Full text: Handbuch der Botanik (Vierter Band)

    
152 Die fossilen Pflanzenreste. 
oder zwei Holzkôrper erkennen, so Cylindropodium liasinum SAP. (SAPORTA a. a. O. 
tab. 48, Fig. 3), Clathropodium sarlatense Sap., ein Findling von ‘Sarlat in der 
Dordogne (tab. 53, Fig. 12), durch einen sehr kleinen Markkôrper zeichnet sich 
Platylepis micromyela SAP. (tab. 50) aus. Ein Theil dieser Stimme stammt aus 
dem Lias, Jura, Wealden, Purbeck England's, Frankreich's, Nord-Westdeutschland's, 
(SCHENK, Wealdenflora, tab. 14), von Bantorf in Hannover meine CZazhraria Lyelli, 
Fittonia Schenkii SAp., oder sie finden sich in dem Diluvium Nord-Italien’s, im 
Westen Frankreichs und Schlesiens auf secundidrer Lagerstätte, die italienischen 
als Begräbnissbeigaben aus etruskischen Gräbern im Museum zu Bologna auf- 
bewahrt. EicHwarLD's aus dem Perm des óstlichen Russlands beschriebene Reste 
sind mir nicht zugánglich. Ehe ich zu den mit erhaltener Struktur versehenen 
Stämmen übergehe, sei noch Zamfes Gigas MORRIS erwähnt, ein mit Blättern 
besetzter, habituell an SZangeria erinnernder, eine seitliche Knospe tragender Stamm, 
von welchem ich in der Sammlung zu München ein Fragment gesehen; das Original 
von Yates jetzt in Paris und tab. 11, Fig. 1 von SaponTA abgebildet. Der Stamm 
ist vollständig kahl und nackt, auch in SAPORTA’s Abbildung, obwohl er Spuren 
von Schuppen gesehen haben will. Er trägt eine Anzahl gestielter, gefiederter 
Blätter, Fiederblätter lanzettlich, zugespitzt. Von den englischen Autoren werden 
sie mit der später zu erwähnenden W7/lamsonia vereinigt. Mit Schuppen bedeckte 
Stämme, gleichfalls von Scarborough stammend, welche WiLLIAMSON hierher 
rechnet, erklärt SoLMms pag. 96 für Farnstámme. 
Aus den mit erhaltener Struktur bekannt gewordenen Stammresten sei zuerst 
das von Autun stammende Cycadoxylon Fremyi RENAULT erwähnt (Cours. de bot. 
foss. I. pag. 74, Fig. 1, 3—5. Struct. comparée des quelqu. tiges etc. 1879). Der 
Querschnitt des von RENAULT tab. 11, Fig.1 und tab. 14, Fig. 9 abgebildeten 
schwachen Stämmchens zeigt ein zum Theil zerstórtes Mark, umgeben von zwei 
secundären Holzringen, zwischen sie ein unvollständiger halbseitiger eingeschoben, 
unter sich durch Parenchym getrennt. Die schmalen, aus einer, zwei bis drei 
Reihen von Tracheiden bestehenden Holzplatten sind durch sehr breite Mark- 
‚Strahlen getrennt, die Tracheiden auf den Radialwänden mit polygonalen Doppel- 
tüpfeln, in spiralig stehenden Reihen. Der Tangentialschnitt (tab. 11, Fig. 3, 
tab. 14, Fig. 13, 14) weist zahlreiche Schlingen, Anastomosen und Windungen der 
Tracheiden nach. An die äussere Zone des Sekundärholzes grenzt die Cambial- 
zone, die Rinde enthält in einem schlecht erhaltenen Parenchym zahlreiche 
Gummigänge, nach aussen wird sie begrenzt durch quergestreckte, getüpfelte 
concentrisch geschichtete Zellen. Der Bau des Stämmchens schliesst sich an 
jenen lebender Cycadeen an, das Primärholz ist nicht mehr vorhanden, der Ver- 
lauf der Holzplatten ist wie bei Cycas, verschieden durch die Einschaltung von 
Parenchym zwischen die Zonen des Sekundärholzes, während diese sich bei den 
Cycadeen berühren. 
Von hohem: Interesse sind die von CARRUTHERS untersuchten, Bennettites ge- 
nannten Reste (CARRUTHERS a. a. O. tab. 57—62), von welchen er eine Reihe von 
Arten unterscheidet. Sie stammen zum Theile aus dem Wealden und Neocom 
der Insel Wight, dann dem weissen Jura von Helmsdale. In neuester Zeit sind 
sie von SoLMs untersucht (Einleitung in die Phytopalaeontologie, Leipzig 1887, 
pag. 96 f), und dürfen wir von ihm eine eingehendere monographische Darstellung 
erwarten. Nach Sorus' Untersuchungen gehóren nun noch andere unter verschiedenem 
Namen beschriebene Reste zu Bennettites, zunichst die von CARRUTHERS als Mantellia 
beschriebenen Reste, mit welcher BUCKLAND's Cycadoidea zusammenfällt, aus den Dirt- 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
   
  
  
  
  
  
  
     
  
  
   
   
	        
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