Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

238 Die fossilen Pflanzenreste. 
sehen mit den Steinkernen. Die wechselnde Form wáre natürlich nicht wesentlich. 
Jene der recenten Arten sind Steinfrüchte mit dünnem Fruchtfleisch, an den 
Steingehäusen, im Allgemeinen jenen von Cornus mas L. ühnlich, etwa 6—8 seichte 
Furchen, in welchen ein Fibrovasalstrang liegt. Die Mehrzahl der fossilen Erüchte 
hat mit denen von ZVyssa nicht viel Aehnlichkeit. Nyssa europaea HEER kónnte für 
eine hierhergehórige Frucht gelten, ebenso JV. sz/riaca Uncer. Was man À. orni- 
thobroma UNGER nennt, dem Baue nach kaum ein Steingeháuse, vielleicht ein 
verschrumpfter Embryo. So manches also auch fiir das Vorkommen von Nyssa 
im Tertiàr z. B. auch das Vorkommen der JV. Vertumni UNGER im Tertidr Sibi- 
riens in Beziehung auf das Vorkommen im Himalaya, sprechen mag, so wenig 
ist es bewiesen. Nach GrvLER's Angabe würde /Vyssa noch in der Umgegend 
von Frankfurt am Main wührend der Periode des Oberpliocán vorhanden gewesen 
sein und zwar V. obovata O. WEBER und NV. ornithobroma UNGER, beide Arten 
auch im Oberoligocän von Bonn und der Wetterau. 
Die als JVyssidium von HEER bezeichneten Früchte stammen aus dem Ter- 
tiàr Spitzbergens und sollen sich durch das faserige Pericarp von Nyssa unter- 
scheiden. Den Nachweis dafür hat HEER allerdings nicht geliefert. Es ist zu 
bedauern, dass wir für diese Gruppe nicht mehr Sicherheit der Bestimmungen 
haben. 
Aus der Reihe der Saxifragineen werden Reste aus der Unterfamilie der 
Cunonieen, den Familien der Platanaceen und Hamamelidaeen angeführt 
und dürfen unter diesen wenigstens die Platanaceen wegen ihrer charakteristi- 
schen Blattform als vollständig gesichert hinsichtlich ihres Vorkommens im Ter- 
tiàár gelten. Der Leitbündelverlauf der Blätter strahlig mit drei Primárleitbündeln, 
simmtliche Secundärleitbüindel craspedodrom in den Zähnen endend, die unvoll- 
ständigen mit dem Anastomosennetz sich verbindend, die beiden seitlichen Primár- 
leitbündel kurz nach dem Austritte eines starken camptodromen Secundárleit- 
bündels in den untersten Lappen endend. Die die geraden oder gebogenen Ana- 
stomosen bildenden Tertiürleitbündel unter nahezu rechtem Winkel austretend 
bilden ziemlich grosse längliche rechtecklige Felder, in welchen die weiteren 
Verzweigungen sehr kleine polygonale Maschen bilden. Die Blätter sind buchtig 
gelappt, die Lappen buchtig gezähnt, kurz stachelspitzig, Blattbasis seicht herz- 
förmig, abgeschnitten oder mehr oder weniger herablaufend. Blüthenstände kugelig, 
ebenso die Fruchtstinde. Die Gattung ist mit vier Arten im südóstlichen Europa, 
Asien, Nordamerika und Mexiko verbreitet. Die Anzahl der fossilen Arten ist nicht 
unbedeutend, wenn auch vielleicht eine oder die andere Art nicht hierher, sondern 
wie z. B. das sehr schóne Blatt von Platanus basilobata LESTER WARD aus der 
Laramiegruppe Nordamerikas zu den Sterculiaceen gestellt werden kann, andere 
nur kleinere Blattformen anderer Arten sind, wie sie bei den recenten Arten 
háufig vorkommen.  Unvollstándig erhaltene Blätter fehlen ebensowenig. Die 
Verbreitung der Gattung hat sich insofern geändert, als sie in einem grossen Theile 
Europas fehlt und nur im Südosten vorhanden ist, ferner reicht sie jetzt, wo sie 
nicht durch die Cultur weiter verbreitet ist, nicht über den Norden Griechen- 
lands, den Kaukasus und Nordpersien hinaus, ohne Zweifel Folge der Glacial 
zeit, wührend in der Tertiürzeit L aceroides HEER bis zu den Hebriden, Island, 
Spitzbergen, dem Mackenzieriver und Grônland reichte, also in Nordamerika das- 
selbe Verhältniss bestand, wie in Europa. In wie weit bei den fossilen Arten 
Varietäten als Arten angenommen sind, in der Voraussetzung, dass bei ihnen 
dieselbe Eigenschaft vorhanden war, wie bei den recenten Arten, 7. orientalis L. 
    
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
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