tab. 76, Fig. 1,
78.80. 82—84. Vol. III, 1884, tab. 109, 110); KousTA in Sitzungsber. der bohm.
Akad. zu Prag 1883. C. angustifolia von Radnitz. Die ältesten Abbildungen hierher
gehörend sind jene STERNBERG’s (Flora der Vorw., Bd. I, tab. 18) Flabellaria bo-
rassifolia und Palacospathe SCHIMPER (STBG., tab. 41). In den Sammlungen finden sie
sich nicht gerade hiufig, doch trifft man sie in grösseren Sammlungen immer an,
Das Mark der Axen ist gefächert, ähnlich wie bei den Zweigen der Juglans-Arten
in Folge der grôsseren Festigkeit übereinanderliegender Querzonen, welche
dann als Diaphragmen nach dem Verschwinden der weniger widerstandsfähigen
Zonen stehen bleiben (RENAULT a. a. O. I, tab. 12, Fig. 12). Die Ausfüllung
der Markhóhle durch Gesteinsmasse ist schon seit langer Zeit bekannt, es sind
die als Arfisia SrERNBG. (Flora der Vorw. L, tab. 53) bezeichneten Reste, welche
WILLIAMSON zuerst erkannte (Mem. of lit. and philos. Soc. of Manchester, Ser. I,
Vol. 9), später durch GRAND’ EURY a. a. O., tab. 27. 28) und Weıss bestätigt,
welche sie wie auch GOLDENBERG im Innern von Zweigen fanden. Es sind
cylindrische quergeringelte oder gefurchte Fragmente, an den geringelten Stellen
sich leicht trennend, deren Struktur durch WILLIAMSON und RENAULT ermittelt
ist. Die Diaphragmen bestehen wie das Mark aus Parenchym, die Zellen der
ersteren vermöge ihrer Entstehung quergestreckt, ohne Tüpfel, die letzteren als
schmale Zone dem Holzkörper anliegend, längs gestreckt und getüpfelt, die ge-
streckte Form durch das länger dauernde Wachsthum und den Zug des
wachsenden Holzes bedingt, wie dies auch jetzt noch der Fall ist. Das als
Araucarioxylon medullosum KRAUS bezeichnete Holz gehórt, weil bei ihm derartige
Diaphragmen und der sogleich zu erwáhnende Bau des Holzes vorkommt, unzweifel-
haft hierher, nur ist jedesmal das Exemplar mikroskopisch zu prüfen, da in den
Sammlungen Verschiedenes unter diesem Namen sich findet. Von WrirHAM's fus
primaeva (Internal structure of foss. veget. Edinburg 1833) gehort der Radialschliff
Taf. 8, Fig. 5 wohl hierher; Tangential- und Querschliff Fig. 4—6 gewiss nicht,
sondern zu Calamodendron, dies beweisen bei der ersteren Figur schon die Mark
strahlen, bei den beiden letzteren ist die Identität nicht zu verkennen. Jahres-
ringe fehlen, bei Stücken von Langendreer, bei welchen sie scheinbar vorhanden,
ist es wie so oft die Verschiebung der Reihen, welche das den Jahresringen ähn-
liche Aussehen hervorruft.
An das Mark unmittelbar stossen die Primärbündel des Holzes an, aus Ring-
und Spiraltracheiden zunächst des Markes, sodann Treppen- und Netzfaser-
Tracheiden bestehend. Auf diese Zone folgt dann das Secundärholz, je nach
seiner Herkunft von Stámmen oder Zweigen von verschiedener Máchtigkeit, bis
zu drei bis vier Fuss Durchmesser. Solche Stammstücke sind in der Umgebung
von Chemnitz nicht selten und dort zur Zusammensetzung und Aufstellung
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