Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

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Die fossilen Pflanzenreste 
Prof. Dr. Schenk. 
  
Einleitung. 
IY Reste untergegangener Vegetationsformen haben von Seiten der Botaniker 
bisher bei weitem weniger Berücksichtigung erfahren, als sie es verdienten 
und dies von Seiten der Zoologen hinsichtlich der thierischen Reste geschah. 
Wurde überhaupt einmal von ihnen Notiz genommen, so beschrünkte man sich 
in der Regel auf eine kritiklose Wiederholung und Aufzählung der Angaben 
anderer, nur selten enthielten systematische Arbeiten kritische Untersuchungen der 
Reste einzelner Gruppen, wie von ENGLER für Rhus, von Pax fiir Acer, oder 
Lehrbücher besprachen ausnahmsweise die den Archegoniaten und Gymnospermen 
angehörigen, nicht mehr existirenden Gruppen, wie dies in GÖBEL’S specieller 
Morphologie der Fall ist. Der Grund der Vernachlässigung. der im Laufe der 
Zeit auf dem Gebiete der Phytopalaeontologie gewonnenen Resultate lag nahe. 
Einmal ist die Untersuchung fossiler Reste mit unzweifelhaften Schwierigkeiten 
verknüpft, sodann steht das Resultat der Untersuchung nicht immer im Verhältniss 
zu dem Aufwande an Zeit und Kraft, es konnte in vielen Fällen der Natur des 
Objektes entsprechend ein zweifelhaftes, ein unvollstindiges sein oder die Unter- 
suchung führte überhaupt zu keinem Resultate. Ferner ist nicht in Abrede zu 
stellen, dass ein grosser Theil der Pflanzenreste von vornherein den Charakter 
des Zweifelhaften trágt und vielleicht denselben für immer tragen wird, endlich 
musste die háufig kritiklose Behandlung, welche die Pflanzenreste von Seiten der 
Palaeontologen erfuhren, Botaniker, welche ihnen allenfalls Aufmerksamkeit 
schenken, von einem näheren Eingehen abschrecken. Auch ein rein äusserliches 
Verhältniss, obwohl an sich verkehrt, dennoch ganz allgemein acceptirt, mag 
seinen Einfluss ausgeübt haben; beinahe überall ist die Palaeontologie als An- 
hängsel an die Geognosie und Geologie geknüpft .und bilden pflanzliche wie 
thierische Reste den Bestandtheil solcher Sammlungen, wobei die pflanzlichen 
Reste nicht selten die Rolle des Aschenbrödel übernehmen. Wenn nun auch 
unter den fossilen Resten des Pflanzenreiches vieles Zweifelhafte, ja geradezu Un- 
brauchbares sich befindet und für vieles dies der bleibende Zustand sein kann, so 
haben doch die bisherigen Untersuchungen zu Resultaten geführt, welche die 
Aufmerksamkeit und das Interesse der Histologen, Morphologen, Systematiker 
und Pflanzengeographen verdienen und es rechtfertigen, der Besprechung fossiler 
ScsBENK, Handbuch der Botanik. Bd, IV. i 
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
   
   
   
  
     
  
   
   
	        
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