Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

172 Die fossilen Pflanzenreste. 
Fortsátze. Ich habe diesen Bau nicht nur an den Originalen der genannten 
Pinus-Art, sondern auch an anderen unbestimmten Z/zus-Nadeln Gronland’s gefunden. 
Der Zapfen der recenten Art trägt alle Charaktere eines Taxodineenzapfens, seine 
Entwickelung kenne ich nicht, da selbst vierzigjährige Exemplare noch keine 
Blüthen entwickelt haben. Unter den Zweigresten sind die als Cyclopitys Norden- 
shiäldi und C. Heerii SCHAMALHAUSEN a. a. O. aus dem Braunjura von Kusnezk, 
der unteren Tunguska und Ust Balei, welche habituell an Sciadopitys erinnern, 
es fehlen jedoch an der Basis der Phyllocladien die rudimentáren Blátter. Ueber 
zwei Gattungen sind wir hinsichtlich ihres Vorhandenseins im Tertiär nicht im 
Zweifel, Zaxodium und Giyptostrobus. Die erstere, von welcher auf beblátterte 
Zweige hin mehrere Arten unterschieden sind, vom Eocän und Oligocän bis in 
das Pliocän an. zahlreichen Fundorten Europa’s, Asien’s, Amerika's und der ark- 
tischen Zone verbreitet, in den Erhaltungszuständen, in welchen sie vorliegt, von 
dem in den südlichen Vereinigten Staaten vorkommenden Zaxodium distichum 
kaum oder nicht zu unterscheiden und deshalb als 7: distichum miocaenum be- 
zeichnet. Die jährigen Triebe im Herbst abwerfend, woraus sich die grosse An- 
zahl der beblätterten Zweige als Fossilreste erklärt, die Zapfenschuppen bei der 
Reife sich ablösend, der Grund, weshalb ganze Zapfen selten sind. Zaxodium 
europaeum und T. eocaenum GARDNER (Brittish Eocene Flora. II. Coniferae. Lon- 
don 1884—1886) gehóren nach den Abbildungen auf Taf. 3. 4. 7 zu der folgenden 
Der auf Taf. 7 abgebildete Zapfen ist zu ungenügend erhalten, als dass er Auf- 
schluss geben könnte. 
Auch Glyptostrobus gehôrt zu jenen recenten Coniferen, welche nur noch in 
einer Art existiren und in einem engen Verbreitungsbezirke vorkommen. Nach 
einer vereinzelten Zapfenschuppe aus dem Urgon (Komeschichten) Grónland's 
(Gl. grónlandicus MEER) in der Kreide zuerst auftretend, ist die Gattung mit 
G. europaeus HEER ebenfalls eine der verbreitetsten Tertiärconiferen von dem 
Süden Europa's (Kumi) bis in die Polarregion, vom Oligocán bis in das Pliocän 
(Meximieux) Ganze Zapfen aus dem gleichen Grunde wie Zaxodium selten. Die 
jährigen, mit linearen Blättern versehenen Triebe werden bei dieser Gattung ab- 
geworfen, die mit kurzen schuppenförmigen Blättern besetzten Zweige bleiben 
stehen. Letztere tragen nach Herbariumexemplaren die Zapfen. Sequoia, gegen- 
wáürtig noch in zwei Arten, die eine, .S. sempervirens mit flachen, zweizeilig 
stehenden Blüttern, die andere, .S. giganfea mit kurzen schuppenfórmigen 
Blättern, hat in der Kreide wie im Tertiär und vielleicht noch weiter zurück bis 
in den englischen Jura und in dem Wealden ihre Vertreter, beide Angaben aller- 
dings auf beblätterte Zweige gegründet. Die Fossilreste entsprechen den beiden 
noch vorhandenen Arten, die Verbreitung der untergegangenen Arten ist jedoch 
den recenten Arten gegenüber eine bei weitem ausgedehntere. Freilich muss man 
vor allem fragen, ob die zahlreichen Arten der Kreide und des Tertiär wirklich 
solche sind oder nicht bloss individuelle Verschiedenheiten. Denn beinahe alle 
sind sie auf blatttragende Zweige gegründet, mit Zapfen sind nur wenige be- 
kannt, so aus der Kreide S. Reichenbach: HEER mit Zapfen, welche sich enge an 
jene der S. gigantea anschliessen, aus dem Tertiär S. Langsdorfii HEER, der 
S. sempervirens nahe stehend, vom Oligocün bis in das Pliocän (Bassano), S. 
Couttsiae HEER, der S. gigantea verwandt. Eine der Aufklärung sehr bediirftige 
Sequoia ist die als Sequoia (Araucarites) Sternbergi beschriebene. MARION bildet 
aus einem Theil der unter diesem Namen bekannten Exemplare eine eigene 
Gattung: Doliostrobus Sternbergi, welche mit Sequoia allerdings, soweit es die 
      
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
  
   
  
  
    
  
  
  
  
   
  
  
    
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