250 Die fossilen Pflanzenreste.
und gefranzt sind. Æubus Chamaemorus L. in den dänischen Kalktuffen, RX. fruti-
cosus L, Sanguisorba officinalis L. aus dem Forestbed von Cromer. Als ‚der
wichtigste Rest sei /engea palaeogena CONWENTZ (a.a. O. pag. 101, tab. 10, Fig. 13— 16)
aus dem Bernstein des Samlandes erwähnt, nach dem Citate von CONWENTZ von
Menge in Schrift. der naturf. Gesellsch. zu Danzig. Bd. 6, Heft 1, als Fferope-
talum palaeogonum beschrieben. Eine gestieite actinomorphe Zwitterbliithe, der
Blüthenstiel mit zwei Bracteolen, der becherfórmige Kelch fünftheilig, die Kelch-
abschnitte eilanzettlich, Kronblütter fünf, breit eifórmig, gegen die Basis ver
schmälert, Staubblätter fünf, um den fünfeckigen epigynen Discus stehend, mit ei-
fórmigen Antheren und fadenfórmigen Trágern, Discus mit fünf nach innen vor-
springenden Leisten, Fruchtknoten mit fünf nachaussen zurückgekrümmten Griffeln.
So weit die Verwandtschaft der Blüthen sich beurtheilen lässt, ist sie mit den
Quillajaceen verwandt, durch die fünf Staubblätter und den Bau des Discus ver-
schieden. Eine Anzahl Blätter ist der Gattung Spiraca L. angereiht, deren Arten
in der gemässigten Zone der ganzen nördlichen Halbkugel verbreitet sind und
sind nur Blätter gefunden, jedoch nur in Europa, von den nordamerikanischen
Palaeontologen werden sie nicht angegeben. Der Leitbündelverlauf ist mannig-
faltig je nach der Form der Blätter. Sind diese langgestreckt, ganzrandig, wie
bei S. laevigata, so ist der Leitbiindelverlauf gefiedert, die Secundärleitbündel
steil aufsteigend, durch Tertiärleitbündel camptodrom verbunden, der Blattrand
durch ein von dem Camptodromieen ausgehendes Maschennetz eingenommen.
Sind die Blätter schmal wie bei S. Z”unbergi, so sind die simmtlichen Tertidr-
leitbiindel zu einem engmaschigen polygonalen Netz verbunden. Sind die Blätter
gezähnt, gleichgiltig wie, so enden sämmtliche je nach der Grösse des Blattes
mehr oder minder zahlreichen Secundärleitbündel und deren Tertiäräste craspe-
dodrom in den Zähnen. Bei den Fiederblättern der gefiederten Blätter wie S.
sorbifolia findet sich der gleiche Leitbündelverlauf. Bei den gelappten Blättern
ist der Leitbündelverlauf strahlig mit drei bis sieben Primárleitbündeln, wenn
mehr als drei, die untersten zarter, z. B. S. opulifolia, in der Regel sogleich aus
dem Blattstiele in die Blattfláche eintretend, sámmtlich craspedodrom, ebenso die
Secundürleitbündel. Nur die untersten des primüren Leitbündels und jene der
nüchsten seitlichen Leitbündel verbinden sich vor einer Bucht oder umfassen sie wle
bei Acer, von welchen sie sich durch die meist sehr kleinen Záhne unterscheiden.
Die Anastomosen sind vorhanden, treten aber durch ihre geringe Stürke wenig
hervor, sie sind bald gerade, gebogen, geknickt oder verlaufen unregelmässig.
Die weiteren Verzweigungen füllen die von ihnen gebildeten Felder mit einem
wenig sichtbaren Netz polygonaler Maschen. Solche Blätter, wie ETTINGS-
HAUSEN' und UNGER's S. nana UNGER, S. Zephyri UNRER, S. Osiris ETTINGSH.
lassen sich nicht bestimmen, von den Arten HzER's ist vielleicht S. Andersoni
aus dem Tertiär von Alaska eine Spiraca. Jedenfalls ist der Nachweis der Gattung
sehr unsicher. Aus dem Quartür liegt die noch jetzt in den Alpen verbreitete
Dryas octopetala L. in ihren unverkennbaren Blättern vor, wie andere Arten der
postglacialen Bildungen in grosser Entfernung von ihren jetzigen Standorten, ihnen
jedoch auch näher liegend, wo sie aus der Glacialzeit her zurückgeblieben ist.
Solche Fundorte sind: Tonsjö in Schweden (interglacial), postglacial die Kalk-
tuffe von Schweden (Jemtland), Dänemark, ferner Schwerzenbach, Niederwyl in
der Schweiz, sodann Mecklenburg. Mit Betula nana L. in den Diluvialbildungen
Spitzbergens D. integrifolia VAHL, welche dort jetzt fehlt, aber von Nord-Grónland,
Labrador bis nach den White Mountains in New Hampshire verbreitet ist... Aus den