Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

   
     
  
  
  
   
   
  
   
   
   
   
  
   
   
   
  
   
    
  
   
   
   
  
   
  
   
  
   
  
  
  
   
  
   
  
   
   
  
  
   
  
   
   
   
   
   
    
   
  
   
   
  
  
   
148 Die fossilen Pflanzenreste. 
von Langendreer besitze ich Schliffe von Blättern und 
übereinstimmend vor, 
ausserdem einige Stammfragmente, 
einigen wenigen weiblichen Blüthen, 
Cycadeen. 
Diese Gruppe tritt im Carbon zuerst auf, erfährt dann in den triasischen, 
liasisch-jurassischen bis in den Wealden und die ältere Kreide eine sehr reiche 
Entwickelung, von da bis in die jüngere Kreide ist sie in Europa wenig mehr 
vertreten, sodann noch im Tertiär, aus welchem bis jetzt nur drei Arten, Zamites 
epibius SAP. Zamiostrobus Saportanus SCHIMP. VON Armissen und Æncephalartos 
Goreixianus Sap. von Kumi bekannt sind. Nilssonia aus dem Tertiär von Sacha- 
lin bleibt bei ihrer fraglichen Stellung unerwähnt. Die Cycadeenreste des Carbon 
lassen sich vielleicht schon im Culm mit Cycadites taxodinus GÖPPERT nachweisen, 
die übrigen gehören dem oberen Carbon, wie ZeropAyllum blechnoides SANDB., 
Pt. Grand’ Euryanum SAP., Zamites carbonarius REN. et ZELLER, dem Rothliegenden 
B. Cotlaeanum Gaxrrz, P. inflexum EICHW. ist mir durch die Abbildung als dem Jura 
angehór.nd bekannt. Erhalten sind Stämme, Stammschuppen, Blattstiele, Blätter, 
Blüthentheile und Blüthenstände, Samenstände und Samen, die letzteren als Carpolithus 
und Cycadeospermum bezeichnet, diese insoferne in ihrer Abstammung gesichert, als 
neben ihnen keine anderen Reste sich finden, auf welche sie zu beziehen wären. 
Unter den Cycadeenblättern sind jene der Gattung Cycas so verschieden von 
denen der übrigen recenten Gattungen, dass sie wie ihre Fruchtblätter von allen 
übrigen Gattungen leicht unterschieden werden können. Die ersteren, mit gerollter 
Knospenlage, sind reich gefiedert, die Fiedern linear zugespitzt mit einem einzigen 
Mittelleitbündel, ihre Fruchtblätter gestielt, flach, längs des Randes die Samen- 
knospen tragend, der obere Theil der Blattfliche tief gezähnt oder eingeschnitten. 
Von beiden Blattformen, von welchen die ersteren Cycadites genannt werden, sind 
mehr oder weniger vollständige Reste erhalten und wir begegnen den ersten 
derselben im Culm von Rothwaltersdorf in Schlesien, Cycadites taxodinus GÖPPERT, 
gefiederte Blätter, auch mit gerollter Knospenlage der Fiedern, so C. gyrosus 
GoppERT, welche mit keinen anderen verglichen werden können. Allerdings 
folgt dann eine grosse Lücke bis zum Infralias von Hettanges und Coburg, 
in welchem C. pectinatus BERGER, im Rhät C. rectangularis BRAUNS, im franzô- 
sischen Jura C. Lorteti SAP. C. Delessei SAp., im englischen Jura C. zamioides 
LECKENBY, im Wealden C. Rümeri Scurnx, C. Morrisianus DUNK., in den Atane- 
schichten Gränlands C. Stenstrupi HEER, C. Dicksoni HEER, in den liasisch-juras- 
sischen Bildungen Ost-Indiens: C. rajmahalensis OLDHAM, C. Blandfordianus 
OrpHaAM, C. confertus QrpHaM, C. cutchensis O. FEIsTM. Mit diesen Blättern 
kommen die Fruchtblätter mehr oder weniger vollständig erhalten vor, ebenfalls 
mit keinen anderen Resten vergleichbar. Sie führen den Namen Cycadospadix, 
solche sind: C. Hennocgei SCHIMPER VON Hettanges und Coburg (SAPORTA, Fl. foss. 
C. Morcauanus SAP. (tab. 46) von St. Mihiel, aus den Atane- 
jurassique, tab. 7, 46), 
schichten Gronlands ein gleicher, mit C. Stenstrupi HEER (Fl. foss. arct. Bd. 6, 2, 
tab. s) zusammen, beinahe vollstándig erhalten mit tiefgeschlitzter Platte und 
Samen, C. Hennocgei SCHIMPER mit Cycas circinalis, C. Stenstrupi HEER mit GC. FE 
voluta verwandt, diese beiden Formen demnach schon sehr früh aufgetreten, viel- 
leicht dieselbe Gattung. 
Das Vorkommen von Cycas in früheren Perioden ist durch diese Reste s0 
als es überhaupt für Pflanzenreste dieses Erhaltungszustandes 
sicher gestellt, 
Für die übrigen Formen 
möglich ist, Abdrücke ohne den Nachweis der Struktur.
	        
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