Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
    
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Angiospermen. Dicotylen, 211 
allerdings nur Blätter, welche sehr wahrscheinlich den oben genannten Gattungen 
angehören, vom Oligocän bis in das Pliocän jedoch fehlt es weder an Blüthen 
noch an Fruchtständen und Früchten der Gattungen Alnus, Betula, Corylus, 
Carpinus, Ostrya, Quercus, Fagus, Castanea, und kônnen wir nicht allein die 
Existenz dieser Gattungen für gesichert ansehen, wir kônnen auch ihre Verbreitung 
bis in die Polarregion, ihr gemeinsames Vorkommen in Europa, ‚Ostasien und 
Amerika, ihr Zurückdrängen während der Glacialzeit in klimatisch günstiger situirte 
Regionen nachweisen. Zu demselben Resultate führen uns die Blüthen- und 
Fruchtstinde, welche von A/nus und Betula, insbesondere aber von Quercus vor- 
liegen, letztere durch CONWENTZ in vorzüglicher Erhaltung aus dem Bernstein des 
Samlandes abgebildet. Weniger sicher sind Blüthenstände anderer Gattungen, 
welche von den Autoren in der üblichen Weise beschrieben, ohne besonderen 
Nachtheil unberücksichtigt bleiben können. Schwieriger ist die Entscheidung bei 
den Blättern von Quercus, bei deren grosser Artenzahl nicht bloss die Vielge- 
staltigkeit der Blätter dieser Gattung, sondern auch zu berücksichtigen ist, ob 
nicht anderen Gattungen, z. B. Castanopsis angehorige Blattformen zu Quercus ge- 
zogen sind. Im Pliocin wie im Quartiir treten Formen von Quercus auf, welche 
den recenten Formen entweder sehr nahe stehen oder nach den Blittern 
allein von ihnen nicht unterschieden werden können. Durchaus fehlen unter ihnen 
die nicht europäischen Formen, andererseits lassen manche von ihnen wie jene 
von Q. Z/ex L. den Zusammenhang mit der heutigen Verbreitung erkennen. 
Ebenso sicher wie bei der vorausgehenden Familie kónnen »wir dasselbe 
bei den Juglandaceen sagen. Es ist auch hier wieder Nachdruck auf die ziem- 
lich zahlreichen Früchte zu legen, welche im Tertiär meist mit gut erhaltener 
Struktur sich erhalten haben. Für /zg/azs ergiebt sich daraus, dass der Bau der 
Steingehäuse von /uglans regia, J. nigra und J. cinerea auch bei den Arten des 
europäischen Tertiär nachzuweisen ist, und, wie aus den Untersuchungen von 
GEYLER hervorgeht, noch im oberen Pliocän von Frankfurt entweder die recente 
Juglans cinerea oder eine ihr zunächst stehende Art, /. fephrodes UNGER und /. 
Gópperti Lupw. vorkam, welche alle sich so nahe stehen, dass schon A. BRAUN 
geneigt war, ihre Identitit mit der recenten Art auszusprechen. 
Wir dürfen daher das spontane Vorkommen von /. regia L. in Nord- 
griechenland bedingt ansehen durch eine früher ausgedehntere Verbreitung, 
während /. cinerea, J. nigra und die den ostasiatischen Arten entsprechenden 
Formen aus Europa ebenso wie Cazya verschwunden sind, in Nordamerika und 
Ostasien sich aber erhalten haben. Aehnlich verhält sich Carpe Nutr. welche 
jetzt in Europa fehlt, jedoch in der Tertiärzeit von Europa bis Nordamerika und 
in die arktische Region verbreitet war, jetzt noch in Japan und Nordamerika vor- 
kommt. Nach SAPORTA war Pferocarya fraxinifolia SPACH noch in der Pliocän- 
zeit eine Bewohnerin des Cantal, ist die Frucht aus dem Miocän von Leoben 
richtig bestimmt, so würde Pferocarya in Europa wührend der Tertiürzeit nicht 
allein mehr Arten gezählt haben, die noch im Kaukasus vorhandene Art Æ 
Jraxinifolia wiirde auch weiter als jetzt nach Westen verbreitet sein. Auch Æmge/- 
hardtia 1.ESCHENAULT, von Java und Sumatra bis Nepal jetzt vorkommend (fossil 
Palaeocarya SAP.) würde in ihrer heutigen Verbreitung nur der Rest eines ehe- 
mals ausgedehnteren Verbreitungsbezirkes, von Siebenbürgen bis an den Rhein 
und bis den Süden Frankreichs darstellen, inwieweit jedoch die fossilen Formen 
der lebenden nahe stehen, kann ich so wenig wie bei Cazya sagen, da mein 
Material nicht ausreichend ist. Bei Weitem weniger sicher sind unsere Kennt- 
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