Die fossilen Pflanzenreste.
Querschnitte (tab. 57, Fig. 3. 4) dargestellt, die letzteren hufeisenförmig. Ihr Aus-
tritt aus dem Holzkörper gewährt ein ähnliches Bild wie jene der Stigmarien.
Zwischen den Blattbasen finden sich seitlich aus der Axe hervorgesprosste In-
florescenzen, den gewölbten Scheitel der Seitenaxen einnehmend und bedeckend (Fig.
53). Wie sie entstehen, ob ihre Stellung axillár, ist noch nicht ermittelt, letzteres aber
wahrscheinlich (CARRUTHERS, tab. 58, Fig. 1—3). Die Seitenaxen sind mit lanzett-
lichen Blättern besetzt, Seitenaxen wie Blätter haben im Kleinen denselben Bau
wie der Stamm und die Blattpolster, sie enden, wie ihre Erhaltung beweist, in
eine flachgewölbte Parenchymmasse, von welcher nur noch Trümmer von
Parenchym und Bündeln erhalten sind. . Auf ihrer Fläche stehen, von mehreren
Reihen schmaler Blätter umhüllt, durch gegenseitigen Druck polygonale Stiele,
deren áussere derbe Rindenschicht einen Gefüssbündel umschliesst. Zwischen
ihnen liegen noch weitere verkümmerte. Oberwärts divergiren diese Stiele, all-
máhlich an Stürke zunehmend. Alle diese "Theile sind unter sich verschmolzen,
da jedoch, wo auf der Spitze der Stiele ein einen Embryo enthaltender Same
steht, bleibt ein nach aussen sich öffnender Canal (CARRUTHERS, tab. 58, Fig. 5,
tab. 59). Der Gefässbündel des Stieles endet an der Basis des Samens scheiben-
förmig, der Knospenkern ist als einfache Linie erhalten, die zur Samenschale um-
gewandelte Testa umschliesst den Knospenkern und den mit der Radicula gegen
die Micropyle gewendeten Embryo mit seinen beiden Keimblättern, also hervor-
gegangen aus einer aufrechten orthotropen Samenknospe. Eiweiss ist nicht vor-
handen, dagegen das Spurbündel des Embryo zu erkennen. Die an der Basis
mit der Umgebung vereinigte Testa ist in ihrem oberen Theile in ein wahr-
scheinlich aus dem Fortsatze des Knospenkernes und dem verlängerten
Micropylende des Integumentes entstandenes, nach aussen sich óffnendes Exostom
entwickelt. Dass dieser Bau der Blüthen von jenem der Cycadeen abweicht, ist
ausser Frage. Es fehlt das Eiweiss, die Samenknospe ist eine axenbürtige, ebenso
verschieden ist die Versenkung der Samen in die umhüllenden Theile. Ueber-
einstimmend oder doch sehr nahe verwandt mit den Cycadeen ist der Stammbau.
SoLms äussert sich bezüglich der Stellung der Reste dahin, dass die Stiele, welche
die, Samenknospen tragen, bei weiterer Untersuchung sich vielleicht als »Car-
piden eigenthümlicher Art« herausstellen kónnten, die Bennettiteen dann von
den Cycadeen vollständig loszulósen und als eine proangiosperme Form zwischen
Gymnospermen und Angiospermen zu betrachten seien, ohne dass jedoch an eine
direkte Ableitung der Angiospermen von ihnen zu denken sei. Die Móglichkeit einer
solchen Anschauung ist zuzugeben, auch dass die Bennettiteen nicht mit den
Cycadeen zu vereinigen sind. Ich meine jedoch, dass unter den fossilen, wie
lebenden Formen der Taxaceen in der Gattung GZzg£o ein Fall vorliegt an
welchen gedacht werden kónne. Ueber die Stellung der Stiele kann nicht wohl
ein Zweifel sein, sie sind Trüger der Samenknospen, als solche wohl unzweifelhatt
Verzweigungen der Axe, wie die Samentrüger von GZzg£e. Ob sie axillár stehen,
weiss man allerdings nicht, es ist aber wahrscheinlich. Denkt man sich den
Samen tragenden Kurztrieb von Gingko mit einer grösseren Anzahl von Blättern
an seiner Spitze besetzt, diese Kurztriebe an einem Stamm mit verkürzten Inter-
nodien stehend, so würde dies von Bennettites nicht. allzuweit entfernt sein. Die
den Cycadeen nahe stehende Struktur würde an diese Gruppe anknüpfen, also Ben-
nettites unter den Gymnospermen eine vermittelnde Stellung zwischen Taxaceen,
resp. Salisburieen und Cycadeen einnehmen, eine Vereinigung mit den Salisburieen
und Cycadeen würde wegen des fehlenden Eiweisses nicht zulässig sein. Aber auch