Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

    
144 Die fossilen Pflanzenreste. 
mit meist gut erhaltener Struktur, welche sie als mehr oder weniger biegungs- 
fest charakterisirt. Da wir nun bei fehlendem Zusammenhang nichts weniger 
als in der Lage sind, die bekannten Reste der Cordaiten nach der Weise wie 
die recenten Pflanzen in Gattungen und Arten zu gruppiren, so bleibt nichts 
anderes übrig, als nach der Form und Struktur der Blätter zu unterscheiden, wo- 
bei es wohl geschehen kann, dass Zusammengehöriges getrennt wird und umge- 
kehrt. GRAND’ EurY hat nach der Form der Blätter eine Anzahl Gruppen unter- 
schieden: Dorycordaites mit etwa 50 Centim. langen, allmählich gegen die Spitze 
verschmälerten, zugespitzten Blättern, Poacordaites, Blätter von gleicher Länge 
wie die vorigen, linear, mit stumpf gerundeter Spitze; Cordaites mit kürzeren, 
verkehrt eifôrmigen oder spatelfürmigen, zuweilen eingeschnittenen Blättern, 
Fragmente dieser Blattformen sind nicht selten, was die Bestimmung erschwert 
oder unmöglich macht, zumal der Leitbündelverlauf, welcher stets parallel ist, 
nur mit Vorsicht benutzt werden kann, da er bedingt ist nicht allein durch diesen 
und die Ausbildung der mechanischen Elemente des Blattes, sondern auch durch 
die Erhaltung. Im Allgemeinen sind zwischen je zwei stärkeren Nerven ein oder 
mehrere schwächere vorhanden, es ist indess dies je nach den Erhaltungs- 
zustinden unsicher (GRAND' EuRv a. a. O., tab. 18—25). Nach dem Baue des 
Blattes hat RENAULT seine Arten unterschieden, dasselbe that FELIX mit den von 
ihm in den Kalkknollen von Langendreer gefundenen Blättern. Was nun den 
Bau der Blätter angeht, so besteht die Epidermis der Blattober- und Unterfläche 
aus geradwandigen, nahezu rechteckigen Zellen, zwischen ihnen auf der Unter- 
seite die Spaltöffnungen (vergl. auch WıLLIAMSON, Part. IX, Taf. 24, Fig. 89) in 
Reihen, die Aussenwände der Zellen der Oberseite bisweilen papillôs entwickelt, 
z. B. bei Cordaites tenuistriates RENAULT (a. a. O. tab. 12, Fig. 2). Die als 
mechanische Elemente auftretenden Faserzonen und Gruppen sind entweder in 
ununterbrochener dreischichtiger Lage unter der Epidermis der Oberseite gelagert 
oder als rippenförmige Leisten ausgebildet oder setzen von oben und unten 
an die Leitbündel an oder die zusammenhängenden Faserschichten setzen sich oben 
und unten an die Epidermis an, leistenartige Vorsprünge treten in den Zwischen- 
räumen auf, in den drei letzten Fällen die bekannten T-Tráger bildend (RENAULT 
a. a. O., tab. 12, Fig. 2—7). Diese kónnen dann wie bei den Abbildungen von 
Frnx (a. a. O. Taf. 3, Fig. 1. 4. 5) zwischen die Leitbündel fallen und die zu- 
sammenhängende Faserschicht leistenartige Vorsprünge haben oder nicht. Bei 
anderen Blättern ist unter der Oberseite Pallisadenparenchym der Epidermis 
(RENAULT, tab. 12, Fig. 5), beinahe allgemein ist auf der Unterseite ein lockeres 
unregelmüssiges Gewebe, zwischen den Leitbündeln das quergestreckte, von 
Intercellularräumen durchgezogene Ableitungsgewebe, das Mesophyll, vorhanden, 
es kann aber auch das Parenchym der Blätter durchaus homogen sein, wie bel 
C. crassus REN. tab. 12, Fig. 7. Die Leitbündel der Blätter liegen beinahe immer 
in einer Reihe, nur bei einer Art, C. duplicinervis GRAND’ EURY (a. 3. O. "Taf. 18, 
Fig. 3) liegen die einen von grósserem, die anderen von kleinerem Querschnitte, 
abwechselnd der Ober- und Unterseite genähert. Das Leitbündel ist nach dem 
Typus jenes der Cycadeen, /soëfes und Ophioglossum gebaut; es ist umgeben von 
einer in der Regel einschichtigen Scheide, der Initialstrang des Bündels liegt an 
der Bastseite, an den aus ein- oder wenigreihigen Tracheiden bestehenden 
Aussenstrang des Holzbiindels angrenzend, dann folgt der Innenstrang des Holz- 
biindels, aus Tracheiden bestehend, ersteres »bois centrifuge, « letzteres »bois cen: 
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