Full text: Handbuch der Botanik (Vierter Band)

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Angiospermen.  Dicotylen. 213 
sichere Belege für ihre Existenz während der Tertiärzeit, wenn auch nicht durch 
alle hierher gezogenen Blätter, so doch durch einige, insbesondere jedoch durch 
ihre Früchte, welche ringsum geflügelt, an der Spitze eingeschnitten, von mehreren 
Fundorten bekannt sind und kaum mit anderen Früchten, ausser mit jenen von 
Zygophyllaceen verwechselt werden können. Eine von ihnen, die im Tertiär vor- 
kommende U. Bronii UNGER, welche sich noch im Pliocän des Cantal finden 
soll, hält SAPORTA für eine zweiflügelige Frucht von Zygophyllum. 
Davon abgesehen, sind aus den Tertiärbildungen eine Reihe von U/nus-Früchten 
bekannt, welche zur Begründung des oben Gesagten ausreichen. Die Vereinigung 
der Früchte mit Blättern auf das gemeinsame Vorkommen beider gegründet, hat bei 
der Leichtigkeit, mit welcher sich Ulmenfrüchte verbreiten, keine grosse Bedeutung. 
Ulmenfriichte sind UZ/mus (Microptelea) Marion: SAP., aus dem Unteroligocán 
von Aix, U. primaeva Sap. Mitteloligocdn von St. Zacharie, vom Oligocän bis in 
das Obermiocän U. minuta Gôrr., U. Braunii Hexzr, U. plurinervia UNGER, U. bi- 
cornis UNGER, U. longifolia VELENOWSKY, U. palaemoutana SAP., U. prisca UNGER, 
von welchen wohl einige identisch sind. Auch Panera RICH. (LP. Ungeri Kov.) ist 
eine im Tertiär und Quartär vorhandene, weit verbreitete Gattung, jetzt nur mit 
einer Art in Transkaukasien und Nordpersien (2. Richard: MicH.), schon im Pliocän 
des Cantal, eine zweite recente Art, / cretica SPACH. auf Creta. Allerdings sind 
wir nicht im Stande, die fossilen Früchte zu untersuchen, indess ihre Stellung an 
den Zweigen so wie die Blattform und der eigenthümliche zickzackfórmige Wuchs 
der jáhrigen Zweige bieten soviel Uebereinstimmendes mit den noch existirenden 
Arten, dass wir mit Recht annehmen kónnen, es habe im 'Tertiàr entweder diese 
oder eine ihr nahe verwandte Gattung existir. Das Gleiche gilt auch für die in 
Japan vorkommende Art, 2. acuminata LINDL. Planera wie Ulmus nahmen in der 
Tertiärzeit ein bei weitem grosseres Verbreitungsgebiet ein, bis Alaska, Grön- 
land, Grinnelland, Spitzbergen, Sachalin nördlich sich erstreckend. Bei Ces L. 
haben wir in den netzig grubigen Steingehäusen der Steinfrüchte einen gleich 
sicheren Nachweis ihres Vorhandenseins im Tertidr, C. Hyperionis UNGER, welche 
ich selbst zu untersuchen Gelegenheit hatte. Weniger zuverlässig sind die zu dieser 
Gattung gezogenen Blätter wegen deren Verwechselung mit jenen anderer Familien 
mit strahligem Leitbündelverlauf. Für das Vorhandensein der übrigen hierher ge- 
hórigen Gruppen der Urticinen, wie der Cannabineen, Moreen, Artocar- 
peen und Urticaceen spricht im Allgemeinen wenig, am meisten noch für 
jenes der Artocarpeen. Von letzteren kennen wir durch NATHORST aus der 
Kreide Grönland’s Blattreste, welche, wenn auch nicht ganz vollständig erhalten, 
Blättern von Artocarpus so nahe stehen, dass sie kaum zu einer anderen Gattung 
gehören können, sodann Fragmente von Blüthen- oder Fruchtständen, von 
welchen, wenn sie auch anderen Resten, z. B. jenen von Williamsonia angehören 
können, die Möglichkeit, sie seien solche einer Artocarpee, nicht zu läugnen ist. 
Das Gleiche gilt für jene Reste, welche man mit Ficus vereinigt hat. Für die im 
Quartár von Montpellier gefundenen Frucht- oder Blüthenstände von Ficus Carica 
L. ist die Deutung weniger zweifelhaft, weil dort auch die unverkennbaren Blätter 
dieser Art vorkommen. Das Vorkommen von Blättern und Früchten von Z7cws 
Caria L. in den Tuffen von Montpellier, so wie jener anderer Arten an anderen 
Fundorten ist deshalb von Interesse, weil diese Formen einerseits, wenn sie an 
dem Fundorte jetzt lebend vorkommen, Reste der Tertiärzeit, fehlen sie jetzt, 
als Beleg für die früher weiter gegen Norden reichende Verbreitung anzusehen 
sind. Was die Fruchtreste dieser Gattung angeht, sind sie weniger sicher, da die- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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