156 Die fossilen Pflanzenreste.
nach der Erhaltung in verschiedener Zahl, die zwischen ihnen befindlichen Lücken
wurden für breite Markstrahlen gehalten. Bei einem ziemlich grossen Bruchtheil
der von mir gesehenen Exemplare fehlen diese äusseren Zonen an einer oder
ein Paar Stellen des Umfanges, wie sie denn auch durch Druck verschiedenartig
verschoben und verbogen sind. Tafel I und II der citirten Abhandlung von
GoppERT und STENZEL geben gute Darstellungen der besprochenen Struktur. Eine
zweite von GóPPERT und SrENzEL unterschiedene Art ist die von LUDWIG im
sibirischen Ural gesammelte 77. Ludwigii von welcher die botanische Sammlung
zu Leipzig die zu der Abbildung GórPERT's und STENZEL's auf Taf. IV, Fig. 20 ge
hórige andere Hálfte, von Herrn LEUCKART erkauft, besitzt. Dieses Stück ist wie das
Stammfragment, von welchem es stammt, an der Aussenfläche mit dichtgedrängten
rundlichen, grubigen Vertiefungen versehen, von GÖPPERT und STENZEL für den
Cycadeen entsprechende Blattnarben erklärt (Taf. IV, Fig. 19). Der Querschnitt
weist nur kreisrunde, strahlige (Sternringe) und elliptische Holzkörper (Plattenringe)
auf, ein aus Plattenringen bestehender peripherischer Holzkörper, wie bei der
vorausgehenden Art fehlt. Durch die freundliche Mittheilung des Besitzers des
Originals der citirten Abbildung (Fig. 20) muss ich hinsichtlich der Blattnarben
bemerken, dass die Abbildung nicht gelungen ist. Das Original zeigt unterhalb
der Blattnarben eine von diesen entblósste Parthie mit deutlichen kreisrunden
Bündelspuren, dann in 3 beinahe vollstándigen und 2 unvollständigen Spiral
hilften die Blattstielreste, aus dem untersten Theil des Blattstieles bestehend mit
rhombischer Abbruchstelle und undeutlichen Bündelspuren. Die unterste Reihe
enthält zwei Blattstielreste, der eine mit zwei, der andere mit drei Bündeln der
Lünge nach durchgebrochen. Wo und wie sie entspringen, darüber giebt die
Schlifffläche des Exemplars Aufschluss. Es ist bei GÓPPERT, tab. IV, Fig. 18 ab-
gebildet und dort auch das Folgende in der Zeichnung (rechts unten am Rande)
angedeutet. Aus kreisrunden und ovalen peripherisch liegenden Holzkörpern
entstehen an der Aussenfläche Bündel, die nach der Peripherie verlaufen und
durch den Schnitt in verschiedenen Richtungen getroffen sind. Auch die nicht
geschliffene Fläche des Stückes zeigt diese Bündel. Der Längsschliff zeigt das-
selbe, zugleich aber auch sich theilende Bündel im Centrum. In nicht allzulanger
Zeit hoffe ich darüber die erläuternden Abbildungen geben zu können. Der
Stammrest ist in der Uralschen Steppe bei Pawloda nördlich von Semipala-
tinsk auf sekundárer Lagerstátte gefunden. Eine dritte von GÖPPERT und
STENZEL unterschiedene Art, JM. Leuckarfi, zeichnet sich neben dem Vor-
kommen von Stern- und Plattenringen durch das Vorkommen von Holzkórpern
aus, deren radiär geordnete, von Markstrahlen durchsetzte Tracheidenreihen hin-
und hergebogen sind und ein sehr weites Partialmark einschliessen, die Schlangen-
ringe GóPPERT's und STENZEL's. Ausserhalb der Holzkôrper liegt der Bast aus
den radiär geordneten Sclerenchymzellen bestehend, bei allen von mir unter-
suchten Exemplaren von vorzüglicher Erhaltung. Diese Schlangenringe sind an
dem Stammstücke in grósserer Zahl vorhanden als die übrigen Holzkórper und
liegen in der Peripherie der einen erhaltenen Hälfte die ziemlich grossen, mit
einem Seitenaste oder einer riesigen, etwa Angiopteris gleichkommenden Blatt-
stielbasis, wofür ich sie halte, welche SoLms in neuerer Zeit angeschliffen gesehen
und die Struktur von Myeloxylon an ihr wahrzunehmen glaubt. Vorzüglich sind
die Abbildungen auf Taf. III der Abhandlung von GóPPERT und STENZEL.
Lingsschliffe sind wegen des sparsamen Materiales nur in geringer Ausdehnung
herzustellen, auch deshalb, weil die meisten Exemplare keine bedeutende Länge