Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

      
   
  
  
   
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
     
202 Die fossilen Pflanzenreste. 
den in Kohle umgewandelten fossilen Blättern ist sehr selten mehr als die Cuti- 
cula erhalten mit den Grenzlinien der Zellen, dieser Erhaltungszustand beweist in 
der Regel nichts, da die Epidermisbildungen bei den einzelnen Gruppen sehr 
übereinstimmend gebaut sein kónnen und je nach der Erhaltung ein vielleicht 
charakteristisches Strukturverhültniss verloren gegangen sein kann. Zugleich muss 
jedoch damit eine genaue vergleichende Untersuchung der Blátter recenter Formen 
verbunden sein. 
Auf die zu den Monocotylen gezühlten Blüthen ist ein Gewicht überhaupt 
nicht zu legen. Denn zuerst ist es überhaupt eine Frage, ob sie solche sind, so- 
dann, wenn dies der Fall, zu welchen Gattungen oder Familien sie gehören. 
Für Beides fehlt uns ausser dem Umriss geradezu Alles, es lässt sich also nur 
eine Vermuthung aussprechen. Nicht anders verhält es sich mit den Früchten. 
Wie soll man Früchte der Monocotylen von jenen der Dicotylen unterscheiden? 
Sind sie versteint, so würde bei vorzüglicher und vollständiger Erhaltung dies 
möglich sein, solche Fälle kennen wir aber vorerst nicht. 
Als Thatsache nimmt man an, dass die Zahl der Reste aus den Monocotylen 
um sehr Vieles geringer ist als jene der Dicotylen, und sucht man den Grund 
in der geringen Widerstandsfühigkeit ihrer Gewebe. Das Erstere ist so, zum 
Theil ist das Letztere richtig, indess hat mir eine durch zwei Jahre hindurch fort- 
gesetzte Reihe von Versuchen über die Widerstandsfáhigkeit der Blátter und 
Stengel der Monocotylen gegenüber áusseren Einflüssen den Beweis geliefert, dass 
diese gegenüber den Dicotylen gar nicht so gering ist, als gewóhnlich ange- 
nommen wird. Ich habe Blátter und Stengel der Einwirkung des Bodens bei 
grósserem oder geringerem Wasserzutritt, ferner der Einwirkung des Wassers allein 
ausgesetzt und gefunden, dass ein sehr grosser Theil derselben durch Monate 
hindurch der Einwirkung des Wassers widerstehen kann und ein wesentlicher 
Unterschied zwischen beiden eigentlich nicht besteht. Es hängt dies hauptsächlich 
von der Struktur ab und daher können auch sehr wasserreiche Blätter lange Wider- 
stand leisten, wenn ihre Epidermis eine entsprechende Ausbildung erfahren hat, 
Was ich im Vorausgehenden über den geringen Werth der monocotylen 
Reste gesagt habe, bestätigt sich, wenn man die einzelnen Gruppen näher prüft. 
Aus der Reihe der Liliifloren sind es vielleicht nur die mit Dracaena, Smilax und 
[ris vereinigten Reste, welche die Vermuthung erlauben, dass in Süd-Frankreich 
und in der Schweiz während der Tertiärzeit diese Gattungen existirt haben. Für 
Dracaena kónnen wir die von SAPORTA mit ihren stengelumfassenden Blattnarben 
und den in ihrer Entwickelung stehen gebliebenen Knospen versehenen Stamm- 
fragmente geltend machen, wozu dann noch die heutige Verbreitung der Gattung 
Dracaena kommt. Ihre parallelnervigen Blätter sind, da Blätter mit diesem Leit- 
bündelverlauf unter den recenten wie fossilen Formen bei verschiedenen Familien 
vorkommen, für sich allein zur Ermittlung dieser Gattung unbrauchbar. Ob die 
mit der Gattung Sax vereinigten Blätter dieser angehören, dafür haben wir 
nur insofern einen Beleg, als sie hinsichtlich des Leitbündelverlaufes und der 
Form viel Uebereinstimmendes mit dieser Gattung haben, und wenigstens für 
einen Theil die Abgliederung der Blattfläche und des Blattstieles dieselbe gewesen 
zu sein scheint. Die von Conwentz im Bernstein des Samlandes gefundene 
Blüthe, Smilax baltiea CoNwENTZ, kónnte die Ansicht, Smilaceen haben im 
Tertiär in der baltischen Region existirt, wohl rechtfertigen, wáre nicht die Móg- 
lichkeit vorhanden, dass diese Blüthe auch einer anderen Monocotyle aus dieser 
Gruppe angehórt habe. 
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