Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

   
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Aciculariees). Die Bestimmung dieser Reste hat mit grossen Schwierigkeiten zu 
kümpfen. Einmal ist die Blattform bei den einzelnen Gattungen je nach den 
Alterszuständen wechselnd, sodann ändert sich die Entfernung der Blätter des 
Zweiges mit dem Alter des Zweiges, bis sie endlich abgeworfen werden. Aber 
auch, wenn die Zapfen vorhanden sind, hat die richtige Beurtheilung in Folge 
ihres Alters und der Erhaltung ihre Schwierigkeiten. Einzelne Zapfenschuppen, 
Zapfen ohne Zusammenhang vermögen auch nichts zu beweisen. Sodann ist das 
Vorkommen schuppenförmiger Blätter, welches bei den recenten Cupressaceen 
gewöhnlich ist, noch kein absoluter Beweis für die Abstammung aus dieser 
Gruppe, da auch bei anderen Gruppen, z. B. den Taxaceen, Taxodineen die- 
selbe Blattform vorkommt. Früher wurde ein grosser Theil dieser Reste 
zu den Algen gestellt, aber auch andere Familien mussten schlecht erhaltene 
Exemplare unter ihre Mitglieder aufnehmen. 
Ich erwühne zuerst jene Reste, deren Zapfen erhalten und über ihre Her- 
kunft keine Zweifel lassen, weil sie noch mit den Zweigen im Zusammenhange 
sind. Dazu gehôrt Phyllostrobus Lorteti Sar. aus:dem weissen Jura von Or- 
bagnoux mit einem nicht besonders gut erhaltenen, terminal stehenden Zapfen 
mit vier in decussirten zweigliedrigen Wirteln stehenden Schuppen, Zibecedrus 
oder Callitris nahestehend, die Zweigblitter vierzeilig, die der Ober- und Unter- 
flache breiter, die seitlichen schmáler, in zweizdhligen decussirten Wirteln. 
Callitris ist (C. Brongniartii im Tertidr des siidlichen Frankreich und an anderen 
zahlreichen Fundorten vom Untertidr bis in das Pliocün vorhanden, ihr heutiges 
Vorkommen in Nord-Afrika unzweifelhaft von diesem Vorkommen abhängig. 
Ebenso scheint die Gattung im südlichen England in der Eocänzeit (Londonthon 
der Insel Sheppey), C. curta und Ettinghausenii GARDNER vorhanden gewesen zu 
sein (Cupressinites curtus BOWERBANK). Aus dem Oberpliocin von Frankfurt a. M. 
bildet GEYLER Zapfen als Frenelites europaea ab, welche ich zu Callitris stellen 
würde, Die vier decussirt stehenden Schuppen scheinen mir jenen von Callitris 
näher zu stehen als jenen von /renela, wozu dann noch die bessere Ueberein- 
stimmung in der heutigen Verbreitung kommt. 
Ebenso unzweifelhaft darf das Vorkommen von Widdringtonia (W. helvetica 
Heer, W. brachyphylla Sar., W. antiqua Sar.) im Tertiär der Schweiz und 
Frankreich's angenommen werden, da die Zapfen einen sicheren Anhaltspunkt 
für die Bestimmung gewähren. 
Die Gattung scheint, wenn nicht selbst, so doch in einem sehr nahe 
stehenden Vorläufer in der sächsischen und böhmischen Kreide aufgetreten zu 
sein, da VELENovskv in dem Cemmomann von Peruc Widdringtonites Reichii mit 
Zapfen gefunden hat, der Zahl und Stellung nach mit Widdringtonia überein- 
stimmend, daher Widdringtonia Reichii genannt (Sitzungsber. der bóhm. Ge- 
sellsch. 1886). 
Weniger sicher ist bei der nicht ganz genügenden Erhaltung des Zapfens W. 
microcarpa SAP. vom See von Armaille aus dem weissen Jura, wenn dem aber so 
ist, für die heutige Verbreitung der Gattung von Wichtigkeit, für welche die ausge- 
dehntere Kenntniss der pflanzlichen Reste Afrika’s wichtig wäre. Biota borealis 
HEER darf ohne Zweifel ebenfalls als eine sicher gestellte Tertiärart wegen der 
flügellosen noch zwischen den Zapfenschuppen steckenden Samen angenommen 
werden. Auch Chamaecypaxis europaea Sap. aus dem Tertiär Süd-Frankreichs von 
Armissan wird wegen des ziemlich gut erhaltenen Zapfens als sicher gestellt an- 
zunehmen sein. "Unter den zahlreichen, von Solenhofen stammenden Zweigen 
   
   
    
    
   
  
  
   
  
   
  
  
  
   
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
 
	        
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