Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

      
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und . occidentalis L., welche wir in dieser Hinsicht am Besten beurtheilen kónnen, 
lässt sich mit Sicherheit kaum sagen. Das Vorkommen zahlreicher Blätter jedoch 
an dem nämlichen Fundorte, deren abweichende Formen auch zu Quercus, Cissus, 
und Acer gezogen wurden, macht dies wahrscheinlich, welches denn HEER auch 
veranlasste, von dem im Obermiocün viel verbreiteten 2. aceroides GOPP. eine An- 
zahl Varietäten zu unterscheiden und damit auch Æ Guilielni GOPP. von 
Oeningen, Schossnitz, Sibirien und Grönland zu vereinigen. Letzterer in Nord- 
amerika am Clear Creek, Montana, ausserdem /. nobilis NEWB., P. Reynoldsii NEW- 
BERRY vom Fort Clark am oberen Missisippi und vom Clear Creek, Montana. 
B. Haydeni NEWBERRY vom Yellowstoneriver, von den Chalkluffs, Californien 
B. dissecta LesQ. und P. appendiculata LxsQ. — letzterer wenigstens zum Theile 
hierher gehórend. Für das pacifische Nordamerika ist also das Verhiltniss der 
Tertiärzeit unverändert geblieben, es ist nur eine andere Art, P. racemosa NUTT., 
an die Stelle der Tertiärarten getreten. Ferner ergiebt sich aus den Fundorten 
Nordamerikas, dass während der Tertiärzeit die Gattung zwischen dem atlan- 
tischen und dem pacifischen Theile im Prairiengebiet, wo sie heute fehlt, vor- 
handen war. 
Von Oeningen sind auch die kugeligen Blüthen- und Fruchtstände bekannt 
geworden, welche wenn sie auch eine Untersuchung des Details nicht erlauben, 
doch sehr wahrscheinlich zu Z/a/azus gehören. Auch aus der Kreide sind Reste 
der Gattung erhalten, wenn auch zum Theile nicht unbestritten, so aus Böhmen 
und Gronland 2. Heerii LEsQ. (Credneria rhomboidea VELENOVSKY) aus Bohmen, 
Gronland, aus der Laramiegruppe Nordamerikas an der Black Buttes Station, Wyo- 
ming, aus Canada, 2. primacva, LESQ. aus der Kreide von Kansas. Es ist viel- 
leicht nicht ganz unnütz auf jene Blattformen, welche LESQUEREUX als Aniso- 
phyllum, Prothophyllum etc. beschrieb, hinzuweisen, obwohl diese an Laportea 
ebenfalls ein Analogon haben. In der Gruppe der Hamamelidaceen ist ohne 
Zweifel Liguidambar L. diejenige Gattung, deren frühere Existenz am sichersten 
nachgewiesen werden kann und wir uns auf die Blätter wie bei Platanus mehr 
stützen können als in vielen anderen Fällen. Neben den Blättern haben sich 
Fruchtstände und Samen erhalten, die ersteren kugelige aus Einzelfrüchten be- 
stehende Köpfchen bildend, die vom bleibenden verholzenden Griffel gekrönten 
Kapseln zweiklappig aufspringend, das sie einschliessende becherförmige eben- 
falls verholzende Involucrum überragend. Solche Früchte sind in jüngster Zeit 
von GEYLER im Oberpliocän von Frankfurt a. M. gefunden und als ZL. pliocaenicum 
beschrieben. Sie liefern den Beweis, dass gegen den Schluss der Tertidrperiode 
die Gattung, welche jetzt noch in Kleinasien (Z. orientale MILL.), in Japan (L. 
Maximowiczii M1Q.), L. styraciflua in dem atlantischen Nordamerika vorkommt, 
noch in Europa vorhanden war, wo sie jetzt fehlt. Auch bei dieser Gattung, 
welche wir heute noch im Mainthale zwar keine Früchte reifen, in Leipzig nur 
in sehr strengen Wintern in jungen Exemplaren durch Frost leiden, und wenn 
auch nicht blühen, so doch gut gedeihen sehen, müssen wir die durch die 
Glacialperiode hervorgerufene klimatische Aenderung als die Ursache ihres Aus- 
sterbens in Europa ansehen, während sie in Kleinasien und Nordamerika sich er- 
halten hat. Während der Tertiärzeit war sie beiden Continenten gemeinsam und 
ist es sehr wahrscheinlich, dass Z. europaeum, diese im Tertiar Europas vom 
Oberliogcän bis in das Pliocän, in Mittel-Italien auch im Quartár vorkommende 
Art nicht allein von Italien bis nach Schlesien und der Wetterau, sondern auch 
nach Grönland und Nordamerika verbreitet war. Z. protensum UNGER., L. aceri- 
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
  
    
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
   
  
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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